Dharma: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Wort Dharma (Sanskrit, m., धर्म, dharma; Pali: Dhamma) hat eine breit gefächerte  Bedeutung. Es beinhaltet Gesetz, Recht und Sitte, [[Ethik|ethische]] und religiöse Verpflichtungen.
Das Wort '' Dharma ''(Sanskrit, m., धर्म, dharma; Pali: Dhamma; thai. ธรรม, RTGS Tham; chinesisch 法, Pinyin fǎ) hat als Begriff asiatischer Religionen eine breit gefächerte  Bedeutung. Es beinhaltet Gesetz, Recht und Sitte, [[Ethik|ethische]] und religiöse Verpflichtungen und Lehren.
 
[[Datei:Buddha_in_Sarnath_Museum_(Dhammajak_Mutra).jpg|187px|thumb|right| Buddha mit [[Dharmachakra|dharmachakramudra]] - unten eine Schülergruppe, die das Rad hält]]
== Hinduismus ==
== Hinduismus ==
Der ewige unveränderliche Sanatana-Dharma bezeichnet hier die kosmische Ordnung, die das gesamte Universum erhält. Dazu gehören sowohl die Naturgesetze als auch die Weisheiten der [[Veda|Veden]]. <br>Das Gegenteil ist Adharma, was mit Ungerechtigkeit, Sünde, Ungesetzlichkeit,  Unrecht, Schuld, sittlichem  Verfall verknüpft wird<ref> http://www.thraithashakam.org/Bookgalaery/6THBOOK.pdf </ref>.
Der ewige unveränderliche Sanatana-Dharma bezeichnet hier die ewige kosmische Ordnung, die das gesamte Universum erhält.  


*Der  [[Prajapatis|Prajāpati]]-Brahma-Sohn ''Adharma'' gilt als Zerstörer der Wesen. Seine Frau ist hiṅsā (Gewalt), anṛta (Falschheit) ist sein Sohn, nikṛti (Betrug) ist seine Tochter. Māyā (Verblendung), bhaya (Furcht), vedanā (torment), [[Naraka|naraka]] (Hölle), duhkha (Sorge) und mṛtyu (Tod) sind die anderen Kinder in dieser Linie.<ref> Vishnupurāna 1.7 </ref>. Er wird auch im [[Kalki Purana]] 1.15 erwähnt.
*Auf menschlicher Ebene ist Dharma die Ordnung der Gesellschaft mit den drei Verpflichtungen gegenüber den Göttern, von denen die Menschen alles bekommen, gegenüber den Rishis und den Gurus, und gegenüber den Vorfahren.


*Auf menschlicher Ebene ist Dharma die Ordnung der Gesellschaft mit den drei Verpflichtungen gegenüber den Göttern, von denen die Menschen alles bekommen, gegenüber den Rishis und den Gurus und gegenüber den Vorfahren.
Jedes Wesen hat sein persönliches Dharma.


*Dharma bedeutet auch religiöse, soziale und [[moral]]ische Rechtschaffenheit, sowohl spirituell als auch rituell.
*Dharma bedeutet auch religiöse, soziale und [[moral]]ische Rechtschaffenheit, sowohl spirituell als auch rituell.
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Hinzu kommen die sozialen Pflichten und Verantwortungen des ''Varnashrama-Dharma''.
Hinzu kommen die sozialen Pflichten und Verantwortungen des ''Varnashrama-Dharma''.


*Die Sadharana - Dharmas gelten als allgemeine Verhaltensregeln für jeden.  Besonders häufig erscheinen in den Schriften:
*Die Sadharana - Dharmas gelten als allgemeine [[Moral|Verhaltensregeln]] für jeden.  Besonders häufig erscheinen in den Schriften: Wahrhaftigkeit (satyam), Enthaltung von Gewalt (ahimsa), Zornlosigkeit (akrodha), Freigebigkeit (danam), Enthaltung von Diebstahl (asteyam), rituelle, geistige u. körperliche Reinheit (saucam), Zügelung der Sinne (indriya-nigraha), Nachsichtigkeit und Verzeihung (ksama), Selbstkontrolle (dama), Urteilskraft (dhi), Mildtätigkeit (dana), Mitgefühl (daya), Gastfreundschaft (atithi).
Wahrhaftigkeit (satyam), Enthaltung von Gewalt (ahimsa), Zornlosigkeit (akrodha), Freigebigkeit (danam), Enthaltung von Diebstahl (asteyam), rituelle, geistige u. körperliche Reinheit (saucam), Zügelung der Sinne (indriya-nigraha), Nachsichtigkeit und Verzeihung (ksama), Selbstkontrolle (dama), Urteilskraft (dhi), Mildtätigkeit (dana), Mitgefühl (daya), Gastfreundschaft (atithi).


Eines der wichtigsten Lehrbücher zum Dharma ist das Manusmriti oder mānavadharmashāstra, das [[Gesetzbuch_des_Manu|Gesetzbuch des Manu]].  
Eines der wichtigsten Lehrbücher zum Dharma ist das Manusmriti oder mānavadharmashāstra, das [[Gesetzbuch_des_Manu|Gesetzbuch des Manu]].  


=== Sanatana-Dharma ===
=== Sanatana-Dharma ===
Der ewige Sanatana-Dharma bezeichnet die kosmische Ordnung hinter dem Universum, der auch Tiere und  Pflanzen unterliegen.  Er geht aus dem [[Brahman]] hervor.  Dazu gehören sowohl die Naturgesetze als auch die abgeleiteten Weisheiten der [[Veda|Veden]]. Nicht nur Menschen unterliegen dem Sanatana-Dharma, auch Tiere und sogar Pflanzen sowie das gesamte Universum. Jeder Mensch hat sein persönliches Dharma. Der Ausdruck ist auch eine Bezeichnung für den [[Hinduismus]].
Der ewige Sanatana-Dharma bezeichnet die kosmische Ordnung hinter dem Universum, der auch Tiere und  Pflanzen unterliegen.  Er geht aus dem [[Brahman]] hervor.  Dazu gehören sowohl die Naturgesetze als auch die abgeleiteten Weisheiten der [[Veda|Veden]]. Der Ausdruck ist auch eine Bezeichnung für den [[Hinduismus]]. Nicht nur Menschen unterliegen dem Sanatana-Dharma, auch Tiere und sogar Pflanzen sowie das gesamte Universum. Jeder Mensch hat sein persönliches Dharma.  
Es ist die oberste Regel für Hindus, dem Sanatana Dharma zu folgen, zu dem  viele Regeln zählen.
 
''Es gibt drei Zweige des Dharma (rechtschaffenes Leben, Pflicht): [[Yajna]] (Opfer), Svādhyāya ([[Introspektion|Selbststudium]]) und Dāna (Wohltätigkeit) sind die ersten, Tapas (Entsagung, [[Meditation]]) ist das zweite, während das Wohnen als Brahmacharya für die Ausbildung im Haus eines Lehrers das dritte ist.( [[Chandogya Upanishade|Chandogya Upanishad]] 2.23.1)
 
=== Varnashrama-Dharma ===
Der Dharma beinhaltet auch die Ordnung der Gesellschaft. Diesbezüglich kennt die hinduistische Tradition dreierlei Verpflichtungen:
#    gegenüber Göttern – wird z. B. durch Gebete und Verehrung erfüllt
#    gegenüber den Rishis und den Gurus – wird  z. B. durch Studium der Schriften erfüllt
#    gegenüber den Vorfahren – wird  z. B. durch das Aufziehen von Nachkommen erfüllt
 
Die sozialen Pflichten und Verantwortungen dieses Varnashrama-Dharma hängen vom Alter, Lebensstadium, Geschlecht, von der Kaste und vom sozialen Status ab. Es gibt daher unterschiedliche Ordnungen und Gesetze für Personen in einer bestimmten Lebensstufe (Ashrama), sowie verschiedene Vorschriften für die einzelnen Mitglieder der vier Stände der Gesellschaft, der Varnas oder Kasten.


=== Personifizierter Dharma ===
=== Personifizierter Dharma ===
Ein ''Dharma'' als Personifikation der Rechtschaffenheit tritt im [[Mahabharata]]  in Gestalt einer eng mit den Totengott [[Yama]] verbundenen Gottheit auf, der auch als mythischer Vater des [[Pandava]]s Yudhishthira gilt. Im  Verlauf  tritt er als Kranich und als Waldgeist (yaksha) auf. Er stellt ethisch-moralische Fragen, nur  Yudhishthira beantworten kann, ähnlich wie bei den Fragen der [[Sphinx]], während seine Brüder sterben müssen.
Ein ''Dharma'' als Personifikation der Rechtschaffenheit tritt im [[Mahabharata]]  in Gestalt einer eng mit den Totengott [[Yama]] verbundenen Gottheit auf, der auch als mythischer Vater des [[Pandava]]s Yudhishthira gilt. Im  Verlauf  tritt er als Kranich und als Waldgeist (yaksha) auf. Er stellt ethisch-moralische Fragen, die nur  Yudhishthira beantworten kann, ähnlich wie bei den Fragen der [[Sphinx]], während seine Brüder sterben müssen. Die Szene stellt die Stufe 7.2 des [[Universelle_Lehre|universellen Pfades]] dar.
 
===== Adharma =====
Das Gegenteil von Dharma ist Adharma, was mit Ungerechtigkeit, Sünde, Ungesetzlichkeit,  Unrecht, Schuld, sittlichem  Verfall verknüpft wird<ref> http://www.thraithashakam.org/publications/english/pdf/Dharma-Adharma.pdf </ref>.
* In der [[Nyaya]]- Philosophie gehören Dharma und Adharma zu den 24 Qualitäten, die Freude und Schmerz erzeugen.
* Nach Kapitel 19 des [[Shiva Purana]] gründet das  Rad der Zeit auf Adharma (der Illusion und Sünde).
 
* Das Adharma wird auch im [[Kalki Purana]] 1.15 erwähnt.[2] 
 
* Im [[Mahabharata]] ist Adharma ein Sohn von [[Varuna]].
 
* Im [[Linga Purana]] schuf [[Brahma]] 12 Söhne, darunter Adharma.
 
* Im [[Vishnu Purana]]1.7 gilt ein  [[Prajapatis|Prajāpati]]-Brahma-Sohn ''Adharma'', der aus Brahmas Rücken geboren wurde,  als Zerstörer der Wesen. Hiṅsā (Gewalt) ist seine Frau, anṛta (Falschheit) ist sein Sohn, nikṛti (Betrug) ist seine Tochter. [[Maya|Māyā]] (Verblendung), Bhaya (Furcht), Vedanā (Qual), [[Naraka|naraka]] (Hölle), Duhkha (Sorge) und Mṛtyu (Tod) sind die anderen Kinder in dieser Linie.<ref>  http://www.sacred-texts.com/hin/vp/vp041.htm#fn_212 Vishnupurāna 1.7 </ref> [1]
 
* Im [[Bhagavata Purana]] ist Adharma der Gatte von Mrishá (Falschheit) und Vater von  Dambha (Heuchelei) und Máyá (Täuschung), die von Nirritti (Hindugott  des Elends) adoptiert wurden. Seine  drei Hauptmerkmale waren Stolz, Luxus und Trunkenheit. Es entstanden 5 Zweige: Vidharma, Paradharma, ābhāsa, Upamā und chala.[3]
 
* Das [[Devi_Bhagavatam_Purana|Devi Bhagavata Purana]] behandelt Adharma im Kapitel 4<ref> https://www.wisdomlib.org/hinduism/book/devi-bhagavata-purana/d/doc57168.html The Devi Bhagavata Purana by Swami Vijñanananda  1921</ref>.


== Buddhismus ==
== Buddhismus ==
Das Wort  Dharma(Pali. Dhamma) steht einmal für die vom Buddha erfahrene Wirklichkeit und deren Gesetze und genauso für das vom Buddha erkannte und gelehrte Daseinsgesetz und Prinzip. Dieses  beinhaltet die Lehre von den ''[[Vier edle Wahrheiten|vier edlen Wahrheiten]]'' und den ''drei Juwelen''<ref> http://www.buddhawege.de/CMS/Dharma.6.0.html 3 Juwelen </ref>(Buddha, Dharma, Sangha). Er ist auch ein [[Meditation]]sobjekt der ''Zehn Betrachtungen''([[Anussati]]).
Das Wort  Dharma(Pali. Dhamma; tib. Tch'ö, ch'os) steht einmal für die vom [[Buddha]] erfahrene Wirklichkeit(Nāma-Dhammā) und deren Gesetze, aber auch genauso für das vom Buddha erkannte und gelehrte Daseinsgesetz und Prinzip(Rūpa-Dhammā).


Dharma ist auch ein Ausdruck für die Lehre Buddhas<ref> http://www.rabten.eu/BuddhaDharma_de.htm</ref>, und im [[Mahayana]] ist er zusätzlich die Lehre aller [[Bodhisattva]]s.
Nyanatilokas 'Buddhistisches Wörterbuch'<ref> https://www.palikanon.com/wtb/dhamma.html </ref> zählt als Bedeutungen  auf : eig. das 'Tragende‘, 'Vertrag' (v. dhar tragen), Brauch; Gesetz, Naturgesetz (Lehre des Buddha), Recht (jus), Pflicht, Wahrheit, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit; Eigenschaft, Ding, Denk-objekt, Daseinserscheinung.


Er ist auch Ausdruck für die Gesamtheit aller Phänomene der Bausteine der Realität([[Dharmadhatu]]), der bedingten und unbedingten Daseinsfaktoren.
*Dharma ist einmal ein Ausdruck für die Gesamtheit aller Phänomene der Bausteine der Realität([[Dharmadhatu]]), der bedingten und unbedingten Daseinsfaktoren ( pañca-khandhas, āyatanas und dhātus... ).


Im [[Abhidharma]] bezieht sich der Begriff dharma auf die grundlegenden, nicht weiter reduzierbaren Elemente, aus denen sich die menschliche Erfahrungswelt mit ihren mentalen und materiell-physischen Gegebenheiten zusammensetzt.
=== Abhidharma ===
Im [[Abhidharma]] bezieht sich der Begriff dharma(dhamma) auf die grundlegenden, nicht weiter reduzierbaren Elemente, aus denen sich die menschliche Erfahrungswelt mit ihren mentalen und materiell-physischen Gegebenheiten zusammensetzt.
 
Der [[Buddhismus]] entwickelte im Abidhamma die Lehre von den 'Zwei Wahrheiten‘, in der zwischen der Ebene der relativen, verhüllten Wirklichkeit (samutti sacca) und der Ebene der höchsten Wirklichkeit (paramattha sacca) unterschieden wird, die  auch paramattha dhammas genannt werden. Unser Körper gehört damit zu den rupa-paramattha dhammas (Paramattha: Rūpa, Citta, Cetasika, Nibbāna).
# [[Chitta|citta]], cetasika, rupa (bedingte dhammas, anicca, dukkha - sankhara dhamma) - Cittas können durch verschiedene assoziierte Dhammas, sampayutta Dhammas, klassifiziert werden<ref> [https://www.wisdomlib.org/buddhism/book/a-survey-of-paramattha-dhammas/d/doc2633.html Associated Dhammas]</ref>
# [[Nirvana|nibbana]] ( unbedingter dhamma - visankhara dhamma)
 
[[Nagarjuna]] veränderte die Einteilung der Wahrheitsgrade unter Verwendung von samvritti satya('empirische Wahrheit') und paramartha satya('absolute Wahrheit') grundlegend. Er verlegte die zuvor noch  als höchste Wirklichkeit beschriebenen Daseinsfaktoren auf die Ebene der samvritti satya.
 
Die  Gesamtzahl der gelehrten Dharmas variiert im Buddhismus daher von Schule zu Schule. Sie reicht dabei  von 75 (im [[Sarvastivada]]) über 82 ([[Theravada]]) und 84 ([[Sautrantika]]) bis hin zu 100 im [[Yogacara]]. Bezüglich Natur und Status der Dharmas wurden dabei stark voneinander abweichende Auffassungen vertreten.
 
*Dharma ist aber auch ein Ausdruck für die Lehre Buddhas<ref> http://www.rabten.eu/BuddhaDharma_de.htm</ref>. Diese beinhaltet die Praxis (paṭipatti) der Wahrheit des höchsten Dharma. Der Begriff 'paṭivedha'(Durchdringung) bezeichnet dabei die Verwirklichung der Wahrheit des Dhamma.
 
Der Dhamma  beinhaltet die Lehre von den ''[[Vier edle Wahrheiten|vier edlen Wahrheiten]]'' und den ''drei Juwelen''<ref> http://www.buddhawege.de/CMS/Dharma.6.0.html 3 Juwelen </ref>(Buddha, Dharma, Sangha). Dharma ist auch ein [[Meditation]]sobjekt der ''Zehn Betrachtungen''([[Anussati]]). <br>
 
Im [[Theravada]] steht das Wort Dhamma zusätzlich für die [[Citta santana|Bewusstseinsmomente]].
 
Im [[Mahayana]] ist es zusätzlich die Lehre aller [[Bodhisattva]]s. Das [[Dharmachakra]] wird nach [[Jamg%C3%B6n Kongtrul]] vom Vajra-[[Nada]] angetrieben.
<br>
Die chinesische [[Huayan_zong|Huayan - Schule]] lehrte Klassifizierungen in 5 Dharma-Bereiche, während die [[Tiantai]] - Schule 10 Dharma - Bereiche lehrte :
# Höllenbewohner
# hungrige Geister
# Tiere
# Menschen
# Asuras
# Götter
# Stimm-Hörer
# Pratyekabuddhas,
#[[Bodhisattva]]s
# [[Buddha]]s.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Buddhistisches Samyukta Agama : [//lapislazulitexts.com/archives/tripitaka/pdf/T0099_LL_0801_anapanasmrti_dharmas.pdf Anapanasmrti Dharmas]
* [1] [https://books.google.de/books?id=DH0vmD8ghdMC&pg=PA4&lpg=PA4&dq=Bhagavata+Purana,+Adharma Hinduism: An Alphabetical Guide] von Roshen Dalal, Penguin Books India 2014, Sprache: Englisch, ISBN-10: 0143423177 ISBN-13: 978-0143423171 S.4 : Adharma
 
* [2] [https://books.google.de/books?id=yjPXRCCUvk4C&pg=PA10&lpg=PA10&dq=kalki+purana+adharma Kalki Purana], von B.K. Chaturvedi, S. 10
* [3] [https://books.google.de/books?id=dtyBDwAAQBAJ&pg=PT559&lpg=PT559&dq=Vidharma,+Paradharma,+%C4%81bh%C4%81sa, Srimad Bhagavata Volume – 2],  Swami Tapasyananda
* [https://archive.org/details/dli.ministry.14744  Indiens religion: der Sanatana-dharma], by Abs, P.Jos,  Kurt Schroeder, Leipzig, 1923
* [https://archive.org/details/in.ernet.dli.2015.110134/page/n5 Linga Purana ] - part1
* Karunadasa, Y. (1996), [https://www.bps.lk/olib/wh/wh412_Karunadasa_Dhamma-Theory--Philosophical-Cornerstone-of-Abhidhamma.pdf The Dhamma Theory], Philosophical Cornerstone of the Abhidhamma (PDF), Buddhist Publication Society
* Sri Chandrasekharendra Saraswathi : Hindu Dharma: The Universal Way of Life, Bharatiya Vidya Bhavan Press
* Sri Chandrasekharendra Saraswathi : Hindu Dharma: The Universal Way of Life, Bharatiya Vidya Bhavan Press
* [https://repository.upenn.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1133&context=edissertations THE ŚŪDRĀCĀRAŚIROMANI OF KṚṢṆA ŚEṢA - A 16th Century Manual of Dharma for Śūdras] Theodore Benke
* Sangharakshita : [http://www.triratna-buddhismus.de/fileadmin/user_upload/Texte/Sangharakshita_Was_ist_der_Dharma.pdf Was ist der Dharma]
* Buddhistisches [[Samyukta_Agama|Samyukta Agama]] un die  Anapanasmrti Dharmas
* [http://www.abhidhamma.de/txt_Abhidhamma_Skript.pdf Abhidhamma] - höhere Lehre
* [https://archive.org/details/ASurveyOfParamatthaDhammas A survey of Paramattha Dhammas]
* [https://www.wisdomlib.org/buddhism/book/abhidhamma-in-daily-life/d/doc2706.html  Abhidhamma in Daily Life], Nina Van Gorkom, Chapter 1 - The Four Paramattha Dhammas


== Referenzen ==
== Referenzen ==
<references />
<references />


== Siehe auch ==
* [[Dharmadhatu]]
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Wiki zum [//de.wikipedia.org/wiki/Dharma Dharma]
* Wiki zum [//de.wikipedia.org/wiki/Dharma Dharma]
* [//de.wikipedia.org/wiki/Abhidhammapitaka Abhidhammapitaka]
* [//de.wikipedia.org/wiki/Abhidhammapitaka Abhidhammapitaka]
* [//www.viewonbuddhism.org/buddhismus-deutsch/g-dharma-lehre.htm Der Dharma - die Lehre Buddhas]
* [//www.viewonbuddhism.org/buddhismus-deutsch/g-dharma-lehre.htm Der Dharma - die Lehre Buddhas]
* Hindu-religion : [http://www.hindu-religion.de/dharma/ Dharma]
* Wisdomlib : [https://www.wisdomlib.org/definition/adharma Adharma]


[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Hinduismus]]

Aktuelle Version vom 17. September 2023, 12:37 Uhr

Das Wort Dharma (Sanskrit, m., धर्म, dharma; Pali: Dhamma; thai. ธรรม, RTGS Tham; chinesisch 法, Pinyin fǎ) hat als Begriff asiatischer Religionen eine breit gefächerte Bedeutung. Es beinhaltet Gesetz, Recht und Sitte, ethische und religiöse Verpflichtungen und Lehren.

Buddha mit dharmachakramudra - unten eine Schülergruppe, die das Rad hält

Hinduismus

Der ewige unveränderliche Sanatana-Dharma bezeichnet hier die ewige kosmische Ordnung, die das gesamte Universum erhält.

  • Auf menschlicher Ebene ist Dharma die Ordnung der Gesellschaft mit den drei Verpflichtungen gegenüber den Göttern, von denen die Menschen alles bekommen, gegenüber den Rishis und den Gurus, und gegenüber den Vorfahren.

Jedes Wesen hat sein persönliches Dharma.

  • Dharma bedeutet auch religiöse, soziale und moralische Rechtschaffenheit, sowohl spirituell als auch rituell.

Hinzu kommen die sozialen Pflichten und Verantwortungen des Varnashrama-Dharma.

  • Die Sadharana - Dharmas gelten als allgemeine Verhaltensregeln für jeden. Besonders häufig erscheinen in den Schriften: Wahrhaftigkeit (satyam), Enthaltung von Gewalt (ahimsa), Zornlosigkeit (akrodha), Freigebigkeit (danam), Enthaltung von Diebstahl (asteyam), rituelle, geistige u. körperliche Reinheit (saucam), Zügelung der Sinne (indriya-nigraha), Nachsichtigkeit und Verzeihung (ksama), Selbstkontrolle (dama), Urteilskraft (dhi), Mildtätigkeit (dana), Mitgefühl (daya), Gastfreundschaft (atithi).

Eines der wichtigsten Lehrbücher zum Dharma ist das Manusmriti oder mānavadharmashāstra, das Gesetzbuch des Manu.

Sanatana-Dharma

Der ewige Sanatana-Dharma bezeichnet die kosmische Ordnung hinter dem Universum, der auch Tiere und Pflanzen unterliegen. Er geht aus dem Brahman hervor. Dazu gehören sowohl die Naturgesetze als auch die abgeleiteten Weisheiten der Veden. Der Ausdruck ist auch eine Bezeichnung für den Hinduismus. Nicht nur Menschen unterliegen dem Sanatana-Dharma, auch Tiere und sogar Pflanzen sowie das gesamte Universum. Jeder Mensch hat sein persönliches Dharma. Es ist die oberste Regel für Hindus, dem Sanatana Dharma zu folgen, zu dem viele Regeln zählen.

Es gibt drei Zweige des Dharma (rechtschaffenes Leben, Pflicht): Yajna (Opfer), Svādhyāya (Selbststudium) und Dāna (Wohltätigkeit) sind die ersten, Tapas (Entsagung, Meditation) ist das zweite, während das Wohnen als Brahmacharya für die Ausbildung im Haus eines Lehrers das dritte ist.( Chandogya Upanishad 2.23.1)

Varnashrama-Dharma

Der Dharma beinhaltet auch die Ordnung der Gesellschaft. Diesbezüglich kennt die hinduistische Tradition dreierlei Verpflichtungen:

  1. gegenüber Göttern – wird z. B. durch Gebete und Verehrung erfüllt
  2. gegenüber den Rishis und den Gurus – wird z. B. durch Studium der Schriften erfüllt
  3. gegenüber den Vorfahren – wird z. B. durch das Aufziehen von Nachkommen erfüllt

Die sozialen Pflichten und Verantwortungen dieses Varnashrama-Dharma hängen vom Alter, Lebensstadium, Geschlecht, von der Kaste und vom sozialen Status ab. Es gibt daher unterschiedliche Ordnungen und Gesetze für Personen in einer bestimmten Lebensstufe (Ashrama), sowie verschiedene Vorschriften für die einzelnen Mitglieder der vier Stände der Gesellschaft, der Varnas oder Kasten.

Personifizierter Dharma

Ein Dharma als Personifikation der Rechtschaffenheit tritt im Mahabharata in Gestalt einer eng mit den Totengott Yama verbundenen Gottheit auf, der auch als mythischer Vater des Pandavas Yudhishthira gilt. Im Verlauf tritt er als Kranich und als Waldgeist (yaksha) auf. Er stellt ethisch-moralische Fragen, die nur Yudhishthira beantworten kann, ähnlich wie bei den Fragen der Sphinx, während seine Brüder sterben müssen. Die Szene stellt die Stufe 7.2 des universellen Pfades dar.

Adharma

Das Gegenteil von Dharma ist Adharma, was mit Ungerechtigkeit, Sünde, Ungesetzlichkeit, Unrecht, Schuld, sittlichem Verfall verknüpft wird[1].

  • In der Nyaya- Philosophie gehören Dharma und Adharma zu den 24 Qualitäten, die Freude und Schmerz erzeugen.
  • Nach Kapitel 19 des Shiva Purana gründet das Rad der Zeit auf Adharma (der Illusion und Sünde).
  • Im Vishnu Purana1.7 gilt ein Prajāpati-Brahma-Sohn Adharma, der aus Brahmas Rücken geboren wurde, als Zerstörer der Wesen. Hiṅsā (Gewalt) ist seine Frau, anṛta (Falschheit) ist sein Sohn, nikṛti (Betrug) ist seine Tochter. Māyā (Verblendung), Bhaya (Furcht), Vedanā (Qual), naraka (Hölle), Duhkha (Sorge) und Mṛtyu (Tod) sind die anderen Kinder in dieser Linie.[2] [1]
  • Im Bhagavata Purana ist Adharma der Gatte von Mrishá (Falschheit) und Vater von Dambha (Heuchelei) und Máyá (Täuschung), die von Nirritti (Hindugott des Elends) adoptiert wurden. Seine drei Hauptmerkmale waren Stolz, Luxus und Trunkenheit. Es entstanden 5 Zweige: Vidharma, Paradharma, ābhāsa, Upamā und chala.[3]

Buddhismus

Das Wort Dharma(Pali. Dhamma; tib. Tch'ö, ch'os) steht einmal für die vom Buddha erfahrene Wirklichkeit(Nāma-Dhammā) und deren Gesetze, aber auch genauso für das vom Buddha erkannte und gelehrte Daseinsgesetz und Prinzip(Rūpa-Dhammā).

Nyanatilokas 'Buddhistisches Wörterbuch'[4] zählt als Bedeutungen auf : eig. das 'Tragende‘, 'Vertrag' (v. dhar tragen), Brauch; Gesetz, Naturgesetz (Lehre des Buddha), Recht (jus), Pflicht, Wahrheit, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit; Eigenschaft, Ding, Denk-objekt, Daseinserscheinung.

  • Dharma ist einmal ein Ausdruck für die Gesamtheit aller Phänomene der Bausteine der Realität(Dharmadhatu), der bedingten und unbedingten Daseinsfaktoren ( pañca-khandhas, āyatanas und dhātus... ).

Abhidharma

Im Abhidharma bezieht sich der Begriff dharma(dhamma) auf die grundlegenden, nicht weiter reduzierbaren Elemente, aus denen sich die menschliche Erfahrungswelt mit ihren mentalen und materiell-physischen Gegebenheiten zusammensetzt.

Der Buddhismus entwickelte im Abidhamma die Lehre von den 'Zwei Wahrheiten‘, in der zwischen der Ebene der relativen, verhüllten Wirklichkeit (samutti sacca) und der Ebene der höchsten Wirklichkeit (paramattha sacca) unterschieden wird, die auch paramattha dhammas genannt werden. Unser Körper gehört damit zu den rupa-paramattha dhammas (Paramattha: Rūpa, Citta, Cetasika, Nibbāna).

  1. citta, cetasika, rupa (bedingte dhammas, anicca, dukkha - sankhara dhamma) - Cittas können durch verschiedene assoziierte Dhammas, sampayutta Dhammas, klassifiziert werden[5]
  2. nibbana ( unbedingter dhamma - visankhara dhamma)

Nagarjuna veränderte die Einteilung der Wahrheitsgrade unter Verwendung von samvritti satya('empirische Wahrheit') und paramartha satya('absolute Wahrheit') grundlegend. Er verlegte die zuvor noch als höchste Wirklichkeit beschriebenen Daseinsfaktoren auf die Ebene der samvritti satya.

Die Gesamtzahl der gelehrten Dharmas variiert im Buddhismus daher von Schule zu Schule. Sie reicht dabei von 75 (im Sarvastivada) über 82 (Theravada) und 84 (Sautrantika) bis hin zu 100 im Yogacara. Bezüglich Natur und Status der Dharmas wurden dabei stark voneinander abweichende Auffassungen vertreten.

  • Dharma ist aber auch ein Ausdruck für die Lehre Buddhas[6]. Diese beinhaltet die Praxis (paṭipatti) der Wahrheit des höchsten Dharma. Der Begriff 'paṭivedha'(Durchdringung) bezeichnet dabei die Verwirklichung der Wahrheit des Dhamma.

Der Dhamma beinhaltet die Lehre von den vier edlen Wahrheiten und den drei Juwelen[7](Buddha, Dharma, Sangha). Dharma ist auch ein Meditationsobjekt der Zehn Betrachtungen(Anussati).

Im Theravada steht das Wort Dhamma zusätzlich für die Bewusstseinsmomente.

Im Mahayana ist es zusätzlich die Lehre aller Bodhisattvas. Das Dharmachakra wird nach Jamgön Kongtrul vom Vajra-Nada angetrieben.
Die chinesische Huayan - Schule lehrte Klassifizierungen in 5 Dharma-Bereiche, während die Tiantai - Schule 10 Dharma - Bereiche lehrte :

  1. Höllenbewohner
  2. hungrige Geister
  3. Tiere
  4. Menschen
  5. Asuras
  6. Götter
  7. Stimm-Hörer
  8. Pratyekabuddhas,
  9. Bodhisattvas
  10. Buddhas.

Literatur

  • [1] Hinduism: An Alphabetical Guide von Roshen Dalal, Penguin Books India 2014, Sprache: Englisch, ISBN-10: 0143423177 ISBN-13: 978-0143423171 S.4 : Adharma

Referenzen

Siehe auch

Weblinks