Mohini

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Mohini

Mohini (von moha : verzaubern; in Westindien auch : Mahalasa) ist Vishnus Form als schöne Jungfrau aus dem Kurma-Purana und der einzige weibliche sog. Avatar Vishnus. Das Wort Mohini aus der ursprünglichen Phrase beschreibt sein absichtliches falsches Aussehen (mayam ashito mohinim).

Erzählungen

Mohini erscheint das erste Mal im Samudra manthan des Mahabharata, wo sie den Asuras den Topf mit dem Amrita entwendet und ihn den Göttern zurückgibt, die so ihre Unsterblichkeit zurückerhalten, und daneben im Padma Purana und im Brahmanda Purana. In letzterem erlangt Vishnu-Mohini ihre Form durch Meditation über die große Göttin Maheshvari.

Im Bhagavata Purana ist Mohini ein formaler Avatar von Vishnu.

Das Ramayana erzählt die Mohini-Geschichte kurz im Kapitel Bala Kanda. In der Thai-Version des Ramayana wird der Dämon Nontok von Mohini-Vishnu bezaubert und getötet.

Mohini mit Bhasmasura

Im Jahrhunderte später entstandenen Vishnu Purana besiegt Mohini den Aschedämon Bhasmasura, dem Shiva wegen strenger Buße die Macht gegeben hatte, jeden durch Berührung des Kopfes in Asche zu verwandeln. Dieser verwandelt sich dort durch Berührung des eigenen Kopfes selbst in Asche.

Diese Geschichte taucht auch in leicht veränderter Form im buddhistischen Satara Dewala Devi Puvata auf[1].

Das Vishnu Purana berichtet auch von einer Begegnung Naradas mit Vishnus Tochter Vishvamohini, der im Kapitel 44 Vishnu verflucht, weil er einer Heirat nicht zustimmt.

Im Ganesha Purana wird der weise Asura-König Virochana vom Sonnengott Surya mit einer magischen Krone belohnt, die ihn vor allem Schaden schützt. Vishnu als Mohini verzaubert Virochana und stiehlt seine Krone. Der so ungeschützte Dämon wird von Vishnu getötet.(Pattanak S. 70-71)

Das Jnana Sankalini Tantra sagt in Vers 100 : Prakriti ist Shakti, die Maya, die Ursache von Schöpfung und Zerstörung, das Avidya, die Mohini, deren Form Klang ist.

Im Gajasurasamhara besucht Shiva den Wald als nackter Bettelmönch mit der Zauberin Mohini als seine Frau.

Mohini ist auch ein Synonym von ‘Tripurasundari’. Das Shruti erklärt Tripurasundari zu ‘Vishwa mohini’ (Oberste Zauberin oder Magierin des Universums) : eshhaatmashaktiH - eshhaa vishvamohinii paashaaNkushadhanurbaaNadharaa - eshhaa shriimahaavidyaa (Devi Upanishad 1:15)

Mahalasa

Tarotkarte 11 mit der bezwingenden Jungfrau

Die Devi Mahalasa (Mahalasa Narayani; Mhalasa and Mhalsa) ist eine im westlichen Indien verehrte Form von Mohini als Gefährtin der Khandoba - Form von Shiva. Mahalasa hat vier Hände und hält einen Trishula, ein Schwert, einen abgetrennten Kopf und eine Trinkschale. Sie steht auf einem Mann oder Dämon, wobei ein Tiger oder Löwe aus dem abgetrennten Kopf tropfendes Blut leckt.

Die dortigen Goud Saraswat Brahmanen sowie die Vaishnavas aus Goa und Südkanara identifizieren sie mit Mohini und nennen sie Narayani und Rahu-Matthani, den Töter von Rahu, wie es im Bhavishya Purana erzählt wird.

Allegorie

Die Schönen Mohini und Vishvamohini stellen die emporgestiegene Kundalini und die kosmische Sesha - Kundalini dar, die beide noch Mayakräfte sind(s.a. : Narayana).
Die Erzählung der Zurückholung des Amritas ist wohl eine Allegorie des anfänglichen mystischen Todes bzw. des Todes des Elefanten(dämons), der auch ein Symboltier des Muladhara ist, der Stufe 11.1-2 (Zyklus 6) des universellen Pfades. Mit der Endphase 11.3 erfolgt der Wiederaufstieg(Wasser-Elementperinzip).

Literatur

Referenzen

Weblinks