Kundalini-Yoga

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Das Konzept einer Kuṇḍalinī (Skt. kuṇḍalin : kreisförmig, ringförmig) wird in der Yoga-Kundalini Upanishad erläutert.

Im Mahabharata 1.4828 ist Kuṇḍa der Name einer Nāga.

Das Tantrasadbhava-Tantra verwendet den Begriff Kundalī. Eknath Easwaran verwendete dafür den Begriff der zusammengerollten Kraft, die an der Basis der Wirbelsäule ruht und als dort zusammengerollt wie eine Schlange“ beschrieben wird.

Die Kundalini ist eine sog. Schlangenkraft, die im Muladhara- Chakra mit dem Bija-Mantra Ra als feurige Kula-Kundalini bzw. darüber im Swadhisthana als Prana-(Maya-)Kundalini, entsprechend der Prana-Maya-Kosha, zu finden ist.

Im Muladhara liegt Kundalini in Form einer spiralförmigen Schlange. Das angeborene Selbst wohnt dort wie die Flamme einer Lampe. Die Betrachtung dieses Strahlungslichts als das leuchtende Brahman ist die transzendentale Meditation. (Gheranda Samhita, V. 16)

Kundalini - Yoga

Der Kundalini-Yoga ist eine tantrische Yogaform mit einer Reihe von Varianten, die auch in der Yoga-Kundalini Upanishad beschrieben wird.

Tantrika mit Cakras im Körper I Darstellung von Chakras und Nadis in der Saiva-Tradition.

Wahrer Kundalini-Yoga hat also nichts mit Sexualpraktiken gemeinsam, sondern er läutert und transformiert diese niederen Kräfte als Arbeit des Probepfades.

Abhinavagupta unterscheidet in Kapitel 3 seines Tantraloka eine zweite urdhva-Form als Prana - Kundalini.

Die Prana - Kundalini des Swadhisthana - Chakra mit der Pranamaya-Kosha ist zuerst involutionär und wird auf ihrem Weg nach oben transformiert. Ihre Kräfte betreffen das System der Nadis. Das Ziel dieses Yogazweiges ist die Transformation in die kosmische Sescha-Kundalini.
Dazu ist ein umfangreiches Pranayama erforderlich, das auch von speziellen Mantras wie Sat Nam begleitet wird.

Die Kundalini - Shakti durchläuft die 3 Wandlungsstufen Prana - Kundalini, Chitta - Kundalini und Para - Kundalini.

Gopi Krishna hat in seinem Buch 'Kundalini' seine zuerst üblen Erfahrungen mit der unkontrolliert erwachten feurigen Kula-Kundalini beschrieben.

Der Sikhismus kennt eine höhere Sikh - Form des Laya-Kundalini-Yoga, die von Yogi Bhajan in den Westen verbreitet wurde.

Übungen

Grundsätzlich wird in diesem Yoga versucht, die Adhva - Kundalini bzw. Kula-Kundalini im Muladhara - Chakra zu erwecken und durch die 3 Knoten hochzuziehen. In den Chakren wird die Prana - Kundalini idealerweise höhertransformiert, bis sie sich im obersten Chakra mit der kosmischen Shesha-Kundalini vereinigt. Diese Form der Kundalini wird auch als Urdhva-Kundalini bezeichnet.

Durch die je nach Schule teilweise extremen Atemübungen wird die Kundalini-Energie dazu gebracht, durch den gesamten Körper zu strömen. Hierzu wird auch als Vorbereitung das dog. Bhuta Shuddhi praktiziert.

Das Sharada-Tilaka-Tantra(Kap 1) sieht die höhere Kundalini Shakti als eine Form des Shabda-Brahman in den individuellen Körpern. Selbst die Sesha - Schlange ist aber noch eine subtile Form von Maya, auf der Vishnu symbolisch ruht.

Schafft sie es nach Durchstossung der drei Granthis (Knoten) entlang der Sushumna-Nadi (Brahma-Granthi, Vishnu-Granthi und Rudra-Granthi) bis nach oben, führt dieses zu einer Art Glückseligkeit, die auch als Vereinigung von Shiva und Shakti umschrieben wird.

Die Technik hat, da sie Kräfte in der Nähe der Materie erweckt, oft unerwünschte und gesundheitliche Nebenwirkungen. Die Prana-Kundalini des Svadisthana - Chakra ist eine negative Schlangen-Kraft(samsara), und wenn diese dunklen Äther den Körper untransformiert und ungereinigt durchdringen so ist das keine Spiritualiät. Daher wird sie gerne im schwarzen Tantra verwendet.

  • Die besseren Kundalini-Schulen und auch das Kaula trainieren daher vorher intensiv die Entwicklung des Herzens und die Läuterung der selbstsüchtigen Begierden, damit die Prana-Kundalini-Kraft richtig transformiert wird.

Der Kundalini - Yoga ist in einer pranisch unreinen Großstadtumgebung problembehaftet und muß daher von reinem Lebenswandel und Mantra - Atemübungen begleitet sein. Wer ätherische Kräfte kreisen lassen will, kann auch zum QiGong greifen.

      • Auf der Stufe 9 des universellen Pfades erwacht die feurige Kula-Kundalini schon ein wenig. Die entsprechende Tarotkarte 9 zeigt den Eremiten mit der kleinen erwachten Schlange. Auf der Stufe davor erfolgt aber eine Reinigung des Herzens(Pranayama). Auf Stufe 17 ist die Schlange gezähmt und ziemlich bedeutungslos.

Literatur

  • Yoga Chudamani Upanishad - Crown Jewel of Yoga, Swami Satyadharma Saraswati, 2005 , Yoga Publications Trust ISBN 81-86336-27-3
  • Taming the Kundalini; Saraswati, Swami Niranjanananda; ISBN: 9788185787176
  • Kundalini Yoga ; M. P. Pandit (A Brief Study Of Sir John Woodroffe Serpent Power), 1959
  • Kashmir Shaivism: The Secret Supreme, Swami Lakshman Jee, Sunny Press, ISBN10: 0-88706-576-7 ISBN13: 978-0-88706-576-7 ( S. 117 Kundalini and its purpose ; S. 125 Variations in the rise of Prana Kundalini )
  • Kundalini: The Arousal of the Inner Energy, by Ajit Mookerjee, 1981
  • Kundalini Path To Higher Consciousness Pandit Gopi Krishna, by Pandit Gopi Krishna
  • Kundalini Tantra, Swami Satyananda Saraswati, Published by: Yoga Publications Trust/Munger/Bihar/India
  • Pratyabhijnahrdayam: The Secret of Self Recognition, 2013, Jaideva Singh, Motilal Banarsidass, 2013, ISBN-10: 812080323X ISBN-13: 978-8120803237
  • Ajit Mookerjee : Kundalini - the inner energy, 1981 (Das Buch enthält allerdings viele Fehler)

Referenzen

Siehe auch

Weblinks