Hiranyagarbha: Unterschied zwischen den Versionen

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Hiranyagarbha('goldenes Ei') ist sowohl eine Bezeichnung für das in den [[Purana]]s beschriebene kosmische [[Ei(Mystik)|Ei]] als auch für eine [[Veda|vedische]] Gottheit.
Hiranyagarbha(' goldener Schoß, goldenes Ei') ist sowohl eine Bezeichnung für das in den [[Purana]]s beschriebene kosmische [[Ei(Mystik)|Ei]] als auch für eine [[Veda|vedische]] Gottheit.


== Kosmisches Ei ==
== Kosmisches Ei ==
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Die früheste Erwähnung eines eiförmigen Kosmosses findet sich in der Sanskritliteratur als Brahmanda. Dieses Wort enthält Brahm ('Kosmos' oder 'expandierend' und Anda 'Ei'). Das [[Brahmanda Purana]] behandelt dieses Thema im Detail.
Die früheste Erwähnung eines eiförmigen Kosmosses findet sich in der Sanskritliteratur als Brahmanda. Dieses Wort enthält Brahm ('Kosmos' oder 'expandierend' und Anda 'Ei'). Das [[Brahmanda Purana]] behandelt dieses Thema im Detail.


Das Wort findet sich im [[Rigveda|Ṛigveda]] (Rg 10.121- 'Hiraṇyagarbha Sūkta'), wo eine einzelne Schöpfergottheit (Vers 8: yo deveṣv ādhi devā eka āsīt, Griffith: 'Er ist der Gott der Götter und keiner neben ihm') erwähnt wird, die in einer später angehängten Strophe mit dem Schöpfergott [[Prajapati|Prajāpati]] gleichgesetzt wird, der nach dem Shatapatha-Brahmana der Herr aller Geschöpfe ist.  
Das Konzept des "goldenen Mutterleibs" wird erstmals im Vishvakarma Sūkta des [[Rigveda]](RV 10.82.5,6<ref> https://www.wisdomlib.org/hinduism/book/rig-veda-english-translation/d/doc839442.html </ref>) erwähnt, das den "ursprünglichen Mutterleib" als auf dem Nabel von Vishvakarman ruhend darstellt. Das Ei teilte sich in seinen frühen Entwicklungsstufen.
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Das Konzept eines goldenen Ei wird auch im Viswakarma Suktha des [[Rigveda]] 10.82 erwähnt. Das Ei teilte sich in seinen frühen Entwicklungsstufen.


Das Wort findet sich im [[Rigveda|Ṛigveda]] (Rg 10.121- 'Hiraṇyagarbha Sūkta')<ref> https://www.sacred-texts.com/hin/rigveda/rv10121.htm </ref>, wo eine einzelne Schöpfergottheit (Vers 8: yo deveṣv ādhi devā eka āsīt, Griffith: 'Er ist der Gott der Götter und keiner neben ihm') erwähnt wird, die in einer später angehängten Strophe mit dem Schöpfergott [[Prajapati|Prajāpati]] gleichgesetzt wird, der nach dem Shatapatha-Brahmana der Herr aller Geschöpfe ist.
Im [[Atharvaveda|Atharva Veda]] ist Hiranyagarbha ein Keim, der im Urozean entsteht und von einer goldenen Hülle umgeben ist.
Im [[Atharvaveda|Atharva Veda]] ist Hiranyagarbha ein Keim, der im Urozean entsteht und von einer goldenen Hülle umgeben ist.



Version vom 22. März 2023, 17:53 Uhr

Hiranyagarbha(' goldener Schoß, goldenes Ei') ist sowohl eine Bezeichnung für das in den Puranas beschriebene kosmische Ei als auch für eine vedische Gottheit.

Kosmisches Ei

Das Hiraṇyagarbha (hiraNyagarbha, 'goldener Schoß', 'goldenes Ei') ist die Quelle der Schöpfung des manifestierten Kosmosses.

Die früheste Erwähnung eines eiförmigen Kosmosses findet sich in der Sanskritliteratur als Brahmanda. Dieses Wort enthält Brahm ('Kosmos' oder 'expandierend' und Anda 'Ei'). Das Brahmanda Purana behandelt dieses Thema im Detail.

Das Konzept des "goldenen Mutterleibs" wird erstmals im Vishvakarma Sūkta des Rigveda(RV 10.82.5,6[1]) erwähnt, das den "ursprünglichen Mutterleib" als auf dem Nabel von Vishvakarman ruhend darstellt. Das Ei teilte sich in seinen frühen Entwicklungsstufen.

Das Wort findet sich im Ṛigveda (Rg 10.121- 'Hiraṇyagarbha Sūkta')[2], wo eine einzelne Schöpfergottheit (Vers 8: yo deveṣv ādhi devā eka āsīt, Griffith: 'Er ist der Gott der Götter und keiner neben ihm') erwähnt wird, die in einer später angehängten Strophe mit dem Schöpfergott Prajāpati gleichgesetzt wird, der nach dem Shatapatha-Brahmana der Herr aller Geschöpfe ist.

Im Atharva Veda ist Hiranyagarbha ein Keim, der im Urozean entsteht und von einer goldenen Hülle umgeben ist.

85 : Wir beginnen mit Hiranyagarbha (Goldkeim)- Prajäpati (Herr der Geschöpfe), dem ungenannten Gott, welchen ein Sänger (10, 121) höher stellt als Indra und alle Götter der früheren Zeit^s (vgl. 2, 12).
1. Im Anfang trat hervor Hiranyagarbha, Herr von Geburt von allem, was geworden. Er trug die Erde, trug den Himmel droben — Sagt, welchem Gotte bringen wir das Opfer? [3]

Im Manusmriti 1,9 erscheint Hiraṇyagarbha als ein Name des Brahman, da dieses aus einem goldenen Ei entstand , beziehungsweise als das kosmische Ei, aus dessen Wasser sich der Urozean bildete.

Matsya Purana (2.25-30) : Dann erschien Svayambhu als selbstmanifestierendes Wesen, welches eine Form jenseits der Sinne ist. Er erschuf die primordialen Wasser und erschuf den Samen der Schöpfung darin. Der Samen wandelte sich in einen goldenen Schoß, Hiraṇyagarbha. Dann ging Svayambhu in das Ei hinein.

Die Upanishaden erarbeiten, dass das Hiranyagarbha für eine Weile in der Leere herumschwebte, und dann brach es in die zwei Hälften Dyaus (Himmel) und Prithvi (Erde).

Im Shivaismus gilt Hiranyagarbha als ein Aspekt des Gottes Shiva, der durch das Quirlen des Milchozeans das Entstehen der Welt bewirkt, was allerdings auch einen allegorischen Sinn hat.

Die Shiva Samhita 1.4 deutet es als Körper und Mikrokosmos.

Der Weise Hiranyagarbha

Das Mahabharata sagt in Shanti Parva 349.65, in dem auch die Bhagavad Gita steht: 'Kapila, der Lehrer des Samkhya soll ein großer Rishi gewesen sein. Hiranyagarbha ist der ursprüngliche Kenner des Yoga. Es gibt niemanden der älter ist.'
Im Shanti Parva 342.95-96 identifiziert Krishna sich mit Hiranyagarbha: 'Als meine Form, das Wissen mit sich tragend, ewig und in der Sonne wohnend, nennen mich die Lehrer des Samkhya, die erkannt haben, was wichtig ist, Kapila. Als der brilliante Hiranyagarbha, der in den Versen des Veda gelobt und seit je im Yoga gelobt wird, bin ich auch in der Welt in Erinnerung.'

Andere Yogatexte wie das Brihadyogi Yajnavalkya Smriti[(XII.5) portraitieren Hiranyagarbha ähnlich als der ursprünglichen Lehrer des Yoga, so wie Kapila der ursprüngliche Lehrer des Samkhya ist. So geschieht es auch in den Kommentaren zu den Yogasutras.

Die frühe Yogaliteratur vor Patanjali kann daher besser als Hiranyagarbha - Yoga - Darshana bezeichnet werden, da sie mit Hiranyagarbha anfängt.

Literatur

Referenzen

Weblinks