Bodhi

Bodhi bedeutet wörtlich Erwachen und wird auch mit Erleuchtung übersetzt. Volle Erleuchtung entspricht dem Nirbikalpa-Samadhi des Yoga(Einheit mit dem Brahman) bzw. das Nirvana(Nibbana) mit dem Samyaksambodhi (Sanskrit: samyaksambodhi; Pali: sammāsambodhi).

Innerhalb des Zen bestehen zwei unterschiedliche Auffassungen:

  1. Bodhi als spontan und plötzlich eintretendes Erlebnis (z. B. Hui Neng) oft erst nach sehr langer Vertiefung der Einsicht
  2. allmähliche meditative Selbstvollendung (z. B. Shenxiu)

Im Theravada wird Bodhi als ein plötzlicher Durchbruch des Erfassens der wahren Natur der Dinge aufgefasst, evtl. auch erst nach langen Übungsweg. Mit Bodhipakkhiyadhamma[1] werden hier die 37 notwendigen Dinge zur Erleuchtung bezeichnet wie sie in der Längeren Lehrrede an Sakuludāyin (Mahāsakuludāyi Sutta) der Mittleren Sammlung (Majjhima Nikāya, Sutta 77) erwähnt werden.

Vajrashila in Bodh Gaya wo Buddha unter dem Bodhi Baum saß

Erleuchtung ohne Meditation

In Tibet wird gesagt es gebe "Fünf Methoden zur Erlangung von Erleuchtung ohne Meditation (Wyl. ma sgom sangs rgyas chos lnga):

  1. Befreiung durch Sehen (chakras) (Tib. tongdrol; Wyl. mthong grol) - durch Sehen eines großen Meisters oder eines heiligen Objekts (daher auch durch Lesen heiliger Bücher bzw. von Büchern der Meister)
  2. Befreiung durch Hören (Mantras und Dharanis) (Tib. tödrol, Wyl. thos grol) - durch Tragen speziell gesegneter Zeichnungen von Mandalas mit heiligen Mantras (Tib. takdrol)
  3. Befreiung durch Schmecken (Amrita) (Tib. nyongdrol, Wyl. myong grol) - durch Verkosten von heiligem Nektar, der von Meistern durch spezielle intensive Praxis geweiht wurde
  4. Befreiung durch Berührung (Mudra) (Tib. takdrol, Wyl. btags grol) - durch Hören bestimmter tiefgründiger Lehren wie die Große Befreiung bzw. durch Hören im Bardo.
  5. Befreiung durch Erinnerung oder Denken (einschließlich der Phowa - Praxis) (Tib. drendrol) - durch Erinnerung der Übertragung des Bewusstseins (phowa) im Augenblick des Todes

Die wahre vollständige Erleuchtung ist neben vielen anderen Dingen wie 'Moksha' mit einem kosmischen Bewußtsein verbunden.

Hinduismus

Im Jnana-Yoga steht der Begriff Jnana für höheres Wissen. Erleuchtung geschieht durch das Licht des Atman und durch das Chit bzw. durch Samadhi.

Buddhas

Bezüglich des Verständnisses eines Pratyeka-Buddhas, eines Sravaka-Buddhas(Arhat), eines Samyak-Sambuddha, eines Bodhisattvas und eines vollkommen erwachten Buddhas geht im Buddhismus auch bedingt durch die vielen Schulen manches durcheinander. Ein Buddha hat Nirvana(Nibbana) und ist ansonsten noch kein wirklicher Buddha. Dieses Nibbana ist neben dem Erfassen der letzten Wirklichkeit mit einem bestimmten Transformationsprozess verbunden.

Nirvana

Nirvana entspricht im Buddhismus dem Zustand der vollständigen Erleuchtung. Bezüglich des Verständnisses des Nirvana als Verlöschen gibt es Unstimmigkeiten. Der Dalai Lama bezeichnete das Verständnis des Nirvana als 'Verlöschen in seinem Buch Die Weisheit der Leere[2] als einen Fehler im System der Überlieferung der späteren Shakyas.

Das heutige Mahaparinirvana entspricht dem Abschluss der Stufe 19 des universellen Pfades und umfasst noch nicht ganz das universelle Mahaparanirvana der Stufe 20, wie es dem esoterisch ausgelegten Lebenslauf des Buddha entspräche.

Obiges Mahaparinirvana-Sutra sagt zum Schluß :
Als dieser Dharma übertragen wurde erlangten 10,000 Bodhisattvas die wirkliche Vorstellung von einem Leben, 1000500 Bodhisattvas erlangten das zwei-Leben- Dharmadhatu, 1000500 Bodhisattvas erlangten das höchste Wissen, und 3,500 Bodhisattvas erwachten zur höchsten Wahrheit. Diese höchste Wahrheit ist auch das Paramartha-Sunyata, und auch der Suramgama - Samadhi. 45,000 Bodhisattvas erlangten den All-Leere Samadhi . Dieser All-Leere-Samadhi wird auch als der riesige und große Samadhi bezeichnet, und als Wissens-Eindruck Samadhi.

Shankara

Adi Shankara verfasste das Nirvāṇa-ṣaṭkam[3] : mano-buddhy-ahaṁkāra-cittāni nāhaṁ, na ca śrotra-jihve na ca ghrāṇa-netre
na ca vyoma-bhūmir na tejo na vāyuś, cid-ānanda-rūpaḥ śivo ’haṁ śivo ’ham

Weder Gemüt, Verstand, Ego oder Erinnerung bin ich, noch Ohr, Zunge, noch Nase, Auge, noch Raum, Erde, noch Feuer, noch Luft, aus Bewusstsein und Glückseligkeit bestehe ich, ich bin das Göttliche, ich bin das Göttliche.[4][5]

Universelles Nirvana

Vom Standpunkt der universellen Lehre besteht das Nirvana aus den 3 Stufen Nirvana(Stufe 18), Paranirvana(Stufe 19.1), Mahaparinirvana(Stufe 19.2).

Der Begriff Parinirvana stimmt nicht ganz mit dem universellen Paranirvana überein. Das Maha-Paranirvana der Stufe 20(Buddhas Tod mit Stufen immer tieferer Meditation und vorheriger 'Bekehrung aller Verwandten') geht über das Trikaya und damit über die große Leere in das Satyaloka hinaus[6], allerdings auch in eine allerhöchste Weisheit, was im Buddhismus nicht allgemein bekannt ist.

"Schweigen und Eintreten in eine weite oder sogar unermessliche oder unendliche Leere gehört zu der inneren spirituellen Erfahrung. Das physische Denkwesen scheut dieses Schweigen und diese Leere und fühlt ein gewisses Mißbehagen. Das kleine oberflächlich geschäftige Denk- oder Vitalwesen schreckt voller Bedenklichkeit davor zurück, denn es verwechselt Schweigen mit mentaler oder vitaler Stumpfheit, und die Leere mit Auslöschen und Nichtsein. Dieses Schweigen ist aber das Schweigen des Geistes, die Grundlage für höhere Erkenntnis, für grössere Macht und Seligkeit. Diese Leere ist das Leerwerden der Schale unseres natürlichen Wesens, ein Ausgiessen ihres trüben Bodensatzes, damit sie gefüllt werden könne mit dem Weine Gottes. Sie bedeuten nicht den Übergang zum Nicht-Sein sondern zu einem höheren Dasein. Selbst wenn das Wesen auf das "Erlöschen" zugeht, führt dieses Erlöschen nicht in ein Nicht-Sein sondern in eine unaussprechliche Weite des spirituellen Seins oder zum Sprung in das unsagbare Überbewusstsein des Absoluten", (Sri Aurobindo Das Göttliche Leben, Life Divine II,28,S.1065).

Literatur

Referenzen

Weblinks



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