Kapalika

Kapalika (Skt kāpālika, Hindi kāpālik) oder Kapalin war eine frühe tantrische shivaistische Sekte. Die Kapalikas waren Asketen, die eine Schädelschale (Skt. kāpāla) und einen mit einem Schädel besetzten Stab mit sich trugen. Sie gelten auch als Vorläufer des Kaula und Trika.

Kapalikas werden in der religiösen Literatur vielfach erähnt, wie bei Ramanuja und Yamuna und in der Hagiographie Shankaras oder im Kathasaritsagara.

Der Schädelkult der Kapalikas bezieht sich auf einen Mythos, in dem Shiva dem Gott Brahma den oberen seiner fünf Köpfe abschlägt und zur Sühne als Asket mit dem Kopf Brahmas als Almosenschale herumzieht.
Nach einer anderen Erzählung beleidigte Brahma Shiva, worauf letzterer den zornigen Bhairava erschuf, der Brahmas Kopf abschlug. Shiva musste daraufhin in der Gestalt von Bhairavan als bettelnder Kapilaka herumziehen. Diese Version wird auch im Ritualtheater Teyyam in Kerala aufgeführt.

Lehre


Bezüglich der vier Siddhantas 'Soma Siddhanta', 'Brahma Siddhanta', 'Pitamaha Siddhanta' und 'Vriddha Vasishta Siddhanta' werden die Lehren der Kapalikas dem ersteren zugeordent, was sich auf den Soma der Vereinigung von Shiva und Uma bezieht. Möglicherweise besteht hier ein Bezug zu späteren tantrischen Lehren, in denen eine solche sexuelle Symbolik auch erscheint.

Kapala

Schwarzer Mahakala

Eine kapala (Skt für "Schädel") oder Schädeltasse ist aus einem menschlichen Schädel hergestellt und dient sowohl im hinduistischen als auch im buddhistischen Vajrayana als Ritualgegenstand. In Tibet werden sie oft mit wertvollen Metallen und Juwelen verziert.

Im Vajrayana werden viel Gottheiten, Mahasiddhas, Dakinis und Dharmapalas mit einer Schädelschale in der Hand abgebildet.

Kapala Schädelschale

Im Hinduismus werden Gottheiten wie Chinnamasta und im Vajrayana beispielsweise die Vajrayogini als Blut aus einer Kapala trinkend angebildet.

Literatur

Weblinks