Yab-Yum

Aus Spiritwiki

Yab-Yum(Tibet. Vater - Mutter; Gefährtin : Skrt. Praja, Tib. Yum) ist eine besonders aus dem tantrischen Buddhismus bekannte Darstellung der Vereinigung einer männlichen und einer weiblichen Gottheit. Man beachte aber die vielen rituellen Gegenstände in den Händen der Partner.

Heruka in Yab-Yum

Viele Darstellungen symbolisieren mit einer Geheimsymbolik lediglich die hinteren männlichen und die weiblichen Energiekreisläufe der vorderen Chakras und dazu einige rituelle Techniken, ähnlich wie im alchemistischen Rosarium Philosophorum und beim taoistischen Kreisen des Lichtes bzw. im Neidan-Qigong.

Buddhismus

Heruka in Yab-Yum

Im tantrischen Buddhismus wird diese Abbildung standardmässig als primordiale Vereinigung von aktiven Mitleid und Mitteln(karuṇā und upāya-kauśalya)[1] und passiver Weisheit(Weisheit; Weisheitsdakini etc.) ausgelegt, im Falle von Samantabhadra auch als Einheit von Bewusstheit und Leere bzw. Einheit von Erscheinungen und Leere, oder auch von Methode und Weisheit in Vereinigung. Ein kleiner Widerspruch ergibt sich bei der Weisheitskonsortin eines Weisheitsbuddhas.

Allerdings beinhaltet die Symbolik des einzelnen Thangkas noch vieles weitere Geheime im Detail. Bei den fortgeschrittene Yoga-Methoden werden die Energiewinde (tib. lung, rlung, Skt. prana) in den zentralen Energiekanal gebracht. Bezüglich der beiden Energiekreisläufe ist es daher auch von besonderer Bedeutung, ob das Paar voreinander steht oder verschlungen sitzt.

Selten wird eine Kamamudra praktiziert, die nur für fortgeschrittene Aspiranten zugelassen ist und zumindest auf dem Tummo der 6 Übungen von Naropa beruht.

Karmamudrā (Sanskrit; "Handlungs-Siegel," fälschlicherweise auch : kāmamudrā oder "Begierdensiegel," Tib. las-kyi phyag-rgya) ist eine im Vajrayana selten ausgeübte Sexualpraxis mit einem physisch anwesenden oder auch visualisierten Konsorten. Letzteres wird dann als jnanamudra bezeichnet.

Hindu - Tantra

Im hinduistischen Tantra hat das Yab-Yum eine etwas andere Bedeutung. Die Stellung repräsentiert die göttliche Schöpfungsmacht und Schöpfungskraft. Die im Hinduismus passiv-statische männliche Gottheit (göttliches Bewusstsein) umarmt seine Gefährtin genannt Shakti, die seine Tätigkeit oder Macht darstellt.

Die hinduistische Vereinigung ist somit nicht ganz mit der buddhistischen Form vergleichbar, und so sind auch Maheshvara-Maheshvari nur als Synthese mit Samantabhadra-Samantabhadri identisch.

Das tantrische Maithuna-Ritual mit den 5 'M's gehört zum linken Pfad des Tantra(vamacara). Es wird eigentlich höchstens von Viryas und von echten Eingeweihten gar nicht praktiziert, da orgastisches Vergnügen gegenüber dem Ananda eher lächerlich und ekelig ist, und der hohe Eingeweihte muss keine unterweltlichen Kräfte derartig transformieren.

Der Ritual-Text hat auch noch eine ganz andere tiefere Bedeutung wie z.B. im Kulanarva Tantra.

Literatur

Siehe auch

Referenzen

Weblinks