Atisha

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Atisha Portarait

Atisha Dipamkara Srijnana (tib.: atisha dI paM ka ra shrI dznyA na, auch: jo bo rje; Geburtsname: Chandragarbha) wurde 982 in Vikramapura(Bikrampur), Dhaka (Bangladesh) geboren, der Hauptstadt des Pala-Reiches. Sein Vater war ein als Kalyana Shri bekannter König, und seine Mutter war Shri Prabhavati. Atisha starb 1054 in Nyêtang, Lhasa.

Atisha studierte und praktizierte hochinteressiert alle Schulen, Philosophien und Lehrsysteme seiner Zeit inklusive buddhistischer und hinduistischer Tantras.
Im Alter von 28 Jahren wurde er vom Abt Shila Rakshita in die Mahasanghika - Linie als Mönch (Bhikshu) ordiniert. Er wurde später Abt der Klosteruniversität von Vikramashila zur Zeit der indischen Pala-Dynastie(750 bis 1161).

Im Alter von 32 Jahren reiste Atisha nach Suvaranadvipa auf Sumatra, die mit Java eine der bedeutendsten Zentren für buddhistische Studien des damaligen Indonesien war. Dort studierte er ca. 12 Jahre lang. Im Alter von etwa 44 Jahren kehrte er mit Zwischenaufenthalt in Sri Lanka nach Indien zurück.

Atisha mit 84 Mahasiddhas

Tibet und Lamrim

Während der anti-buddhistischen Reinigungen des tibetischen Königs Lang Darma (ca. 836 AD), einem Anhänger des Bön, war die buddhistische Praxis, die von Padmasambhava und Shantarakshita verbreitet worden war, in Tibet weitgehend beseitigt worden.

Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurde Atisha vom ältesten Sohn Changchub Öd (tib.: byang chub 'od; Bodhiprabha) des damaligen Königs von Guge nach Tibet eingeladen, worauf mit Unterstützung des Übersetzers Ratnabhadra und seines Schülers Dromtönpa die Sarma-Phase der Übersetzungen buddhistischer Texte begann und daneben die Phase der zweiten Verbreitung (tib.: phyi dar) des Buddhismus in Tibet.

Atisha gelang die Wiedereinführung in Tibet mit Hilfe des Textes Lamrim - Lampe auf dem Weg des Erwachens (Bodhipathapradipam), der der Ursprungstext aller Lamrim - Texte ist. Er blieb drei Jahre in Ngari und weitere neu Jahre in Nyetang nahe Lhasa, wo sich heute noch ein kleines Kloster und ein Stupa mit seinen sterblichen Überresten befindet. Danach lebte er etwa fünf weitere Jahre an verschiedenen Plätzen in Zentraltibet (Ü-tsang).

Die Lojong-Lehren (tib.: blo sbyong; Geistestraining) wurden erst Generationen nach Atishas Tod öffentlicht, in Tibet gelehrt und integriert. Eine wichtige Schrift Atishas über Lojong ist der Juwelenkranz des Bodhisattva.

Ferner gilt Atisha auch als ein großer Vajrayana Meister und wichtiger Meister in der Übertragung des Kalachakra - Tantra nach Tibet. Atisha entdeckte verborgene Schätze, die von Padmasambhava und seinen engsten Schülern versteckt wurden, um den Buddhismus für die Zeit nach König Langdarma zu erhalten.

Atishas Lehren sind besonders an den Mahayana Sutras orientiert, und Zuflucht und Bodhichitta spielen eine zentrale Rolle, was Atisha den Beinamen Zufluchtslama einbrachte.

Unter den vielen Schülern war es der von Tara prophezeite Drom Tönpa Gyälwa Dschungnä [Dromtönpa (1004-1065), der als Hauptbegründer der von Atisha inspirierten Kadampa -Tradition gilt. Dieser weitete als Linienhalter die Aktivität von Meister Atisha aus.

Werke

Atisha soll an der Übersetzung von mehr als 200 Texten beteiligt gewesen sein.

  • Atisha : Eine Lampe auf dem Pfad zur Erleuchtung
  • Atisha, Dalai Lama: Die Lampe auf dem Weg. Stufen buddhistischer Meditation. Diamant-Verlag, München 2006, ISBN 3-9810682-1-1 (Originaltext des Atisha und Kommentar vom 14. Dalai Lama)
  • Atisha, Lobsang Dargyay (Übers.): Juwelenkranz des Bodhisattva. Tibet Institut, Rikon 1978, ISBN 3-7206-0000-9
  • Lotsawahouse : Juwel rosary of the Bodhisattvas
  • Atisha's Lamp for the Path to Enlightenment, Geshe Sonam Rinchen, Ruth Sonam, Snow Lion, 1997, ISBN-10: 1559390824 ISBN-13: 978-1559390828
  • Atisha : Bodhipathapradipa - Based on the ed. by Shastri, Losang Norbu: Bodhipathpradipa of Atisha. Sarnath: Central Institute of Higher Tibetan Studies, 1984, 1-70. Sanskrit

Weblinks