Mysterien von Eleusis

Ruinen von Eleusis

Die Mysterien von Eleusis (in der Region Attika) fanden ab ca. 1500 v.Chr. statt und wurden vom katholischen Kaiser Valentinianus im Jahre 364 n. Chr. verboten.
Im Zentrum der eleusinischen Mysterien standen die Göttinnen Demeter und Persephone(Kore:'Mädchen'). Es bestehen aber auch Überlagerungen mit dem Dionysos - Kult.

Triptolemos und Kore

Der zugrundeliegende Demeterhymnus entstand im siebten Jahrhundert v.Chr.. Hades entführt darin Demeters Tochter Persephone in die Unterwelt usw.. Ein zentraler Held von Eleusis war auch der in einem geflügelten Wagen fahrende Triptolemos.

Das Zentrum der Mysterien lag im Eleusinion in Eleusis in der Nähe von Athen. Die Hiera Hodos (altgr. Ἱερὰ Ὁδός, neugr. Ιερά Οδός Iera Odos,  : Heilige Straße) war die antike Straße von Athen nach Eleusis, auf der die alljährliche Prozession zu den Mysterien von Eleusis verlief. An der 20,5 km langen Strasse standen in regelmäßigen Abständen Hermesstelen. Die Straße begann am Zwölfgötter-Altar an der Nordwestecke der Agora und verlief weiter durch die antiken Stadtmauern durch das von zwei viereckigen Türmen gesäumte Heilige Tor (Ἱερὰ Πυλή).

Mit den kleineren Mysterienfeiern von Eleusis zu Frühlingsbeginn wurde Persephones Rückkehr in die Welt der Lebenden gefeiert.

Die größeren Mysterienfeiern im Herbst dauerten 9 Tage.

Tempel der Demeter bei Pergamos

Es gab vier Gruppen von Teilnehmern der Mysterien:

  1. Priester, Priesterinnen und Hierophanten
  2. zur Weihe bestimmte Jünglinge
  3. Jünglinge, die schon einmal an der Zeremonie teilnahmen
  4. Eingeweihte(epoptes), die schon an der Epopteia - Einweihungsstufe über die Geheimnisse der Demeter teilgenommen hatten

Die Mysten unterlagen strenger Schweigepflicht bezüglich der Inhalte der Einweihungen. Begleitende Besucher entlang der heiligen Straße nahmen nicht direkt an den Mysterien teil.

Mythos

Grundlage der Mysterien bildet der Mythos von Demeter, der Göttin des Lebens und der Fruchtbarkeit, und dem Raub ihrer Tochter Kore(später Persephone) durch den Unterweltsgott Hades. Dieser Persephone-Mythos wurde hier als das Bild der Unsterblichkeit der Seele interpretiert.

Weihen

Demeter - Pluto

Als Stifter der eleusischen Mysterien galt der Poseidon-Sohn Eumolpos('der schön Singende'), ein in Ägypten Geweihter, der auch als Ahnherr des hohepriesterlichen Geschlechts der Eumolpiden galt, das immer den Hierophanten oder Hohepriester stellte. Daneben waren die Familien der Keryken beteiligt.

Die Mysterien hatten 5 Einweihungsstufen. Als erste Stufe der Weihen wurde das Sýnthema zur Anwendung gebracht, das der Kirchenvater Clemens von Alexandria überliefert hat. Am Tag darauf zog eine Prozession der Aspiranten ans Meer, von denen jeder sein eigenes Ferkel mit sich trug, das nach der rituellen Waschung im Meer in Athen geopfert wurde ([1]). Dieses Ritual symbolisierte sowohl die Reinigung (katharmos) des Opfertieres als auch eine Reinigung der Initianden ([2]), evtl. als Anspielung der Stufen 7 und 8 des universellen Pfades, auf der Herakles den nemeïschen Löwen tötet - noch nicht den Erymanthischer Eber (Stufe 11) , was an das Tor der Einweihung führen würde, die dann zum mystischen Tod führen würde.

Kykeon

Als ein für die Riten zentraler Rauschtrank war Kykeon - wobei die Mysten "hyke - kyke" gesungen haben sollen.
Kykeon (altgr. κυκεών : Gemisch, Gemenge) war im antiken Griechenland ein Mischtrank aus Getreide und Wasser. Bei Homer besteht er aus Gerstengraupen (ἄλφιτον), geriebenem Ziegenkäse und pramnischem Wein. Im von der Zauberin Kirke für Odysseus zubereiteten Kykeon befand sich außerdem noch Honig. Die Zubereitung war hier wohl eher dicklich, da sie sitos (σῖτος ‚Speise‘) und nicht wie in der Ilias potos (πότος ‚Getränk‘) genannt wird.

Im homerischen Hymnus ist Kykeon der Trank, den Metaneira der von der verzweifelten Suche nach der von Hades geraubten Persephone erschöpften Demeter reicht.

Literatur

  • Pallas Athene. Ein aphoristisches Wörterbuch, Anton Fähnrich, Leitmeritz, C. W. Medau 1840 , auch PDF rechts oben!
  • Mylonas, George E. Eleusis and the Eleusinian Mysteries. Princeton University Press, Princeton NJ 1974, ISBN 0-691-00205-3
  • Kevin Clinton: Stages of initiation in the Eleusinian and Samothracian Mysteries; In: Michael B. Cosmopoulos (Hrsg.): Greek Mysteries. The Archaeology and Ritual of Ancient Greek Secret Cult. Routledge, London, 2003, ISBN 0-415-24873-6, S. 50-78.
  • Oscar Schütz: Zwei orphische Liturgien
  • Die Mysterienheiligtümer in Eleusis und Samothrake, Otto Rubensohn, published 1892
  • Greek religion and mythology : Demeter
  • Die Mysterien von Eleusis in rhetorisch geprägten Texten des 2./3. Jahrhunderts nach Christus, Riedweg, Christoph, Classical philology 1988

Referenzen

  1. Eliade: Geschichte der Religiösen Ideen. Freiburg, Basel, Wien 1978, S.272
  2. Kerényi, K. : Die Mysterien von Eleusis. Zürich.1962, S.105

Weblinks