Laute: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Laute ist in der Esoterik ein Musikinstrument, das mit dem [[Nada|Shabda]] und seinen Unterschwingungen in Verbindung gebracht wird.
[[Datei:Apsara_playing_instrumentss.jpg|180px|thumb|right|Apsara mit Langhalslaute]]
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Die Laute ist in der Esoterik ein Musikinstrument, das mit dem [[Nada|Shabda]] und seinen sphärischen Unterschwingungen in Verbindung gebracht wird. Der Klangkörper geht seitlich nicht in zwei zueinander gebogene Arme über.
=== == Mittelalter == ===
[[Datei:Mousai_Helikon_Staatliche_Antikensammlungen_Schoen80_n2.jpg|thumb|180px|right| Muse mit Phormynx: Aus der meistens viersaitigen Phorminx (φόρμιγξ) entwickelte sich im 8./7. Jahrhundert v. Chr. die [[Kithara]] ]]
Die Wahrnehmung der Lautenmusik durch musiktheoretische und philosophische Vorstellungen des Mittelalters und des frühen 16. Jahrhunderts war über die Sphärenharmonie geprägt. Die musiktheoretische Erfassung der Sphärenmusik wird von Nicolaus Wollick 1501, Johannes Cochlaeus 1511, Andrea Ornitoparch 1517 und Sebastian Felsztyn 1524 aufrechterhalten und findet sich auch im  Dodekachordon von Heinrich Glarean 1547<ref>  Loesch, Heinz : Deutsche Musiktheorie des 15. Bis 17. Jahrhunderts, Teil I : Musica – Musica practica – Musica poetica,  Darmstadt 2003: 99-264.    </ref>.  Die Vollkommenheit im Lautenklang rufe die 'himmlische Concordantz' auf. Der Lautenspieler könne dadurch die Harmonie von Leib und Seele erreichen beziehungsweise sie wiederherstellen- Das Lautenspiel mache gütig, freundlich, sittig und formieret das Herz, mindert Unsinnigkeiten, hilft 'Ungreine Gedancken zu verjagen' oder von bösen Gelüsten abzukehren<ref> Fischart, Johann. [https://books.google.de/books?id=I60-AAAAIAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Geistliche Lieder und Psalmen aus dem Straßburger Gesangbüchlein von 1576 auch dessen Anmahnung zu christlicher Kinderzucht und ein Artliches Lob der Lauten]. Berlin 1849 , S. 97 - 116 </ref>


In Indien ist die ähnliche Sitar ein verbreitetes Musikinstrument, das auch für meditative Ragas verwendet wird.
* In Indien ist die ähnliche Sitar ein verbreitetes Musikinstrument, das auch für meditative Ragas verwendet wird.


Der buddhistische [[Vier Himmelskönige|Himmelskönig]] Dhritarashtra spielt auf einer chinesischen Laute zur Reinigung der Gedanken der Menschen und zur Beruhigung. Ihm unterstehen die himmlischen Musikanten ([[Gandharva]]s).  
* Der buddhistische [[Vier Himmelskönige|Himmelskönig]] Dhritarashtra spielt auf einer chinesischen Laute zur Reinigung der Gedanken der Menschen und zur Beruhigung. Ihm unterstehen die himmlischen Musikanten ([[Gandharva]]s).  


Chinesische [[Apsara]]s werden auch mit mit Langhalslauten dargestellt.
* Chinesische [[Apsara]]s werden auch mit mit Langhalslauten dargestellt.


In Griechenland war die [[Kithara]] - Laute dem Gott [[Apollon]] gewidmet.
=== == Griechen == ===
[[Datei:Satyros_Cdm_Paris_DeRidder812.jpg|thumb|180px|right| Satyr mit Kantharos und Lyra]]
In Griechenland war die [[Kithara]] - Laute dem Gott [[Apollon]] gewidmet. Die Lyra(altgriechisch λύρα) ist ein antikes Saiteninstrument aus der Familie der Leiern (Jochlauten), das ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. abgebildet wurde. Im Unterschied zur [[Kithara]] hat die Lyra keinen Fuß oder Resonanzkasten. [[Hermes]] galt als ihr Erfinder.


[[Apollon]] soll als Gott der Musik dem Orpheus eine goldene Leier gegeben haben und ihn im Spiel unterrichtet haben.
Als sein Musiklehrer Linos('Flachs') [[Herakles]] wegen angeblicher Nichtbeherrschung der Leier tadelte, erschlug er diesen wütend mit der Leier.
Die Phorminx (altgriechisch φόρμιγξ) ist eine in der Musik der griechischen Antike genutzte Leier. Das schon von [[Homer]] erwähnte Saiteninstrument besaß bis zu sieben Saiten, die mit den Fingern oder einem Plektrum gespielt wurden.
[[Datei:Egypt_lyre_001.jpg|180px|thumb|right|Ägyptische der [[Kithara]] ähnelnde Lyra]]
== Literatur ==
* Robert [[Fludd]], Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris, metaphysica, physica atque technica historia, Oppenheim 1617-1621
* Johannes Kepler, Harmonices Mundi, Linz 1619
* UHB : [http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/propylaeumdok/866/1/Volk_Musikalische_Praxis_und_Theorie_2006.pdf Musikalische Theorie und Praxis im alten Orient], Originalveröffentlichung in: T. Ertelt - H. von Loesch - F. Zaminer (Hg.), Geschichte der Musiktheorie 2. Vom Mythos zur Fachdisziplin: Antike und Byzanz, Darmstadt 2006, S. 3-46
== Referenzen ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Wiki über die [http://de.wikipedia.org/wiki/Laute Laute]
* Wiki über die [http://de.wikipedia.org/wiki/Laute Laute]
* [https://musical-life.net/kapitel/laute-als-symbol-darstellungen-dichtung-und-bild Laute als Symbol. Darstellungen in Dichtung und Bild], Kateryna Schöning


 
[[Kategorie:Allgemein]]
[[Kategorie:Allgemeines]]

Aktuelle Version vom 22. Mai 2024, 06:54 Uhr

Apsara mit Langhalslaute

Die Laute ist in der Esoterik ein Musikinstrument, das mit dem Shabda und seinen sphärischen Unterschwingungen in Verbindung gebracht wird. Der Klangkörper geht seitlich nicht in zwei zueinander gebogene Arme über.

== Mittelalter ==

Muse mit Phormynx: Aus der meistens viersaitigen Phorminx (φόρμιγξ) entwickelte sich im 8./7. Jahrhundert v. Chr. die Kithara

Die Wahrnehmung der Lautenmusik durch musiktheoretische und philosophische Vorstellungen des Mittelalters und des frühen 16. Jahrhunderts war über die Sphärenharmonie geprägt. Die musiktheoretische Erfassung der Sphärenmusik wird von Nicolaus Wollick 1501, Johannes Cochlaeus 1511, Andrea Ornitoparch 1517 und Sebastian Felsztyn 1524 aufrechterhalten und findet sich auch im Dodekachordon von Heinrich Glarean 1547[1]. Die Vollkommenheit im Lautenklang rufe die 'himmlische Concordantz' auf. Der Lautenspieler könne dadurch die Harmonie von Leib und Seele erreichen beziehungsweise sie wiederherstellen- Das Lautenspiel mache gütig, freundlich, sittig und formieret das Herz, mindert Unsinnigkeiten, hilft 'Ungreine Gedancken zu verjagen' oder von bösen Gelüsten abzukehren[2]

  • In Indien ist die ähnliche Sitar ein verbreitetes Musikinstrument, das auch für meditative Ragas verwendet wird.
  • Der buddhistische Himmelskönig Dhritarashtra spielt auf einer chinesischen Laute zur Reinigung der Gedanken der Menschen und zur Beruhigung. Ihm unterstehen die himmlischen Musikanten (Gandharvas).
  • Chinesische Apsaras werden auch mit mit Langhalslauten dargestellt.

== Griechen ==

Satyr mit Kantharos und Lyra

In Griechenland war die Kithara - Laute dem Gott Apollon gewidmet. Die Lyra(altgriechisch λύρα) ist ein antikes Saiteninstrument aus der Familie der Leiern (Jochlauten), das ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. abgebildet wurde. Im Unterschied zur Kithara hat die Lyra keinen Fuß oder Resonanzkasten. Hermes galt als ihr Erfinder.

Apollon soll als Gott der Musik dem Orpheus eine goldene Leier gegeben haben und ihn im Spiel unterrichtet haben.

Als sein Musiklehrer Linos('Flachs') Herakles wegen angeblicher Nichtbeherrschung der Leier tadelte, erschlug er diesen wütend mit der Leier.

Die Phorminx (altgriechisch φόρμιγξ) ist eine in der Musik der griechischen Antike genutzte Leier. Das schon von Homer erwähnte Saiteninstrument besaß bis zu sieben Saiten, die mit den Fingern oder einem Plektrum gespielt wurden.

Ägyptische der Kithara ähnelnde Lyra

Literatur

  • Robert Fludd, Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris, metaphysica, physica atque technica historia, Oppenheim 1617-1621
  • Johannes Kepler, Harmonices Mundi, Linz 1619
  • UHB : Musikalische Theorie und Praxis im alten Orient, Originalveröffentlichung in: T. Ertelt - H. von Loesch - F. Zaminer (Hg.), Geschichte der Musiktheorie 2. Vom Mythos zur Fachdisziplin: Antike und Byzanz, Darmstadt 2006, S. 3-46

Referenzen

  1. Loesch, Heinz : Deutsche Musiktheorie des 15. Bis 17. Jahrhunderts, Teil I : Musica – Musica practica – Musica poetica, Darmstadt 2003: 99-264.
  2. Fischart, Johann. Geistliche Lieder und Psalmen aus dem Straßburger Gesangbüchlein von 1576 auch dessen Anmahnung zu christlicher Kinderzucht und ein Artliches Lob der Lauten. Berlin 1849 , S. 97 - 116

Weblinks