Dionysos - Kult

Pergamon Dionysos Tempel

Der besonders in Athen praktizierte Dionysoskult (Dyonisien) hatte verschiedene lokale Formen. Der orgiastische Kult des Dionysos wird von Euripides als extreme Erscheinungsform der Trance in mythischer Einkleidung dargestellt. Die Verehrer des Dionysos werden nach Euripides als Bakchen bezeichnet [1]

Dionysos

Der antike Gott Dionysos( Bakchos, römisch Bacchus) hatte aber eine exoterische und eine esoterische Form. Er war nicht nur ein Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase (vgl. die Dionysien) sondern u.a. ein Gegenstück zum Gott der Unterwelt. (Vergessen, ein Fluss im Hades, der Unterwelt).
Als Mutter von Dionysos gelten Demeter, Io, Persephone sowie Lethe (Vergessen; Fluss im unterweltlichen Hades) und Semele als sterbliche Mutter. Nach einem Mythos ist Persephones Sohn Zagreus in der Gestalt des Dionysos wiedererstanden.

Ein und derselbe aber sind Hades und Dionysos, dem sie toben und feiern, schrieb Heraklit(535-475 v.Chr.).[1]

Wohl weil Dionysos ein Gott der Unterwelt ist, wurde er von den Griechen auch mit Osiris gleichgesetzt.(Herodot: Historien, II, 42, 48, 61, 132, 144, 170.4)

Allerdings scheint Dionysos ähnlich wie die Unterweltsgöttin Persephone periodisch auf- und abzusteigen: So ist Dionysos letztenlich ein sterbender und auferstehender Gott an der Seite einer Großen Mutter, wie ein solcher auch im Mittelpunkt anderer Mysterienkulte steht.

In den lokalen Formen des Dionysoskultes hat die Partnerin des Dionysos verschiedene Namen. Sie heißt Semele, Europa, Demeter, Rhea usw. Deshalb gibt es auch verschiedene heilige Geschichten.

Betrunkener Dionysos

Dionysos - Mythos

Am besten bekannt ist der thebanische Dionysoskult. In diesem verführte Zeus in Stiergestalt die Königstochter Semele. Im Moment der erfolgten Zeugung des Dionysos verbrannte Semele in den Blitzen des Zeus zu Asche, doch Zeus rettete den Embryo aus der Asche und nähte ihn in seinen eigenen Schenkel ein, sodass Dionysos schließlich aus dem Schenkel des Zeus geboren wurde.

Dionysos wuchs im Olymp auf. Dort erkletterte er zuweilen den Thron des Zeus und schwang das Blitzbündel in kindlicher Faust. Als Dionysos einmal nicht aufpasste, wurde er von den Titanen zerrissen und verschlungen. Zeus verbrannte die Titanen mit seinen Blitzen zu Asche. Aus ihrer Asche, in der auch die Asche des Dionysos enthalten war, entstand das Menschengeschlecht.

Dionysos wird manchmal auch als Auferstehung von Persephones von den Titanen getöteten Sohnes Zagreus angesehen.

In der kretischen Version verführte Zeus in Stiergestalt eine Jungfrau namens Europa. Aus dieser Verbindung ging hier der Urkönig Minos hervor.

Der Mythos von der Zerreißung des Dionysos ist genau wie die Zerstückelung des Osiris von der antiken Philosophie sehr einleuchtend gedeutet worden. Plutarch, Plotin, Proklos, Damaskios und andere interpretieren sie als die Zerreißung und Zerstückelung der Weltseele durch ihre Verbindung mit der Materie in Raum und Zeit bei der Entstehung des beseelten Universums. Dabei verhält sich die Weltseele zum Weltkörper wie das männliche Sperma zum weiblichen Ei.

Literatur

Referenzen

Weblinks