Amherst Papyri

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Als Amherst Papyri wird eine Papyri - Sammlung bezeichnet, die sich früher im Besitz von William Tyssen-Amherst, dem 1. Baron Amherst of Hackney (* 25. April 1835 in Narford Hall, Norfolk; † 16. Januar 1909 in London) befanden.

Die Sammlung umfasst Papyri aus Ägypten vom Mittleren Reich bis in die arabische Zeit. Der Grundstock besteht aus fünf Papyri, die Amherst im Jahre 1865 Dr. John Lee abgekauft hatte. Die Sammlung wurde auf ungefähr zweihundert Schriften ausgebaut, die er in seiner Bibliothek in seinem Landsitz Didlington Hall, Norfolk aufbewahrte und der Öffentlichkeit zugänglich machte. Gegen Ende seines Lebens musste William Tyssen-Amherst seine Sammlung aus finanziellen Gründen verkaufen.
Die Sammlung enthält religiöse, literarische, juristische und sonstige Schriften in Hieroglyphen, hieratischer und demotischer Schrift, auf griechisch, koptisch und arabisch. Zwanzig demotische und griechische Schriften wurden zusammen in einem irdenen Krug bei Theben gefunden, drei demotische Dokumente enthalten Inhaltsangaben auf Griechisch.


Einzelne Papyri

  • Papyrus 12 (Papyrus Amherst 3B) - ist eine frühe griechische Abschrift des Neuen Testaments.
  • Papyrus Amherst 63 - der in Ägypten gefundene Papyrus Amherst 63 enthält Einzeltexte unterschiedlicher Gattungen und Herkunft, d.h. mehrere religiöse Texte, aber auch nichtreligiöse Texte. Es werden verschiedene Gottheiten erwähnt, insbesondere die Gottheit Bethel, die in Syrien, Phönizien, aber auch in ägyptischen Texten der Perserzeit erwähnt wird.
  • Papyrus Amherst IX (Astarte-Papyrus, Die Götter gegen das Meer) - ein überaus fragmentarischen Papyrus, der auch Astarte-Papyrus genannt wird, da im Text mehrfach die Göttin Astarte erwähnt wird. Im Jahr 2000 konnte der Papyrus Bibliothèque nationale 202 (pBN 202) ebenfalls dem Papyrus Amherst IX zugeordnet werden. Die Erzählung datiert in die Zeit des altägyptischen Königs (Pharao) Amenophis’ II. (ca. 1400 v. Chr.). Der Text ist in hieratischer Hieroglyphen - Schrift geschrieben.

Das als Jm/Jam bezeichnete Meer fordert von den ägyptischen Göttern Tribute und droht anderweitig Himmel, Erde und Berge zu überwältigen. Auf Seiten der ägyptischen Götter werden Ptah, Nut, Renenutet und Astarte, die als „Tochter des Ptah“ bezeichnet wird, genannt. Astarte wird geschickt, um dem Meer die Tribute zu überbringen. Das Meer fordert darüber hinaus nicht nur Astarte zur Frau, sondern auch den Ring des Geb und den Schmuck der Nut. Es ist von Seth und von einem Kampf die Rede. Der Schluss ist fast gänzlich verloren.

Literatur

  • Amherst Greek Papyrus 9 - Purchased by J. Pierpont Morgan (1837-1913) in 1912.
  • Amherst Papyri - Morgan library
  • Sven P. Vleeming, Jan-Wim Wesselius: Studies in Papyrus Amherst 63: Essays on the Aramaic texts in Aramaic/Demotic Papyrus Amherst 63. Band I, Juda Palache Instituut, Amsterdam 1985.

Weblinks