Zohar

Sefer ha Zohar 1558

The Zohar (Hebrew: זֹהַר, "Glanz") oder auch Sohar ist das Hauptwerk der Kabbalah, das auf biblische Texte der Propheten Ezechiel (Ez 1,28; 8,2) und Daniel (Dan 2,31; 12,3) und die Thora zurückgeht. Die Texte wurden zumeist künstlich in einem altertümlichen Aramäisch verfasst, der alltäglichen Sprache Israels zur Zeit des zweiten Tempels (539 BCE - 70 CE). Letzteres war auch die ursprüngliche Sprache großer Teile der biblischen Bücher von Daniel und Esra und ist die Hauptsprache des Talmud. Die Schriftenauslegung des Zohar kann als eine als Midrasch bekannte Form des rabbinischen Literatur betrachtet werden.

Sephirotic man (A.E. Waite)

Die Bücher beinhalten mystische Kommentare und Meditationen zur Torah (5 Bücher des Moses) und Interpretaionen und Studienmaterial zur Mystik, zur mystischen Kosmogonie und zur mystischen Psychologie.

Der Zohar geht auf die Natur Gottes ein, bespricht die Struktur des Universums und die Natur der Seelen, die Erlösung, und die Beziehung des Individuums zur Dunkelheit und zum wahren Selbst und zum Licht Gottes und der universellen Energie. Ein kabbalistischer Grundgedanke ist auch die Sichtweise von Mikro- und Makrokosmos.

Er erkennt für die biblische Exegese vier (72) Stufen des Verständnisses:

  1. der wortwörtliche Text (Literalsinn, hebr. pschat)
  2. die übertragene Bedeutung (Allegorie, hebr. remez)
  3. die Bedeutung im Leben (Auslegung, Auskunft, hebr. drasch)
  4. die mystische Bedeutung (Geheimnis, hebr. sod)

Die Anfangsbuchstaben dieser vier hebräischen Wörter bilden den Begriff PaRDeS (‚Obstgarten‘). Dieser Gang durch den Garten wird auch als geistiger Gang durch die verschiedenen Hallen des jüdischen Tempels ausgelegt, der verschiedenen einweihungsstufen beinhaltet - Vorhof etc.).

Der Zohar nimmt die kabbalistischen Vorstellungen der zehn Sefirot auf als Sphären der Manifestation Gottes. Als höchster Ausdruck göttlichen Seins wird darüber das Unendliche (hebr. En Sof) erkannt. Aus dem en-sof entsteht das Sein wie in einem einzigen Punkt, der sich durch Bewegung zu den vielen Erscheinungen des Lebens ausdehnt.


Literatur

Weblinks