Hinduistische Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''ekam sad viprah bahudha vadani''' - Die Wahrheit ist Eine, die Weisen haben ihr viele verschiedene Namen gegeben.' (Rig-Veda <ref> http://www.hindupedia.com/en/Veda </ref>)


Vor über Jahrtausenden entwickelten sich in Indien verschieden Philosophien (Sad-darsanas).
7 dieser Philosophien  aus der Zeit nach den [[Upanishade| Upanisaden]] (ca. 500 v. Chr.) werden allgemein als bedeutsam erachtet.


== Die sieben Philosophien ==
* Nyaya (Gautama): In erster Linie behandeln Gautamas Philosophie die Gesetze der Logik, Analyse und dem Wesen des Denkens.
* Vaischeschika (Kanada): Eine dualistische und atheistische Philosophie. Kanada behandelt die Atomlehre und verneint die Existens einer höheren Kraft. Die Realität setze sich aus Seele und Materie zusammen, und diese Materie bestehe aus Atomen.
* [[Samkhya]] [[(Kapila)]]: Wie Vaischesschika ist auch Sankhya eine dualistische Philosophie. Sie beschäftigt sich mit dem analytischem Studium der Materie (Sankhya) und unterscheidet zwischen Materie oder Natur (Prakriti) und zahllosen Seelen (Pumscha). Eine Befreiung kann nur stattfinden, wenn sich die Seele von der Materie unterscheidet.
* [[Astanga - Yoga]] (Jadschnavalkja - von [[Patanjali]] systematisch erfaßt): Das Astanga-[[Yoga]] wird in den [[yoga-sutra]]s beschrieben: Asta (acht) und anga (Glieder). Der achtfache Pfad soll zum Erkennen des Paramatma (Überseele) führen. Mokscha (Befreiung) kann durch bestimmte geistige und körperliche Disziplinen erreicht werden.
* Karma-Mimamsa<ref> https://de.wikipedia.org/wiki/Purva_Mimamsa#Mimamsa-Lehren </ref> Mimamsa - Lehren  (Jaimini): Nach Jaimini stehen die Menschen unter dem Naturgesetz des Karmas, und es existiere kein Gesetz jenseits davon. Gute Handlungen führen zu einem glücklichem Leben. Diese Philosophie wurde später vom Vedanta-System ersetzt.
* Brahma Mimamsa (Astavakra; Badarajana):  Obwohl die Macht der [[Maya]] (Illusion) die Welt real erscheinen läßt, ist Brahman die gestaltlose, letztgültige Wirklichkeit.
Die Menschen haben eine unzerstörbar und mit Brahman identische Seele ([[Atman]]). Alle geschaffenen Dinge bilden eine geistliche Einheit. Das Karma beeinflußt die Zukunft des Atmans. <br>
Durch Moksha (Befreiung) kann der [[Atman]] aus dem Kreislauf (Rad) der Geburten und des [[Samsara]] erlöst werden.
Das Brahma Mimamsa  ist monistisch. Es existiert nur eine Wirklichkeit (Brahman), und die Seele (Atman) ist eins mit ihr. Badarajana lehrt, zum völligen Verständnis des Brahman sei Eingebung und nicht Logik oder Intellekt erforderlich.
* [[Brahma-Sutra]] / Vedanta-sutra (Vyasadeva):  Vyasadeva verfaßte es als "letzte Schlußforderung". Einige Schriften datieren die Enstehung bereits auf 3000 v. Chr. Vedanta bedeutet "das Ende des Wissens".
Im heutigen Hinduismus ist die Karma- bzw. Purva Mimamsa - Philospohie<ref> https://en.wikipedia.org/wiki/Purva_Mimamsa_Sutras </ref> vorherrschend <ref>http://wiki.yoga-vidya.de/Purva_Mimamsa </ref>.





Version vom 17. März 2013, 12:06 Uhr

ekam sad viprah bahudha vadani - Die Wahrheit ist Eine, die Weisen haben ihr viele verschiedene Namen gegeben.' (Rig-Veda [1])

Vor über Jahrtausenden entwickelten sich in Indien verschieden Philosophien (Sad-darsanas). 7 dieser Philosophien aus der Zeit nach den Upanisaden (ca. 500 v. Chr.) werden allgemein als bedeutsam erachtet.

Die sieben Philosophien

  • Nyaya (Gautama): In erster Linie behandeln Gautamas Philosophie die Gesetze der Logik, Analyse und dem Wesen des Denkens.
  • Vaischeschika (Kanada): Eine dualistische und atheistische Philosophie. Kanada behandelt die Atomlehre und verneint die Existens einer höheren Kraft. Die Realität setze sich aus Seele und Materie zusammen, und diese Materie bestehe aus Atomen.
  • Samkhya (Kapila): Wie Vaischesschika ist auch Sankhya eine dualistische Philosophie. Sie beschäftigt sich mit dem analytischem Studium der Materie (Sankhya) und unterscheidet zwischen Materie oder Natur (Prakriti) und zahllosen Seelen (Pumscha). Eine Befreiung kann nur stattfinden, wenn sich die Seele von der Materie unterscheidet.
  • Astanga - Yoga (Jadschnavalkja - von Patanjali systematisch erfaßt): Das Astanga-Yoga wird in den yoga-sutras beschrieben: Asta (acht) und anga (Glieder). Der achtfache Pfad soll zum Erkennen des Paramatma (Überseele) führen. Mokscha (Befreiung) kann durch bestimmte geistige und körperliche Disziplinen erreicht werden.
  • Karma-Mimamsa[2] Mimamsa - Lehren (Jaimini): Nach Jaimini stehen die Menschen unter dem Naturgesetz des Karmas, und es existiere kein Gesetz jenseits davon. Gute Handlungen führen zu einem glücklichem Leben. Diese Philosophie wurde später vom Vedanta-System ersetzt.
  • Brahma Mimamsa (Astavakra; Badarajana): Obwohl die Macht der Maya (Illusion) die Welt real erscheinen läßt, ist Brahman die gestaltlose, letztgültige Wirklichkeit.

Die Menschen haben eine unzerstörbar und mit Brahman identische Seele (Atman). Alle geschaffenen Dinge bilden eine geistliche Einheit. Das Karma beeinflußt die Zukunft des Atmans.
Durch Moksha (Befreiung) kann der Atman aus dem Kreislauf (Rad) der Geburten und des Samsara erlöst werden. Das Brahma Mimamsa ist monistisch. Es existiert nur eine Wirklichkeit (Brahman), und die Seele (Atman) ist eins mit ihr. Badarajana lehrt, zum völligen Verständnis des Brahman sei Eingebung und nicht Logik oder Intellekt erforderlich.

  • Brahma-Sutra / Vedanta-sutra (Vyasadeva): Vyasadeva verfaßte es als "letzte Schlußforderung". Einige Schriften datieren die Enstehung bereits auf 3000 v. Chr. Vedanta bedeutet "das Ende des Wissens".


Im heutigen Hinduismus ist die Karma- bzw. Purva Mimamsa - Philospohie[3] vorherrschend [4].



Literatur

Referenzen

Weblinks