Heiliger Berg

Der Berg ist ein in den religiösen Traditionen vielfach vorkommendes Symbol. Er bedeutet als uraltes Symbol die Nähe zum Himmel und zur Gottheit. Viele Berge wurden deshalb zum Ort früher Kultstätten und Kapellen.

Der Olymp

Olymp und Fudschijama gelten als Wohnplätze der Götter. Zeus wurde der Sage nach auf dem Berg Lykaios(Lykaion : Ort des Lichtes) geboren.

Der Berg Kailasch bzw. der Himalya gelten als Wohnstätte Shivas. Der indische Arunachala gilt als heiliger Berg und als Verkörperung des Shiva-Linga.

Auf dem Sinai gab Gott dem Moses die 10 Gesetzestafeln. Auf dem Horeb starb Moses. Der Berg Zion bei Jerusalem gilt als Heimstätte der Herrlichkeit Gottes. Der Berg Karmel ist der Weingarten Gottes.

Jesus verkündete die Bergpredigt, wurde auf einem Berg verklärt und starb auf dem Golgatha(Schädelstätte).

"Da entrückte er mich in der Verzückung auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam ." (Offb 21,10)

Südseite des Kailash

Der Berg ist auch Symbol für den inneren Pfad zu Gott. Der Berg Meru steht als Symbol für die verschiedensten Bewusstseinszustände bis oben zum Samadhi. Das Haus am Herg steht für den Nada oder Pranava bzw. Shabda.

Zarathustras Avesta berichtet vom Berg Hara Barzaiti, der die Welt umschließt. Um seinen Gipfel kreisen die Sterne, der Mond und die Sonne.

Nach Aurobindo (Letters on Yoga) steht der Berg der Vision für den aufsteigenden Hügel mit dem zu erreichenden Göttlichen auf den Gipfeln der Existenz.

Literatur

  • Karl Gratzl: Mythos Berg. Lexikon der bedeutenden Berge aus Mythologie, Kulturgeschichte und Religion. Hollinek, Purkersdorf 2000, ISBN 3-85119-280-X.

Weblinks