Charvaka: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Charvaka (Skt.: चार्वाक, cārvāka,  von cārvāc schön redend;) oder Lokayata war eine altindische nach ihrem angeblichen Gründer Charvaka benannte Schule. Ihre Elemente waren Atheismus, Materialismus und Hedonismus.
Die Charvaka (Skt.: चार्वाक, cārvāka,  von cārvāc schön redend;) oder Lokayata war eine altindische nach ihrem angeblichen Gründer Charvaka benannte Schule. Ihre Elemente waren Atheismus, Materialismus und Hedonismus. Sie legten Wert auf Freiheit des Denkens, Wahrheit und Logik und lehnten Theologie und Metaphysik ohne Basis in der Beobachtung ab.


Innerhalb der [[Hinduistische_Philosophie|indischen Philosophie]] zählt sie zu den heterodoxen Darśanas und wird als die Autorität der Veden verneinend (Nastika) eingeordnet.  
Innerhalb der [[Hinduistische_Philosophie|indischen Philosophie]] zählt sie zu den heterodoxen Darśanas und wird als die Autorität der Veden verneinend (Nastika) eingeordnet.  
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Im 7. Jahrhundert benutzte der Philosoph Purandara erstmailg den Begriff Charvaka als Bezeichnung der Materialisten. Im 8. Jahrhundert verwendeten ihn die Philosophen [[Kamalashila]] und Haribhadra, während [[Adi Shankara]] diese als Lokayata bezeichnete.
Im 7. Jahrhundert benutzte der Philosoph Purandara erstmailg den Begriff Charvaka als Bezeichnung der Materialisten. Im 8. Jahrhundert verwendeten ihn die Philosophen [[Kamalashila]] und Haribhadra, während [[Adi Shankara]] diese als Lokayata bezeichnete.


Das Tattvopaplavasimha von Jayarashi Bhatta aus dem 8. Jahrhundert gilt als beste Quelle zu Charvaka.
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[[Madhava_Acharya|Madhavacharya Charvaka]] diskutierte sie im ersten Kapitel seines Sarva-darshana-sangraha. Danach waren Charvaka-Philosophen antiklerikal eingestellt und orientieren sich an den Lebenzielen Glück und Wohlstand.


 
1578 trugen Charvaka-Philosophen  bei einer Philosophenkonferenz am Hofe des Großmoguls Akbar I. zur Verbesserung der Gesetzgebung und des allgemeinen Wohlstandes bei.
 
 
 
 
 
 





Version vom 29. Mai 2020, 11:14 Uhr

Die Charvaka (Skt.: चार्वाक, cārvāka, von cārvāc schön redend;) oder Lokayata war eine altindische nach ihrem angeblichen Gründer Charvaka benannte Schule. Ihre Elemente waren Atheismus, Materialismus und Hedonismus. Sie legten Wert auf Freiheit des Denkens, Wahrheit und Logik und lehnten Theologie und Metaphysik ohne Basis in der Beobachtung ab.

Innerhalb der indischen Philosophie zählt sie zu den heterodoxen Darśanas und wird als die Autorität der Veden verneinend (Nastika) eingeordnet.

Die Grundlage der Schule waren die Barhaspati - Sutras, die wahrscheinlich in der Maurya-Periode zwischen 320 und 180 v. Chr. geschrieben wurden und nur in einzelnen Zitatfragmenten erhalten sind.

Im 7. Jahrhundert benutzte der Philosoph Purandara erstmailg den Begriff Charvaka als Bezeichnung der Materialisten. Im 8. Jahrhundert verwendeten ihn die Philosophen Kamalashila und Haribhadra, während Adi Shankara diese als Lokayata bezeichnete.

Das Tattvopaplavasimha von Jayarashi Bhatta aus dem 8. Jahrhundert gilt als beste Quelle zu Charvaka.
Madhavacharya Charvaka diskutierte sie im ersten Kapitel seines Sarva-darshana-sangraha. Danach waren Charvaka-Philosophen antiklerikal eingestellt und orientieren sich an den Lebenzielen Glück und Wohlstand.

1578 trugen Charvaka-Philosophen bei einer Philosophenkonferenz am Hofe des Großmoguls Akbar I. zur Verbesserung der Gesetzgebung und des allgemeinen Wohlstandes bei.


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