Jonang

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Dolpopas Stupa in jo nang dgon bzw. jonangön

Die Jonang (Tib.-Wyl. Jo-nang) - Tradition wurde von Sherab Gyeltsen aus Dolpo (1292–1361) gegründet, einem Schüler von Künpang Thugje Tsöndrü(1243-1313), der 1326 den Thron des unabhängigen Jonang - Klosters bestieg.

Dolpopa war in der Sakya - Tradition aufgewachsen. Er entwickelte aber unterschiedliche Auffassungen, die sich besonders in der Sichtweise des Zhentong (gzhan stong, Leere des Anderen; Zhentong Madyamika) ausdrückte.

Die Jonang grenzten sich vom Svātantrika- und Prāsaṅgika-Madhyamaka ab, welches sie als das „Madhyamaka des Leerseins von sich selbst“ (rang stong dbu ma) bezeichneten.
Ein Schwerpunkt der Lehre war neben anderen Praktiken des Vajrayana und Mahayana das Kālacakra - Tantra und seine Vollendungs-Praktiken, die auch auch als 'sechszweigiger Yoga' bekannt wurden.
In der Jonang Tradition bildete sich eine Strömung, die das Zhentong betonte und eine weitere mit Betonung des Kalachakra. Kunga Drolchok und Taranatha überarbeiteten später Dolpopas Lehren.

Dolpopa

Nach dem Tode von Jetsun Tāranātha Kunga Nyingpo [1] wurde die Jonang - Tradition im 17ten Jahrhundert vom nicht so gewaltlosen fünften Dalai Lama unterdrückt. Die Klöster wurden in die Geluk - Tradition konvertiert und die Lehren verbannt. In der Dzamtang Region von Amdo überlebte die Tradition.

Zhentong

Das Shentong ähnelt der Sichweise des Yogacara und dem Konzept der Buddha-Natur. Eine ähnliche Sichtweise liefert auch das Uttaratantraśāstra. Es unterscheidet zwischen einer vordergründigen Wirklichkeit (saṃvritisatya, kun rdzob) und einer absoluten Wirklichkeit (paramārthasatya, don dam gyi bden pa) Die 10 Zhentong - Essenz-Sutras sind:

  1. Tathagatagarbha Sutra
  2. Arya-dharanish-vararaja Sutra (Tathagata-maha-karuna-nidesha Sutra)
  3. Maha-pari-nirvana Sutra
  4. Anguli-malya Sutra
  5. Shri-mala-devi-simha-nanda Sutra
  6. Jnana-loka-lamkara Sutra
  7. Anuna-trapur-natva-nirdesha-parivarta Sutra
  8. Mahab-jeri Sutra
  9. Avi-kalpa-prave-sha-dharani Sutra
  10. Samdhi-nirmochana Sutra

Das Shentong sieht śūnyatā als Substrat oder Essenz, die der Wirklichkeit der Phänomene zugrunde liegt. Es ist nur der notwendige stützende Boden der Existenz und nur 'leer'(Wylie: stong) von 'anderem' (Wylie: gzhan) als seiner inherenten Natur. Die höchste Weisheit ist auch nicht leer von ihren Eigenschaften.

Taranatha

"... was immer als der ultimative, tiefgründige Weg der Wirklichkeit betrachtet wird, wie der absolute Raum der Wirklichkeit, Sosein, natürliches strahlendes Licht, natürliches Mit-Entstehen, natürlicher unveränderlicher Zustand, ultimativer Körper der Buddha-Realität, ultimative Perfektion der transzendenten Weisheit, ultimatives Madhyamaka, ultimatives Nirvana, große Erleuchtung, der ultimative Buddha, der ultimative Dharma, der ultimative Sangha ... "(Dolpop)
Diese letztendliche Realität ist sowohl Leerheit als auch Leuchtkraft (Klarheit), die durch das selbst entstehende Bewusstsein erfahren wird, das nicht durch die Existenz irgendeines Objekts des Bewusstseins bedingt ist. Dieser Körper der Wahrheit (Daktakaya) ist gleichzeitig die Basis (Skt. alaya jnana, kun gzhi ye shes), durch die alle Phänomene passieren können. Er ist eine Bedingung für die Existenz von sowohl Samsara als auch Nirvana.

Anm.: Die 'Leere' entspricht einem Akashaprinzip der Trikaya. Die Buddhanatur als Dharmakaya ist dann schon eine Manifestation aus dieser Leere. Die allerhöchste letztendliche Realität geht auch noch weit darüber hinaus in das Parinirvana(Sahaja) und jenseits dessen - was in Tibet kaum bekannt war ! Andererseits hat eine Leere ohne intrinsische Natur keinen Impuls zu irgendwelcher Emanation. Die Leere ist daher nicht leer von noch viel höheren Ebenen - genau wie im Swacchanda Tantra des kashmirischen Shivaismus.

Literatur

Referenzen

Weblinks