Dharmaputrika Saṃhita

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Die zum sogenannten Śivadharma-Korpus gehörende Dharmaputrikā Saṃhitā ist ein uralter 350 ślokas umfassender Yoga-Text aus dem 7. Jahrhundert, der interne Yoga-Praktiken (Yoga von Hiraṇyagarbha) mit einer außergewöhnlichen Detailtiefe beschreibt.

Der Text des Dharmaputrikā beinhaltet eine systematische Lehre zu einem Yoga, das auf Befreiung (mokṣa), Erwerb übernatürlicher Kräfte (guṇaiśvarya) und die Fähigkeit zur Veränderung des Körpers (parapurañjaya) abzielt.

Er enthält detaillierte Erläuterungen innerer Atmungsvorgänge und eine Darstellung der Integration medizinischer Praktiken in den Ablauf eines yogischen Prozesses.

Das zweite Kapitel mit dem Titel āsanaprakaraṇam beschreibt acht Yoga-Haltungen (āsana):

  • Die Lotoshaltung (padmāsanam),
  • die Svastika-Haltung (svastikāsanam),
  • die Thronhaltung (pīṭhāsanam),
  • die Hügelhaltung (sthalāsanam),
  • die Haltung der gefalteten Hände (añjalikāsanam),
  • die Halbmondhaltung (ardhacandrasanam),
  • die Stabhaltung (daṇḍāsanam) und
  • die Allglück-Haltung (sarvatobhadrāsanam).

Dieses Kapitel liefert mindestens zwei Jahrhunderte vor der Beschreibung von Haltungen im Yogaśāstra von Hemacandra (12. Jahrhundert) eine systematische und detaillierte Beschreibung einer geschlossenen Gruppe von Yogahaltungen[1].

Kapitel Zehn (Yogacikitsā genannt) der Dharmaputrikā Saṃhitā beschreibt nicht nur eine 'Therapie im Kontext der Yoga-Praxis' sondern auch die physischen und mentalen Auswirkungen der Praxis auf den Körper in jeder Phase des Yoga-Prozesses.

Literatur

Referenzen

Weblinks