Daodejing

Lao Tzu‎

Das Tao Te Ching, Daodejing, oder Dao De Jing (Pinyin Dàodéjīng, W.-G. Tao Te Ching : Buch vom Dao und De) ist ein Weisheitstext der daoistischen Philosophie mit 81 Lehrsprüchen, der dem legendären Weisen Lǎozǐ (Laotse, Lao tzu) zugeschrieben wird, der während der Zhou-Dynastie (1046–256 v. Chr.) im 6. Jahrhundert gelebt haben soll.
Den Titel Dàodéjīng soll das Werk erst allerdings durch den Han-Kaiser Jing (157–141 v. Chr.) erhalten haben, während die Aufteilung in 81 Aphorismen noch später im dritten Jahrhundert durch Wang Bih erfolgte.

1973 wurde in Mawangdui bei der Stadt Changsha in der chinesischen Provinz Hunan im Grab Nr. 3 zwei alte Seidentexte des Daodejing gefunden, die inzwischen auch als deutsche Übersetzung vorliegen[1][2].
1993 wurden die Guodian-Bambustexte im Dorf Guodian des Kreises Shayang der Stadt Jingmen in der Provinz Hubei ausgegraben[3].

Blatt aus einem Mawangdui Manuskript

Übersetzungen

Im Vergleich zum Konfuzianismus erfolgte die Wahrnehmung des Daoismus im Westen erst nach dem 17. Jh. durch Jesuitenmissionare, welche die von ihnen geschätzte konfuzianische Lehre nach Europa brachten, dessen siitenlehre sie beeindruckte. Sie schenkten dem Daoismus keine Beachtung, der den Jesuiten als okkulte Lehre erschien. Die erste Übersetzung des Daodejing in eine europäische Sprache geht allerdings auf das Werk der Jesuiten zurück.
Eine ungedruckte Übersetzung ins Lateinische gelangte im Jahre 1788 als Geschenk an die Royal Society nach London(LEGGE 1991: 12; 115f), in der das Dao als Ratio im Sinne höchster Vernunft des göttlichen Wesens dargestellt wurde.

Die europäische Welt durch eine Arbeit des Sinologie - Professors J. P. Abel-Rémusat am Collège de France auf das dao aufmerksam, der eine auszugsweise Übersetzung und Erörterung des Daodejing (Kap. 1, 25, 41, 42) und darin den Begriff Dao als schwer übersetzbar charakterisierte. Er empfahl allenfalls 'logos' als Äquivalent, und zwar in seiner Bedeutung als absolutes Sein (souverain Être), Vernunft (raison) und Wort (parole) (LEGGE 1991: 12), wobei er allerdings etwas daneben lag, da Laotse das Dao als tonlos charakterisierte, wodurch es als 'Mutter' von Vernunft und Wort zu verstehen ist.
Gleichzeitig nahm er wegen der altertümlichen Kürze und der damit verbundenen Dunkelheit des Gegenstandes und in Ermangelung eines guten Kommentars Abstand von einer vollständigen Übersetzung.

Bedingt durch die Eigenart der chinesischen Schriftzeichen und deren im Laufe der Jahrhunderte veränderten Bedeutung gibt es auch Probleme bei der sinngemäßen Übersetzung [4], und daher es gibt über 40 Übersetzungen in europäische Sprachen [5].

Richard Wilhelms Übersetzung[6] wurde ein Standard, der allerdings einiges vereinfacht, während die Legge - Übersetzung von 1891 weitaus genauer ist. :

  • Vers 2 : Der Sinn, der sich aussprechen läßt, ist nicht der ewige Sinn. Der Name, der sich nennen läßt, ist nicht der ewige Name. Nichtsein nenne ich den Anfang von Himmel und Erde. Sein nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
  • Vers 5 : Himmel und Erde sind nicht gütig. Ihnen sind die Menschen wie stroherne Opferhunde. Der Berufene ist nicht gütig. Ihm sind die Menschen wie stroherne Opferhunde.
  • Vers 51 : Das TAO erzeugt - Das TE(Leben) nährt

Inhalt

Der Text des Daodejing stellt einen Bezug zwischen allen Dingen und dem Tao her. Er wurde so zu einem Eckpfeiler der taoistischen Philosophie.

Die Metaphysik des Tao Te King baut auf einer nicht fixierbaren Intuition auf, die Laotse, um einen Namen zu haben mit dem Wort Tao (auch : Dau) kennzeichnet. Laotze verknüpft das Handeln mit dem Sinn des Tao und dem Weg zur Einheit mit jenem.

Das Tao Te King handelt über den Weg dahin inklusive des Erreichens der höchsten Leere[7] und die daraus erfolgenden Regeln für das praktische Leben. Hier finden sich bereits Begriffe wie 'Bezeichnungsloses' (wu ming) und Nichthandeln (wu wei): Nichts ist getan, und es ist auch nichts mehr zu tun.

Das nennbare Dào – ist nicht das absolute ewige Dào. Der nennbare Name ist nicht der absolute Name. Das Namenlose ist der Ursprung des Universums. Das Benannte ist die Mutter der zehntausend Dinge.

Das Dao gebiert das grenzenlose ewige Eine(Wuji). Die Zwei taucht aus dem Einen auf. Die Drei entsteht aus der Zwei. Die Drei gebiert alle Wesen und Dinge. (Dao De Jing, 42)

Der Weise berge den Juwel im Herzen und halte sich nicht für klüger(DDJ 70, 71)

Literatur

  • Daodejing - Sammlung verschiedenster Übersetzungen !
  • Dao de Jing: The Book of the Way (Philip E. Lilenthal Books in Asian Studies), University of California Press, 2001, 226 Seiten, ISBN-10: 0520205553 ISBN-13: 978-0520205550 (S.49 : ying - Po)

Referenzen

Weblinks