Yidam

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Yidams (Skt.: ista devata; Tib. yid-kyi-dam-tshig : geist-gebunden, Geistband; Gyurme Dorje : Meditationsgottheit) sind im tibetischen Buddhismus Schutz- und besonders Meditations - Gottheiten, die verschiedenen Buddhafamilien angehören. Yidams symbolisieren die Essenz einer Sadhana und dienen als Hilfe im Transformationsprozess des Tantra. Der Schüler visualisiert sie in meditativen Übungen, um sich zuletzt mit ihnen zu identifizieren.

Vajrayana


Im Vajrayana wird die gewünschte Meditationsgottheit visualisiert und ritualisiert, und der Meditierende identifiziert sich schließlich damit. Er löst sie aber zuletzt in der Vorstellung wieder auf. Ein Problem ist bei Visualisierungen immer, dass sich in der jenseitigen Welt daraus Kraftformen bilden, die ein Eigenleben führen können. Daher werden auch Yantras verwendet. Oft wird auch davon ausgegangen, daß der Yidam tatsächlich als eine existierende erleuchtete Gottheit existiert.

Es gibt zornvolle Yidams, friedliche Yidams und einige halbzornige Yidams. Zornvolle Yidams (wie beispielsweise Heruka) werden immer mit tantrischer „Vajra-Wut“ in Verbindung gebracht, die allerdings ohne Hass ist und diesen beseitigt.
Die friedlichen Yidams (Beispiel : Weisse Tara) inspirieren die Nichtaggression und den Sanftmut des Schülers. Anstatt die Dumpfheit und das Zögern des Egos zu zerstören, erweckt die Identifikation mit friedvollen Yidams das Ego zur Offenheit.

Zu den 15 Nalanda - Meditations-Yidams zählen Śūraṅgama, Sitatapatra, Nīlakaṇṭha, Tara, Mahakala, Hayagrīva, Amitabha, Bhaiṣajyaguru, Akṣobhya, Guhyasamāja, Vajrayoginī, Vajravarāhi, Heruka, Cakrasaṃvara, Yamantaka, Vajrabhairava, Kālacakra, Hevajra, Chod und Vajrapani.

Hinduismus

Im Advaita-Vedanta ist ein Ishta-deva oder Ishta-devata('geschätzte - oder Wunschgottheit') die am meisten verehrte Gottheit, die die Seele bis zur Moksha führt. Sie ist als verehrter Aspekt des Brahman ein Objekt für die Meditation und die Hingabe. Im Shivaismus werden entsprechende Formen von Shiva verehrt. Diese Devatas sind also lediglich Sadhana-Gottheiten, denen neben bestimmten Attributen Mantras, Yantras und Mandalas zugeordnet werden.

In den Yogasutras ist zu lesen : svadhyayad ishta devata sanprayogah (44): Das Selbststudium der geliebten persönlichen Gottheit führt zur Vereinigung.

Das höchste Yidam ist der wahre Meister, der in der auch im Hinduismus praktizierten 'Gurumeditation' visualisiert wird.

Kuladevata

Kuladevata (kula-dèvatā) der Kuladevi bzw. Kuladev und Kuladaivat sind hingegen Familien - oder Klan-Gottheiten. Sie unterscheiden sich von persönlichen Ishta-devatas und Dorfgottheiten. Kuladevata werden beispielsweise in Maharashtra und Karnataka verehrt.

Literatur

  1. Yidams - the Rapid Path to Mastery PDF
  2. Ishtadevata
  3. Divine Identities: Visualization and Iconography in Tantric Buddhist Sādhana Practice, David B. Gray
  4. Chenrezig, Lord of Love: Principles and Methods of Deity Meditation, Autor Rinpoche Bokar - Herausgeber Dan Jorgensen, Verlag ClearPoint Press, 1991 , ISBN 0963037102, 9780963037107
  5. Arcana Dipika - the light that illuminates deity worship - en translation

Weblinks