Tendai

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Das Tendai-shū (jap. 天台宗 bzw. 天台法華宗 Tendai hokke shū; Chin. T'ien-t'ai) ist eine auf dem Lotos-Sutra basierende esoterische Schule im japanischen Buddhismus, die sich Anfang des 9. Jahrhunderts als Übertragung der Lehren des chinesischen Tiantai zong durch Dengyō Daishi Saichō (767–822)[1] entwickelte. Während der Heian-Zeit dominierte sie neben der rivalisierenden Shingon-shū die religiöse Landschaft Japans.

Tendai - Gründer Saicho

Saichõ verfocht die Idee der universellen Buddhaschaft, das Ekayana-Ideal des Lotos-Sutra(Hokke kowaku), dass alle Wesen zur höchsten Erleuchtung eines Buddha bestimmt sind.

Der Hossõ-Mönch T. Tokuitsu, der in der Kantõ-Region lebte, hatte ein Traktat mit dem Titel „Über die Buddha-Natur“(Busshõshõ) geschrieben, in dem er die Yogacara-Interpretation der Theorie der 5 Gotras vertrat, die in fühlenden Wesen einschließlich der Icchantika schlummern, die keine Hoffnung darauf haben, jemals Buddhaschaft zu erlangen.

Ryōgen (912–985) war ein wichtiger Erneuerer der Tendai-shū. Er war ab 966 Oberpriester am Enryaku-ji. Die Entwicklungen der Lotos- bzw. exoterischen Linien, die sich aus Ryōgens direkten Schülern entwickelten, bestimmten die vorherrschende religiöse Strömung während des Mittelalters.

Zwar waren amidistische Vorstellungen und Praktiken (wie das Nembutsu) schon seit der Nara-Zeit in Japan bekannt. Die erste Popularisierung des Amida-Glaubens fand erst durch Ennin statt, der Meditation des immerwährenden Gesangs {jōgyō sammai) mit Amida als Zentrum auf dem Hiei-zan etablierte.

Später legte vor allem Genshin(Eshin Sozu) mit dem 985 veröffentlichten Ōjōyōshū ('Die Grundlagen der Wiedergeburt im Reinen Land') die Grundlagen für den Amidismus. Im Ōjōyōshū werden die wichtigsten Konzepte des japanischen Amidismus (mappō, jōdo, jiriki & tariki, ōjō) erläutert.

In der Spätphase der Heian-Zeit gegen Ende des 12. Jahrhunderts hatte sich die Tendai-shū-Schule in mehrere Fraktionen und Schulen zersplittert[2].

Wie die Tiantai zong gehört die Tendai-shū zum Mahāyāna, zählt sich aber mehr zum integrativen Ekayāna.

Sadhana und Rituale

Die zentrale Schrift der Tendai-shū ist das Lotos-Sutra (Namen Miaofa lianhua jing ) in der von Kumārajīva übersetzten Form mit 7 Faszikeln.

Wichtig ist auch die sogenannte „Große Trilogie“ (jap. saindaibu), die traditionell Zhiyi (jap. Chigi; 538–597) zugeschrieben wir aberr von seinem Schüler Guanding (jap. Kanyō; 561–632) verfasst wurden:

  1. Gengi: jap. Hokke gengi
  2. Mongu: jap. Hokke mongu
  3. Shikan: jap. Maha shikan

Desweiteren sind insbesondere Nagarjunas Madhyamaka-śāstra ( jap. Chūron) und das Nagarjuna zugeschriebene Mahāprajñāpāramitā-śāstra (jap. Daichido-ron) relevant.

Die esoterischen Taimitsu - Rituale werden als genauso wichtig wie die exoterischen Lehren des Lotus Sutra (Ichijōkyō - 'Sutra des einen Fahrzeugs') betrachtet. Durch Singen von Mantras, bestimmte Mudras und bestimmte Meditationen ist man in der Lage zu sehen, dass die Sinneserfahrungen die Lehren des Buddha sind. Das festigt den Glauben, ein innerlich erleuchtetes Wesen zu sein, und in diesem Körper Erleuchtung erlangen zu können.

Die esoterischen Rituale haben historisch bedingt viel mit der Vajrayana - Tradition und dem Shingon gemeinsam.

Literatur

Referenzen

Weblinks