Magia philosophica

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Magia philosophica ist ein 1593 veröffentlichtes lateinisches Werk von Franziskus Patricius, das u.a. eine Sammlung von Orakeln beinhaltet, die in den Büchern der Platoniker, in der Theurgie des Proklus, in den Erläuterungen zu Parmenides, jenen des Hermias zu Phädra, in den Anmerkungen des Olympiodor zu Philebus und Phädon gesammelten Orakel des Zoroaster veröffentlicht wurden.

Der Author

Franziskus Patricius wurde am 25. April 1529 als Frane Petric von vornehmen kroatischen Eltern auf der damals venezianischen Insel Cherso geboren. 1554 ermöglichte ihm sein Vater, ein Jahr in Deutschland zu studieren, wo er die Basis für seine Kenntnisse des Griechischen legte. Ab 1547 studierte er an der renommierten Universität Padua Medizin und Philosophie.
Auf dem griechischsprachigen Zypern legte er das Fundament für seine spätere Tätigkeit als gelehrter Philosoph und Herausgeber einer Anzahl griechischer Werke, darunter derer des Hermes Trismegistos. Er versuchte, alte Manuskripte aufzuspüren und zu erwerben oder sie sich zum eigenen Gebrauch abschreiben zu lassen. Wieder in Italien gelang es ihm 1577, an der Universität Ferrara einen Lehrstuhl für platonische Philosophie zu bekommen, den er bis 1592 innehatte. In der Zwischenzeit war er unter anderem als Buchhändler in Barcelona tätig.

Trotzdem fand er noch die Zeit, im Jahr 1571 Teil i seiner Discussiones Peripateticae[1] erscheinen zu lassen, eine Beschreibung des Lebens und der Werke des Aristoteles, sowie der Geschichte der peripatetischen Schule.
Einge spanische Leser des Buches entdeckten schnell, dass der Autor über unpubliziertes Material verfügte. Durch ihre Vermittlung konnte Patrizi 1576 einen beträchtlichen Teil der von ihm gesammelten griechischen Manuskripte an König Philippii verkaufen. Von den 74 Manuskripten, die aus Patrizis Besitz in die Bibliothek des Escorial gelangt sind, haben nur 26 den Brand von 1671 überstanden.

Während seiner Professur in Ferrara gab Patrizi nicht nur Texte des wenig orthodoxen Aristoteles-Kommentators Philoponos und des Neuplatonikers Proklos heraus, sondern er nahm auch an dem in Ferrara ausgebrochenen Gelehrtenstreit um Person und dss Werk des Dichters Torquato Tasso Teil. Patrizi schloss sich der Partei an, die Tassos Vorgänger Ariosto für den größeren der beiden hielt.

Philosophisch von größerem Belang ist das Erscheinen der vollständigen Ausgabe in vier Teilen der Discussiones Peripateticae im Jahr 1581. Neben der Wiederherausgabe von Teil i befasst sich das Werk in Teil ii mit allen Aspekten, worin sich die Philosophie des Aristoteles mit der Lehre früherer Philosophen in Übereinstimmung befindet. Das Thema der Eintracht aller Philosophen, vor allem in Form einer Versöhnung von Aristoteles mit Plato, war schon bei Patrizis Vorbild und Vorgänger Ficino behandelt worden.[2]

Literatur

Referenzen

  1. Martin Mulsow : Frühneuzeitliche Selbsterhaltung: Telesio und die Naturphilosophie der ..., Walter de Gruyter 2013, S. 319
  2. Selected papers on Renaissance philosophy and on Thomas Hobbes, Authoren Karl Schuhmann - Editoren Piet Steenbakkers, Cees Leijenhorst, S. 157-170