Kshurika Upanishad

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Die Kshurika('Messer') - Upanishad gehört zum Atharvaveda und wird auch den Yoga - Upanishaden zugeordnet. Sie wird manchmal auch dem Krishna Yajurveda zugeordnet[1]. Prof. Bowell veröffentlichte sie 1861 in der Bibliotheka Indica[2]. Sie wurde von Shankarananda kommentiert.

Die Upanishade lehrt in 25 Strophen, dass der Yogi den Kreislauf der Wiedergeburten dadurch überwinden kann, dass er mittels seines Geistes (Manas) seine Körperteile "abschneidet" und somit die Identifikation mit dem Körper löst. Kshurikâ wird hier als ein wie ein Messer (kskura) abschneidende Fixierung ausgelegt.

Inhalt

Die Geheimlehre von der kshurikâ sc. dhâraṇâ, von der wie ein Messer (kskura) abschneidenden Fixierung«, heisst dieses Stück, welches neben den aus andern Upanishad's bekannten Zügen der Yogapraxis (der Ort und die Art des Sitzens v. 2; die Zurückziehung des Manas von den Sinnendingen und Einschliessung desselben im Herzen, v. 3; die drei Arten der Atemregelung, pûraka, kumbhaka, recaka, v. 4-5, vgl. unten, S. 650) einen eigentümlichen Gedanken enthält, dessen Einzelheiten bei der Unsicherheit der Lesarten, grammatischen Unkorrektheit der Diktion und Mangelhaftigkeit des Kommentares oft schwer zu deuten sind.

Der Yogin hat sich nicht nur von allen Aussendingen, sondern auch von seiner eigenen Leiblichkeit loszulösen, und diese Loslösung erscheint als eine sukzessive Abschneidung der einzelnen Teile des Leibes, welche mittels des Manas als Messer (kshura, v. 11, – schwer vereinbar mit der Einschliessung des Manas im Herzen, v. 3) dadurch vollbracht wird, dass man auf die einzelnen Körperteile seine Aufmerksamkeit fixiert (dhâraṇâ) und sich eben dadurch gegen dieselben sukzessive abschliesst (nirodha; in v. 6-7 soll zu dve ergänzt werden dhâraṇe und zu trayas, wie der Schol. behauptet, nirodhâḥ).
So löst man sich sukzessive von den grossen Fusszehen, den Unterbeinen, Knien, Schenkeln, Anus und Penis los und gelangt zum Nabel; von hier auf der Sushumnâ (schon Chând. 8,6,6, wenn auch nicht mit diesem Namen, als die 101ste Hauptader erwähnt) zum Herzen und weiter in den Hals, wo die Sushumnâ allen andern Adern als Un terlage (taitilam, Kopfkissen) dient und von zweien derselben, Iḍâ und Pi galâ, speziell umgeben und geschützt wird. Wieder schneidet man mit dem Manas-Messer alle andern Adern ab und fährt auf der Sushumnâ aufwärts und hinaus, indem man alle guten und bösen Zustände (bhâva) in ihr zurücklässt, gleichsam das Sushumnâ-Kissen mit ihnen ausstopft (v. 20; vgl. Sâ khyakârikâ v. 40 bhâvair adhivâsitam li garn). Indem man in dieser Weise alle Körperteile durch meditierende Fixierung derselben abschneidet, bricht man alle Fesseln des Samsâra und braucht nicht mehr wieder geboren zu werden (v. 21-24).
Auffallend ist namentlich der Gebrauch von dhâraṇâ, welches sonst Fesselung des Manas, hier aber Konzentration der Aufmerksamkeit auf die einzelnen Körperteile zum[633] Zweck der Losschneidung von ihnen bedeutet, sowie der schon erwähnte, damit zusammenhängende Widerspruch, dass das Manas im Herzen eingeschlossen wird (v. 3) und doch zugleich das Messer (kshura) sein soll, mit dem man die Körperteile einzeln abschneidet, wovon die ganze Upanishad den Namen erhalten hat. (Paul Deussen)

Literatur

Referenzen

Weblinks