Dorje Shugden

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Dorje Shudgen mit vier Aspekten

Dorje Shugden (tib. rDo-rje Shugs-ldan mächtiger Donnerkeil; Skt. Vajra Rudra), auch Dhogyal oder Dolgyal(Dol-rgyal, gespr. Dölgyel) ist ein seit dem 17. Jahrhundert praktizierter tibetischer Schützer (Dharmapala), der in dieser Form als Aspekt von Manjushri verehrt wird. Dorje Shugdens genaue Natur ist allerdings in Tibet umstritten.

Die Praxis wurde vom Dalai Lama nach mehreren Ritualmorden, u.a. an Abt Geshe Losang Gyatso, dem Direktor der Buddhist School of Dialectic, der sich als scharfer Kritiker des Shugden-Kults hervorgetan hatte, sowie zweien seiner Schüler am 4. Februar 1997[1], verboten, was zu einer Spaltung der Gelugpa-Linie und zu weltweiten Protesten führte. Der Dalai Lama sprach sich auch gegen die teilweise praktizierte vollständige Hingabe an Dorje Shudgen aus, wie sie im Shamanismus praktiziert wird. Schon ein füherer Dalai Lama und andere warnten vor der Praxis und ihren Nebenwirkungen.

Geschichte

Es wird nicht einheitlich angenommen, dass Dorje Shugden eine weltliche Schutzgottheit ist, die wahrscheinlich zuerst in der Sakya-Tradition des tibetischen Buddhismus praktiziert wurde.

Der älteste bekannte Ritualtext wurde im 17. Jahrhundert von Morchen Kunga Lhundrub verfasst. Berichten zufolge wurde er von Sakya Trizin Sonam Rinchen (1705-1741) in das Pantheon der Sakya-Beschützer aufgenommen. Später wurden sie zusammen mit den beiden Schutzgottheiten Dorje Setrab und Tsi'u Marpo als die Drei Könige (Gyalpo Sum) bekannt.
Der 5. Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso (1617–1682) verfasste das erste bekannte Gebet an Dorje Shugden namens Lhundrub Döma und stellte ihn mit einer Mönchsrobe und einem Leder-Hut(bse thebs) dar, in der rechten Hand eine Keule (be con) haltend entsprechend dem Sakya rgyal gsol log 'dren tshar gcod . Im Gelug wurde die Praxis allerdings erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet Dorje Shugden Tanag in der Sakya-Tradition in Ungnade. Seine Anhänger und Praktiken verringerten sich daher. Seit dem späten 20. Jahrhundert sind die Opferrituale für obige Heiligen Drei Könige nicht mehr im täglichen Gebrauch der Sakya-Schutzhandbücher in den Klöstern in Indien oder Tibet.

Die heutige Protestbewegung kommt hauptsächlich aus den Reihen des neuen Kadampa.

Ikonografie

In den frühen Sakya-Texten ist Shugden als Dorje Shugden Tanag (Dorje Shugden, der ein schwarzes Pferd reitet) bekannt. In der rechten Hand hält er einen Metzgerstock und in der linken ein Herz, das zum Mund emporgehoben ist. Er trägt die Robe eines Klosters und einen Reithut aus Goldlack. Dabei sitzt er auf einem schwarzen Pferd. Auf anderen Darstellungen reitet er einen Schneelöwen, und ein juwelenspeiender Mungo sitzt auf seinem linken Arm.

Zur Sahdana gehören heute die 5 Familien von Dorje Shugden(Gyalchen Shugden). Der eigentliche Vajradhara - Yidam wird nach einem Gebet des Sakya Meisters Sachen Kunlo als auf

  • einem Elefanten(Vairochana Shugden, Osten, Körper-Emanation', sku'i sprul pa ),
  • einem Pferd(Ratna Shugdenm, Süden, Emanation der Exzellenz', yon tan gyi sprul pa ),
  • einem Schneelöwen(Karma Shudgen, Norden, phrin gyi sprul pa )
  • einem Drachen(Pema Shudgen, Westen, Emanation der Sprache, gsung gi sprul pa)

reitend dargestellt.

Vairochana Shugden

Die Symbolik des Thangka ist eher untypisch für das Vajrayana. Die Darstellung führt leicht zu einer Verwechselung mit den Dharmaschützern Dorje Legpa und Dorje Ta'o[2], die allerdings im Gegensatz zu Shudgens Messer einen Vajra halten.

Sadhana

Auszug aus einer täglichen Sadhana[3][4]

Torma

OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA ARGHAM PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA PADYAM PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA PUPE PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA DHUPE PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA ALOKE PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA GHANDE PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA NEWIDE PRATICHAYE SOHA!
OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA SHAPTA PRATICHAYE SOHA!

Innere Gaben

OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA OM AH HUM!

Sinnesangebote

OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SAPARIWARA ARGHAM PADYAM PUPE DHUPE ALOKE GHANDE NEWIDE SHAPTA PRATICHAYE SOHA!

Gefolge Mantra

OM DHARMAPALA MAHA RADZA BENDZA BEGAWAN RUDRA PANTSA KULA SARVA SHATRUM MARAYA HUM PHAT! (7x)

  • Eine Form von Rudra zu verehren sollte der Eingeweihte vermeiden, selbst wenn sie in Richtung Erleuchtung führt ! Auch schwarze Rudra-Meister sind erleuchtet. Auch sollte man "hung hung" vermeiden, d.h. höchstens "hum hum", besser nur einmal, je nach Mantra-Zusammenhang

Literatur

Dorje Shugden Thangka

Referenzen

Weblinks