Daoistische Schulen

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In der Shundi-Ära der östlichen Han-Dynastie war das Buch des Höchsten Friedens bereits zu einer frühen daoistischen Schrift geworden.
Während der An-Periode der Han-Dynastie (142 n. Chr.) publizierte Zhang Daoling (Chang Tao Ling) die magische Schrift der orthodoxen Einheit und die geheimen Register des mächtigen Reichs der orthodoxen Einheit. Er betrat das Shu-Königreich (im heutigen Sichuan), um die orthodoxe Einheits-Tradition (auch „Fünf-Pecks-Reis-Tradition“ oder wudoumi dao genannt) zu lehren. Er gründete vierundzwanzig Diözesen, nahm zahlreiche Schüler auf und legte religiöse Gebote fest. So entstand in Sichuan die Bewegung der Himmelsmeister (tianshi dao).

Die ersten daoistischen Schulen entstanden somit im heutigen Sichuan gegen Ende der Han-Dynastie (25-220 CE), während der sich auch das Mahayana nach China ausbreitete.

Die einzelnen Zweige der verschiedenen späteren daoistischen Schulen gruppieren sich zumeist um bestimmte Schriften, in den bestimmte Praktiken beschrieben sind. Hierzu zählen Atempraktiken(Qi) und Energiemuster (tianwen) bzw. die Schaffung von Strukturen(li).

Die beiden ersten großen Gruppen waren 'Weg der fünf Scheffel'(Wudoumi dao 五斗米道), deren Führer von den Mitgliedern bestimmte Abgaben in Form von Hirse oder Reis verlangten, und der 'Weg des großen Friedens' (Taiping dao 太平道).

Allerdings war der Huang-Lao-Daoismus ( Huang-Lao dao‚ Daoismus des Gelben Kaisers und des Laozi‘, auch: Huang-Lao xuepai) die einflussreichste Schule während der Han-Dynastie im frühen zweiten Jahrhundert mit Inhalten wie Verzicht auf Reichtümer, Methoden der Unsterblichkeitssuche und der Kunst des Regierens durch Nichthandeln (wu wei).

Aus diesen Schulen bildeten sich Zweige wie 'Schule der höchsten Klarheit' (Shangqing pai 上清派), Schule des numinosen Schatzes (Lingbao pai 靈寳派), oder die 'Schule des Wachtturms' (Louguan pai 樓觀派 oder Louguandao 樓觀).

Ab dem 12. Jahrhundert entwickelten sich fast 30 größere Schulen und kleineren Zweige und Nebenzweige der größeren Schulen.

Unter dem Oberbegriff acht Schulen (ba pai) werden die Schulen daode 道德, xiantian 先天, lingbao 灵宝, zhengyi 正一, qingwei 清微, jingming 净明, yutang 玉堂 und tianxin 天心 verstanden.

Im 16. Jahrhundert ging aus der Drachentor(Logngmen Pai)-Schule des Quanzhen die Wu-Liu pai - Schule hervor, deren Schwerpunkt das Neidan war.

Die heutigen Schulen gehören zumeist zum Quanzhen(Quánzhēn dào, Weg der erfüllten Tugend, Schule der goldenen Blüte, Neidan) - Taoismus und zum Zhengyi - Taoismus(Schule der orthodoxen Einheit), der sich in der Tradition der Himmelsmeister sieht, aber mehr dem Lingbao Pai ('Schule des heiligen Juwels oder Schule des göttlichen Schatzes') ähnelt.

Literatur

  • Poul Andersen, Florian C. Reiter. Scriptures, Schools and Forms of Practice in Daoism: A Berlin Symposium. Harrassowitz Verlag, 2005. ISBN 344705171X
  • Daoism A Short Bibliography, Fabrizio Pregadio
  • Qing Xitai (1994) 卿希泰. Zhongguo daojiao 中國道教, Bd. 1, S. 77–83. Shanghai: Zhishi chubanshe

Weblinks