Argonauten

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Die Argonautensage handelt von der Fahrt des Iason und seiner Begleiter nach Kolchis im Kaukasus, auf der Suche nach dem Goldenen Vlies und dessen Raub.

Pelias, der Bruder von Jasons Vater, hatte die Herrschaft an sich gerissen. Ein Orakel hatte Pelias aber zweimal vor dem gewarnt, der nur mit einem Schuh vor ihn treten würde. Genauso erschien aber Iason vor ihm. Pelias überredete daher Iason, als dieser als rechtmäßiger Nachfolger seines Vater vor diesem erschien, als Heldentat das Goldene Vlies aus Kolchis zu holen, das Fell des von Nephele gesandten goldenen Widders. So wußte er ihn weit von sich und auf gefährlichen Pfaden[1].

Herakles und die Versammlung der Argonauten

Die Reise

Teilnehmer

Als Teilnehmer an dem Zug nach Kolchis kann Iason viele der größten Helden seiner Zeit gewinnen.
Voneinander abweichende Teilnehmerlisten mit bis zu sechzig variierenden Namen sind in den Pythischen Oden von Pindar, in den Argonautika von Apollonios von Rhodos, in den Argonautica des Valerius Flaccus, in der Bibliotheke des Apollodorus, in den Fabulae des Hyginus und in den Orphische Argonautika enthalten. Gemeinsam sind nur 28 Namen.

Die Reisegefährten werden nach ihrem sagenhaft schnellen Schiff, der Argo, die Argonauten genannt. In den orphischen Argonautica Orphica gilt die Argo sogar als das erste gebaute Schiff.

Iason bestand die Aufgabe mit Unterstützung von Medea, einer Tochter von Aites, die sich in ihn verliebt hatte. Sie half Iason auch beim Raub des Goldenen Vlieses und floh mit ihm.

Nach abenteuerlicher Fahrt über das Schwarze Meer erreichen die Argonauten das gepriesene Wunderland Kolchis und betreten die von Weinreben umrankte Hauptstadt Aja, wo sie von König Aietes, einem Sohn des Sonnengottes Helios, gastfreundlich aufgenommen werden.

Als Jason das goldene Vlies verlangt, stellt ihm Aietes zwei Aufgaben: Zuerst muss Jason zwei feuerschnaubende Stiere mit ehernen Hufen vor einen Pflug spannen und mit ihnen den Acker pflügen, anschließend soll er in diese Furchen Drachenzähne säen und gegen die entstehenden eisengepanzerten Männer kämpfen. (Kadmos erhielt von Athene in einem anderen Zusammenhang einen ähnlichen Rat, Drachenzähne zu säen.)

König Aietes zauberkundige Tochter Medea verliebt sich in Jason. Sie schickt ihm eine besondere Salbe, die ihn gegen den giftigen Feueratem der Stiere schützt. Jason wirft auf Medeas rat einen Stein unter die eisernen Männer der Drachensaat, die daraufhin zornig die Waffen gegeneinander wenden und dann Jason zum Opfer fallen.

Der Raub des Goldenen Vlieses

Pelias bringt Jason das goldene Vlies

Als Aietes trotz der erfüllten Aufgaben das Goldene Vlies nicht herausgeben will, schleicht sich Jason um Mitternacht in den heiligen Hain und entwendet es, indem er den bewachenden hundertäugigen Drachen mit Hilfe eines Zaubermittels von Medea einschläfert.

Als die Argonauten mit dem kostbaren Raub davon segeln, fährt Medea mit.

Medea

Der zweite Teil des Mythos schildert den Aufenthalt und das heil- und zauberkundige Wirken der Medea in Griechenland.

Medea übergibt Kreousa das Kleid

Jahre später nimmt die Verbindung allerdings ein tragisches Ende, als Jason zurück in seiner Heimat die korinthische Tochter des Königs Kreon[2] ehelicht.

Nach Euripides tobte Medea zornig, als Jason trotzdem die Tochter Glauke des greisen Königs Kreon von Korinth heiratet. Von Kreon der Stadt verwiesen, tötete Medea aus Rache ihre eigenen Kinder und ihre Rivalin, indem sie ihr als Hochzeitsgeschenk einen vergifteten Schleier übersandte, der sie innerlich verbrannte. Als ihr Vater zu Hilfe eilte, kam auch er um. Nach Hyginus handelte es sich bei dem Geschenk um eine Krone.
Sie flieht nach Athen und heiratet dort den König Aigeus. Dadurch wird sie die Stiefmutter des Helden Theseus. In einem Konflikt mit Theseus kann sie sich aber nicht durchsetzen. Sie muss das Land verlassen und wendet sich nach Asien.

Im Ende ihrer schicksalsvollen Reise soll Helios persönlich seine Enkeltochter Medea auf seinem Wagen in den Götterhimmel entführt haben, um sie vor der Rache der Korinther zu schützen.

Bereits Homer nimmt Bezug auf den Argonautenmythos: In der Odyssee erzählt Kirke dem Odysseus, dass die Argo mit Heras Hilfe erfolgreich durch die Plankten, zwei im Meer treibende überhängende in Flammen gehüllte Irrfelsen, gegen die eine starke Strömung brandet, gesegelt sei. Die Felsen galten als gefährliche Hindernisse, deren Schiffspassage eigentlich unmöglich war, denn nicht einmal den Tauben des Zeus gelang es, unbeschadet zwischen ihnen zu fliegen.

Der Mythos war bereits bei Abfassung der Odyssee weit verbreitet. Die älteste in sich geschlossene Darstellung des Stoffes sind die vier Bücher der Argonautika des Apollonios von Rhodos aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.

Esoterische Allegorie

Über die Argonautensage als Einweihungsmythos wurde in der Vergangenheit viel spekuliert.
Die Reise zum Vlies und die Opferung des Widders, die lange Rückkehrreise sowie Jasons spätere Ehe mit der Königstochter Glauke(Creusa) von Korinth bieten gewisse Parallelen zur Ilias.
Der Widder mit dem goldenen Vlies erinnert an das goldene Kalb der Israeliten am Sinai - die erste große Einweihung, die mit dem Lapis Philosophorum 1. Ordnung verbunden ist.
Die Sage ist daher eine Einweihungsparabel ab Stufe 13 des Universellen Pfades. Medea, die in der Mula-Prakriti verhaftete Zauberin, verkörpert den Kausalkörper. Sie liebt Jason und hilft ihm (ähnlich wie Hanuman im Ramayana). Jason verlässt sie wegen der transformierten Kundalini-Kräfte(Rebis). Es folgt die abschliessende Solarphase der 2. großen Einweihung.

Quellen

Referenzen

Weblinks