Yama

tibetischer Yama

Yama (Sans. Yama , tib. gshin rje; jap. Enma-ō) verkörpert im Buddhismus und im Hinduismus den Gott des Todes. Allerdings haben die Darstellungen eine tantrische geheime Bedeutung, auch bezüglich der Farben.

mongolischer Yama

Vajrayana

Dharmakönig Yamaraja kämpft

Yama (Skt. Yama) ist hier der Gott des Todes und auch der König der höllischen Bereiche. Als Yamaraja (Skt. Yamarāja; Wyl. gshin rje, chos rgyal) ist er ein Dharmaschützer. Seine Gefährtin ist hier Chamundi, ähnlich der hinduistischen Matrika Chamunda.
Ein Dharmapala in diesem Zusammenhang Yamantaka, der Yamabezwinger mit 4 Varianten und Farben.

In den 'Bardo Tödrol Chenmo' - Lehren residiert Yama über das Gericht der Toten. Er wird besonders bei den Gelugpas unter dem Namen Dharmaraja als Dharmaschützer angesehen, wobei er äussere, innere und geheime Manifestationen hat.

Andere Namen sind Shinje(གཤིན་རྗེ།) in Tibet, in China Yanluowang(König Yama) oder einfach Yan, Enma Dai-Ō in Japan bzw. Enma Dai-Ō (Großer König Yama), mit Enma in der Bedeutung von Yama, Enma-Ō als Yama Rājā und Enma Dai-Ō gleichbedeutend mit Yama Mahārāja.

Yamari im Zentrum des Mandala

Im Yamari-Tantra wird zwischen äußerem, innerem und geheimen Yama unterschieden.

  1. Der äußere Yama besteht aus den Schwärzungen (schlechte Einflüsse, Umgebung, Bedingungen usw.), Hindernisse der Praxis. Der Bezwinger dieser Hindernisse ist Karma Yamaraja.
  2. Der innere Yama besteht aus den 3 Giften (Gier, Zorn und Unwissenheit), den 10 untugendhaften Handlungen und böser Absichten. Deren Bezwinger sind liebende Güte, Mitgefühl und Weisheit (Manifestiert als die Qualitäten von Yamari)
  3. Der geheime Yamari entzündet den karmischen Wind im linken und rechten Kanal. Der Bezwinger ist der Weisheitswind, der sich in den Zentralkanal auflöst, die Vollendungsstufe. Die Auflösung des Weisheitswindes in den Zentralkanal ist das Ergebnis der Füllung mit Yamari. Daher ist Yamari ohne Zweifel der Bezwinger von Yamaraja.[1]

Yamari (Skt. Yama's Feind; tib. གཤིན་རྗེ་གཤེད shin je she) ist ein Yidam bzw. eine Vater - Meditationsgottheit des Anuttarayoga-Tantra. Es gibt drei Typen von Yamari :

  1. Krishna Yamari (shin je she nag : scharzer Yamari)
  2. Rakta Yamari (shin je she mar : Roter Feind des Todes)
  3. Yamantaka (གཤིན་རྗེ་གཤེད gshin rje gshed in Tibetan) oder auch Vajrabhairava (རྡོ་རྗེ་འཇིགས་བྱེད། dor je jig je)

Hinduismus

Yama - Gericht und Hölle : Die Blaue person ist Yama mitYami und Chitragupta

Yama, ein Sohn von Vivasvat (Skt. Vivasvat m.: Aufleuchtender), ist hier ursprünglich eine vedische Gottheit, die die Unterwelt regiert.

Yama gilt als Lokapāla und Aditya. Er verwaltet den Stab der Zeit. Er trägt auf Darstellungen eine mächtige Keule sowie ein Seil mit sich, mit dem er seine Opfer einfängt und festbindet, manchmal ein Schwert und einen Schild.

Yama ist ein Sohn von Surya und ein Zwillingsbruder von Yami oder Yamuna. Shani, Suryas anderer Sohn, gibt uns die Folgen der Taten während des Lebens durch angemessene Strafen und Belohnungen. Yama sorgt für die Wirkungen der Taten nach dem Tode.

Das Vishnu Purana sagt im Teil 2 : Unter der Erde und dem Wasser sind Höllen gelegen, in welche die Sünder geworfen werden. Raurav, Sukar, Rodha, Tal, Vishsan, Mahajwal, Taptakumbh, Lavan, Vilohit, Rudhiramabh, Vaitarni, Krimish, Krimibhojan, Asipatravana, Krishna, Lalabhaksha, Darun, Puyuvah, Pap, Vahnijwal, Adhahshira, Sandansh, Kalsutra, Tamas, Avichi, Swabhojan, Apratishthit und Aprachi sind die Haupthöllen. Diese unterstehen alle der Herrschaft von Yamaraj.[2]. Sie werden auch im Kapitel 12 des Markandeya Purana beschrieben [3].

Hindu-Hölle mit Yama in der Mitte

Im Varaha-Purana, 47 beschreibt Yama Narada die Wege, um Rettung(Mukti) zu erlangen[4].

Im Buch 10 des Rigveda sind drei Strophen(10, 14 und 35) an Yama gerichtet.

Yama besitzt zwei vieräugige Sarameya-Wachhunde mit furchterregenden Augen und großen Nasenlöchern. Sein charakteristisches Begleittier ist der schwarze Büffel (Mahisha).

Yamas Assistent ist Chitragupta (reich an Geheimnissen,verborgenes Bild), dessen Aufgabe es ist, die Handlungen der menschlichen Wesen aufzuzeichnen. Nach dem Tode entscheidet er je nach den Taten des Toten, ob dieser in die Hölle oder in den Himmel geht.

In späterer brahmanischer Zeit ist Yama mit Dhumorna ("Rauchfahne") verheiratet, welche das Feuer bei der Leichenverbrennung symbolisiert.

Nach der Taittiriya - Samhita ist Yama Feuer (Agni) und Yami ist Erde (Prithivi).

Die Katha Upanishad beinhaltet einen umfangreichen Dialog von Naciketas mit Yama, in dem es um den höchsten Sinn des Lebens, den Atman und um die Überwindung der Sterblichkeit geht.

dikpala Yama auf Büffel

Yama ist auch ein Lokapāla und ein Aditya. In der Kunst wird er auch mit grüner oder roter Hautfarbe, roter Kleidung und auf einem Wasserbüffel reitend dargestellt.
Er hält die Schlaufe eines Seils in der linken Hand, mit der er die Seele von der Leiche zieht. Er ist der Sohn von Surya (Sonne) und Zwillingsbruder von Yami oder Yamuna, dem ersten Paar in den Veden.

Yama wurde auch als Sohn von Vivasvat und Saranya verehrt, und er ist auch einer der Schützer der Himmelsrichtungen und repräsentiert den Süden.

Die Yama-Gita des Vishnu Purana 3.7 [5] handelt über Yama.

Yami

Die vedische Lebensgöttin Yami wird mit ihrem Zwillingsbruder und Partner Yama verknüpft[6].
Nach der brahmanischen Maitrayani - Samhita war Yami betrübt über den Tod von Yama. Sie konnte den Zeitablauf seit Yamas Tod nicht verstehen. Die Götter schufen daher die Nacht zur Trennung zweier Tage, damit Yami verstehen konnte, dass die Zeit verging und sich langsam von ihrer Trauer erholte.

Literatur

  • Wisdom and compassion – The sacred art of Tibet from Marylin M. Rhie and Robert A. F. Thurman
  • Indian Myth and Legend, Donald A. Mackenzie, 1913

Referenzen

  1. * Rakta Yamari Initiation Commentaries
  2. http://www.mahapurana.com/vishnu-purana/description-of-hells/
  3. http://www.pushpak.de/markandeya/markandeya012.html
  4. http://www.kamakoti.org/kamakoti/varaha/bookview.php?chapnum=47 Yama’s Prescription to achieve Salvation
  5. http://www.pushpak.de/vishnu/vp_b3k07.html
  6. Conway, D. J. (1994), Maiden, Mother, Crone: The Myth and Reality of the Triple Goddess, Llewellyn Worldwide, ISBN 978-0-87542-171-1, S. 64

Weblinks