Veda

Veda (Sanskrit. veda, Wissen) ist eine zunächst mündlich überlieferte und viel später schriftlich fixierte Sammlung religiöser Texte im Hinduismus, die der vedischen Periode ab ca. 1500 v.Chr. entsprangen.

Der Ursprung der Veden wird als apauruṣeya oder nicht menschlichen Ursprungs angesehen und sie durften nur an dvijas(Wiedergeborene oder selbstverwirklichte Eingeweihte) weitergegeben werden. Den Kern des Veda bilden die Texte der Shruti, d.h. von Rishis(Weisen) 'gehörte' Texte, also Offenbarungen.

Die Veden

Die Veden gelten als direkte Offenbarung und als śruti ("gehörtes") in Unterscheidung anderer religiöser Texte, die als smṛti ("erinnertes") bezeichnet werden[1]. Aie wurden mündlich wüberliefert und erst ab ca. 500 n.Chr. langsam schriftlich niedergelegt.

Die vedischen Texte sind zudem in vier kanonische Sammlungen von metrischem Material gegliedert, bekannt als Saṃhitās, von denen die ersten drei in Zusammenhang mit dem yajna(Opfer) der vedischen Religion stehen.

  • Rigveda, Hymnen die vom Oberpriester rezitiert wurden
  • Yajurveda(Yajus-Samhita), Formeln, die vom adhvaryu oder amtierenden Priester rezitiert wurden
  • Samaveda (sāman - 'Melodie'), Formeln, die vom udgatar oder singenden Priester gesungen wurden
  • Atharvaveda, eine Sammlung von Zaubersprüchen und Beschwörungen, Heilen, Magie, Brahma

Textschichten

Jeder Veda beinhaltet vier Textschichten :

  1. Die älteste Schicht sind die Samhitas (Hymnen), dann
  2. die Brahmanas (Ritualtexte)
  3. bestimmte Upanishaden (Geheimlehren) und Sutras wie Shrautasutra und Grhyasutra.
  4. die Aranyakas (Waldtexte):

- das Aitareya-Aryanaka und das Kaushitaki-Aranyaka (Rig-Veda)
- das Taittiriya-Aranyaka (Schwarzer Yayur-Veda)
- das Brihad-Aranyaka (Weißer Yayur-Veda)
Es existieren keine Aranyaka mehr für den Sama- und den Atharva-Veda.
Es gehören zum

Vedangas

Als unerlässlich für das Studium der Veden werden die sechs Vedangas angesehen, die in der Mundaka Upanishad 1.1.5 aufgezählt werden :

  1. Vyakarana (vyākaraṇa): Grammatik
  2. Nirukta (nirukta): Ethymologie
  3. Shiksha (śikṣā): Phonetik(sandhi)
  4. Kalpa (kalpa): Ritual
  5. Chandas (chandas): Masse (Pingala's Chandassastra)
  6. Jyotisha (jyotiṣa): Vorhersage bezüglich der Sonne, des Mondes und der Planetenbewegungen, Astronomie, (Lagadha's Vedanga Jyotisha)

Bezüglich der letzteren vier hat jeder Veda eigene Texte[2]

Kommentatoren

Die mündlich übetragenen Veden hatten im letzten Jahrtausend mehrere Kommentatoren. Ein bekannter Kommentator war Sayanacharya. Sri Aurobindo schrieb einen Kommentar zum Rigveda und zur Geheimlehre des Veda.

Allegorien

Die Veden haben wie alle geheimen Schriften eine verborgene Bedeutung, die hinter einer Symbolsprache verborgen wurde.

Sri Aurobindo erklärte in seinem Werk 'Geheimnis des Veda' verschiedene Stellen in ihrer geheimen Bedeutung :
"Die Kräfte und Prozesse der physischen Welt wiederholen, wie in einem Symbol, die Wahrheiten der supra-physischen Handlung, die sie hervorgebracht hat. Und da durch die gleichen Kräfte und die gleichen Prozesse sowohl in den physischen Welten und dem supra-physischen Welten unser inneres Leben und die Entwicklung geregelt wird, übernahmen die Rishis die Phänomene der physischen Natur als reine Symbole für jene Funktionen des inneren Lebens, was eine sehr schwierige Aufgabe war, es in der konkreten Sprache einer heiligen Poesie anzugeben, die zugleich der äußerlichen Verehrung der Götter als Kräfte des sichtbaren Universums dienen mußte. "(On the Veda, S.328-29)

Texte

Literatur

Referenzen

Weblinks