Typhon

Zeus schleudert Blitz gegen Typhon

Der schreckliche Erddrache Typhon (bzw. Typhoeus, Typhaon,Tuphaôn, Tuphôeus, Tuphôs) gilt nach Ovid, Apollodorus, Hyginus Mythographus und nach Hesiods Theogony war Typhon ein Sohn von Gaia und Tartaros. Letzterer beschreibt ihn als 'schrecklich, empörend und gesetzlos'.
Apollodorus beschreibt Typhon als ein riesiges geflügeltes Monster, dessen Kopf die Sterne streifte, menschlich geformt über der Taille, mit Schlangenwindungen darunter und Feuer aus seinen Augen blitzend.
Nach der Niederlage der Titanen und Giganten vereinte Gaia sich mit dem Tartaros, um sich an Zeus zu rächen.

Typhon ist nicht mit dem Python zu verwechseln, einer Drachen-Schlange, die aus dem faulenden Schlamm und dem Schleim entstand und das Orakel von Delphi bewachte und von Apollon mit 1000 Pfeilen getötet wurde.

Der Dichter Pindar (ca. 470 v. Chr.) sagt, dass Typhon in Cilicia geboren und in der berühmten Cilician-Höhle gepflegt wurde, eine Anspielung auf die korykosische Höhle an der Küste Kilikiens in der Türkei. In Aischylos 'Der Gebundene Prometheus' wird Typhon der als 'Bewohner der Kilikischen Höhlen# bezeichnet. Sowohl Apollodorus als auch der Dichter Nonnus[1] sehen Typhon als in Kilikien geboren.

Nach der homerischen Hymne an Apollo , die Typhon als "gefallen und grausam und weder Göttern noch Menschen ähnlich" beschreibt, war er allerdings ein Zorneskind der Hera.
Die Scholie nach Ilias 2.783, die eine evtl. eine orphische Tradition bewahrt, sieht Typhon in Kilikien als Nachkommen von Cronus geboren. Gaia, wütend auf die Zerstörung der Riesen, verleumdet Zeus an Hera. Also geht Hera zu Zeus Vater Cronus, den Zeus gestürzt hatte, und Cronus gibt Hera zwei Eier, die mit seinem eigenen Samen beschmiert sind, und fordert sie auf, sie zu begraben, und aus ihnen würde einer geboren, der Zeus stürzen würde. Hera, wütend auf Zeus, vergräbt die Eier in Kilikien "unter Arimon", aber als Typhon geboren wird, informiert ihn Hera, die jetzt mit Zeus versöhnt ist[2].

Nach Ovid (Metamorphosen 5. 319) entstammt Typhoeus aus den tiefsten Tiefen der Erde... (Typhoeus Erdgeborener - Terrigena).

Typhon wurde auch als Riese mit hundert Drachen- oder Schlangenköpfen dargestellt, die in der Sprache der Götter und vieler Tiere sprechen konnten. In anderen Abbildungen wird Typhon als Monster der primitiven Welt abgebildet, als zerstörender Hurrikan-Sturm (warme und gefährliche Winde) oder als Feuer speiender Riese.

Die späthellenistischen Griechen (und dementsprechend einige spätere Okkultisten) setzten Typhon fälschlicherweise mit dem ägyptischen Gott Seth gleich, der höher steht und Re sogar manchmal unterstützt.

Mythos

Tarotkarte 16 : Blitz aus der Sonne

Als Typhon aufgewachsen war stieg er zum Olymp empor und verängstigte die Götter mit seinem Gebrüll aus hundert Kehlen, so dass sie nach Ägypten flohen und sich dort als Tiere versteckten. Zeus verwandelte sich in einen Widder. Athene liess sich nicht beeeindrucken und verspottete Zeus und die anderen. Nach Apollodor(Götter- und Heldensagen I) erholte Zeus sich und überschüttete ihn mit Blitzen:

Bevor er besiegt wurde, zeugte Typhon mit seiner Gefährtin Echidna verschiedene Ungeheuer wie den dreiköpfigen Höllenhund Kerberos, den zweiköpfigen Orthos, die Sphinx, die Chimära, die Hydra und Ethon. Der bekannte Drache Ladon galt als Nachkomme von Typhon und Echidna - oder auch von Gaia.

Typhon floh vor den Blitzen des Zeus nach Sizilien, und Zeus warf den Ätna auf Typhon. Seitdem ist Typhon unter dem Ätna gefangen[3].
( Obige Geschehnisse lassen sich als Abläufe der Stufen 15 und 16 des Universellen Pfades deuten. )

Literatur

Typhon - Kircher
Rebis über dem Erddrachen - mit den 7 Planeten
  • Aeschylus, Prometheus Bound - Greek Tragedy C5th B.C.
  • Aeschylus, Seven Against Thebes - Greek Tragedy C5th B.C.
  • Aeschylus, Suppliant Women - Greek Tragedy C5th B.C.
  • Antoninus Liberalis, Metamorphoses - Greek Mythography C2nd A.D.
  • Apollodorus, The Library - Greek Mythography C2nd A.D.
  • Apollonius Rhodius, The Argonautica - Greek Epic C3rd B.C.
  • Diodorus Siculus, The Library of History - Greek History C1st B.C.
  • Greek Lyric III Stesichorus, Fragments - Greek Lyric C7th-6th B.C.
  • Greek Lyric III Lasus, Fragments - Greek Lyric C7th-6th B.C.
  • Greek Lyric V Anonymous, Fragments - Greek Lyric B.C.
  • Homer, The Iliad - Greek Epic C8th B.C.
  • Homer, The Odyssey - Greek Epic C8th B.C.
  • Hesiod, Theogony - Greek Epic C8th-7th B.C.
  • Lycophron, Alexandra - Greek Poetry C3rd B.C.
  • The Homeric Hymns - Greek Epic C8th-4th B.C.
  • Pindar, Odes - Greek Lyric C5th B.C.
  • Pindar, Fragments - Greek Lyric C5th B.C.
  • Strabo, Geography - Greek Geography C1st B.C. - C1st A.D.
  • Pausanias, Description of Greece - Greek Travelogue C2nd A.D.
  • Quintus Smyrnaeus, Fall of Troy - Greek Epic C4th A.D.
  • Philostratus the Elder, Imagines - Greek Rhetoric C3rd A.D.
  • Philostratus, Life of Apollonius of Tyana - Greek Biography C2nd A.D.
  • Oppian, Halieutica - Greek Poetry C3rd A.D.
  • Greek Papyri III Pankrates, Fragments - Greek Poetry C2nd A.D.
  • Hyginus, Fabulae - Latin Mythography C2nd A.D.
  • Hyginus, Astronomica - Latin Mythography C2nd A.D.
  • Ovid, Metamorphoses - Latin Epic C1st B.C. - C1st A.D.
  • Ovid, Fasti - Latin Epic C1st B.C. - C1st A.D.
  • Ovid, Heroides - Latin Poetry C1st B.C. - C1st A.D.
  • Virgil, Georgics - Latin Bucolic C1st B.C.
  • Seneca, Hercules Furens - Latin Tragedy C1st A.D.
  • Seneca, Medea - Latin Tragedy C1st A.D.
  • Valerius Flaccus, The Argonautica - Latin Epic C1st A.D.
  • Nonnos, Dionysiaca - Greek Epic C5th A.D.
  • Suidas - Byzantine Greek Lexicon C10th A.D.

Referenzen

  1. Dionysiaca, Nonnus of Panopolis; Frye, Northrop. Marginalia; Rouse, W. H. D. (William Henry Denham), 1863-1950; Rose, H. J. (Herbert Jennings), 1883-1961; Lind, L. R. (Levi Robert), 1906
  2. The Presocratic Philosophers: A Critical History with a Selection of Texts, Regius Professor of Greek G S Kirk, F.B.A., G. S. Kirk, J. E. Raven, M. Schofield , S. 59
  3. Dionysiaca by Nonnus of Panopolis; Frye, Northrop. Marginalia; Rouse, W. H. D. (William Henry Denham), 1863-1950; Rose, H. J. (Herbert Jennings), 1883-1961; Lind, L. R. (Levi Robert), 1906, S. 85

Weblinks