Spanda Karika

Aus Spiritwiki
Version vom 16. Dezember 2017, 14:32 Uhr von Admdb1 (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „<historylink type="back" style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: 14px; color: #ffffff; padding: 4px 8px; float:right; background: -moz-linear-gradient( top, #fcf9fc 0%, #6a75eb); background: -webkit-gradient( linear, left top, left bottom, from(#fcf9fc), to(#6a75eb)); -moz-border-radius: 30px; -webkit-border-radius: 30px; border-radius: 30px; border: 3px solid #ffffff; -moz-box-shadow: 0px 3px 11px rgba(240,237,240,0.5), inset 0px 0px 1px rgba(000,145,255,1); -webkit-box-shadow: 0px 3px 11px rgba(240,237,240,0.5), inset 0px 0px 1px rgba(000,145,255,1); box-shadow: 0px 3px 11px rgba(240,237,240,0.5), inset 0px 0px 1px rgba(000,145,255,1); text-shadow: 0px -1px 0px rgba(000,000,000,0.2), 0px 1px 0px)

Das Spanda Karika behandelt ein wichtiges Thema des kashmirischen Shivaismusses. Seine Kosmologie beinhaltet, dass durch eine Vibration (Spanda) im höchsten Bewusstsein (Shiva) das Universum hervortritt. Diese Vibration wird hervorgerufen durch Shakti, Shivas Energie, die die Manifestation des Kosmos ist und aus dem Einen alles entfaltet, und dennoch nicht von Shivas Transzendenz getrennt ist.

Der Kommentator Kshemaraja betont die Tatsache, dass dieses Lied des Heiligen Zitterns eine Darstellung der Mahamudra ist, die durch die tibetische Übertragungslinie bekannt wurde, und die ultimative Lehre der Kagyü - Schule ist. Mahamudra, oft übersetzt mit "großes Siegel", bezieht sich auf das Geheimnis dieser Lehre und die Tatsache, dass es alles vorausgehende versiegelt. Von den Kaschmiris wird es mit "die große kosmische Bewegung" übersetzt.

Dieser Nicht-Dualismus ist kennzeichnend für die Trika - Schule und die Shaivagamas. All das bezieht sich aber auf Vorgänge im oder unterhalb des Ishvar - Tattvas. Unter Shiva ist eigentlich nicht(wie oft angenommen) der höchste Shiva unterhalb des kashmirischen Paramshiva zu verstehen, sondern Sadashiva und seine Manifestation im Ishvar Tattva. Andererseits wird ein Sadashiva kaum erwähnt (Abhinavagupta), so daß der Leser die Wahl hat.

Spanda

Spanda ist die fundamentale kreative Spannung zwischen einem dunklen und unerschöpflichen Schoß unmanifestierter Möglichkeiten des Bewusstseins oder "Nicht-Seins" - symbolisiert durch die Schwärze der großen Göttin Kali - mit dem Reich der Wirklichkeit oder des "Sein"s, beleuchtet vom unsichtbaren Licht des Bewusstseins(Chit), welches identisch mit dem großen Gott Shiva ist: Die Chit-Shakti ist eine der Shaktis des Sadashiva.

Die kreative Spannung und ‘Schwingung’ von Spanda kann verglichen werden mit einer gespannten Saite, aufgereiht zwischen 2 Polen und diese spannend, durch das Reich der Potentialität konstituiert und durch das Reich der erleuchteten Aktualität, regelmäßig alle Möglichkeiten offenbarend.

Die Vibration oder das "Zittern" der Saite hat nicht nur einen fundamentalen Ton - der "stille Klang" , der innerlich als Omkara gespürt wird, die mantrische Silbe OM.

Sie hat auch zahlreiche Harmonische, die jede eine einzigartige tonale Qualität oder "Färbung" von Bewusstsein bildet d.h. ein verborgenes einzigartiges Bewusstsein im Bereich der Möglichkeit oder des "Nicht-Sein"s, und aktualisiert durch die reine Bewusstheit von ihnen. Trotzdem sollte das "Nicht-Sein" nicht mit dem Nichts einer westlichen oder der Leere der buddhistischen Philosophie verwechselt werden.(letztere wurde wohl mißverstanden)

Es ist 'Nichts' nur weil es 'kein-Ding' enthält in Sinne von nichts 'wirklichem', aber es ist stattdessen die Fülle(Greichisch pleroma - Sanskrit purna) von allem was möglich ist, und innerhalb dieses Bewusstseins sind all diese potentiellen Töne, Muster und Qualitäten des Bewusstseins, die die Quelle und Seele aller Dinge und Welten, aller Wesen und Körper, bilden. Bewusstsein als solches (Sanskrit chit) ist nicht die Eigenschaft irgendeines Wesens oder Körpers und nicht das Produkt eines Körpers oder Teils eines Körpers wie des Gehirns. Wie kann das sein ? Wir wissen nur von einem Wesen oder Körper, einer Sache oder der Welt durch ein Bewusstsein davon.

Folglich kann das Bewusstsein prinzipiell nicht auf die persönliche Eigenschaft eines Wesens oder Körpers oder einer Sache der bewussten Welt reduziert werden. Dieses zu verstehende ist der Begriff des ‘Bewussstseins-Prinzips’ – ein Bewusstsein als es selbst, welches das erste Prinzip von allem was ist darstellt.

Nicht ‘objektive’ Materie oder Energie sondern Subjektivität oder Bewusstheit ist die universelle alldurchdringende Quelle aller Wesen und Körper, aller Dinge und aller Welten - von denen jede wiederum ein individualisierter Teil, Ausdruck und Verkörperung dieses universellen Bewusstseins ist, welches das Göttliche oder Gott ist.

Die Einheit oder Nichtdualität, die Shiva-Shakti genannt wird, ist zu verstehen als Beziehung, in welcher sie weder trennbare Wesen sind noch in Ununterscheidbarkeit verschmelzen und für immer untrennbar und deutlich miteinander verbunden bleiben - als Doppelaspekte dieses ultimativen und absoluten oder 'nichts ist höher Bewusstseins' genannt Anuttara oder Paramashiva. [1]

Paramashiva

Anuttara/Paramashiva ist das göttlich-universelle Bewusstsein, welches sich in Myraden qualitativ verschiedener Einheiten des Bewusstseins ausdrückt.

Anu kann auch mit Shiva-Shakti-Einheiten übersetzt werden, die in sich die gleiche kreative Spannung und das Potential für die Aktualisierung tragen, die Spanda ist.

Das Wort Anuttara steht für „Allerhöchstes“, „über Allem“ und „unübertroffene Wirklichkeit“. Das Wort Anuttara für Paramashiva hat relativ wenig Aussage über dessen viel höhere Stufe. Sadashiva als zwischen Paramshiva/Shiva(Parashakti) geschalteter tantrischer Schöpfer der Welten findet hier allerdings keine Erwähnung.

Spandakarikas

'Spanda' bedeutet wörtlich 'klopfen, pochen'. Karika bedeutet in etwa 'Sammlung von Versen über grammatikalische, philosophische oder wissenschaftliche Objekte'. Das Spandakarikas wird daher auch als Erläuterung des Shiva Sutras angesehen.

Bezüglich der Authorschaft des Spandakarikas gibt es unterschiedliche Auffassungen. Nach Bhaskara und Uptala Vaisnava oder Bhatta Utpala, der den Kommentar Spandapradipika schrieb, war der Author Kallata, ein Schüler von Vasugupta. Nach Maheshvarananda und Kshemaraja war Vasugupta der Author, und Kallata habe es nur in Umlauf gebracht. Khesmaraja schrieb die Kommentare Spandasandoha und Spandanirnaja. Ramanatha, der sich als Schüler von Utpaladeva, einem Lehrer von Abhinavagupta, bezeichnet, schrieb einen Kommentar namens Vrithi.[2]

Der Text ist in 4 Abschnitte(nishyandas) aufgeteilt

  1. Swarupa-spanda (25 Verse oder Karikas) - die essenzielle Natur von Spanda
  2. Sahaja Vidyodaya (7 Verse) - die Entstehung von Sahaja-Vidya
  3. Vibhuti Spanda (19 Verse) - übernätürliche Kräfte, die durch Spanda erreicht werden
  1. Zusammenfassung (2 Verse)
dhyana

Wenn der Atem in die Sushumna Nadi eintritt, ist dies der Beginn der Reise der Kontemplation - dhyana.
"Wenn der Yogi innerlich bestätigt, dass er alles wird was der Zustand des Gottesbewusstseins wünscht, und wenn er das Spanda tattva ergreift , geht sein Atem in dien zentralen Kanal ein und steigt wieder auf in das urdhvamagra als Kundalini. Und auch hier muss er wachsam und aufmerksam bleiben, oder wird er in den Zustand des Schlafes eintreten. "(Spanda Karika)

Literatur

  • Vedanta and Advaita Saivagama - A Comparative Study - Dr. Jaideva Singh, Calcutta : Ramakrishna Mission Institute of Culture, 1985

References

  1. www.thenewyoga.org/spanda_karikas_e-book.pdf
  2. Spanda-Karikas: The Divine Creative Pulsation [Paperback], Jaideva Singh , S. XV

Weblinks


<historylink>