Samkhya: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus der Urmaterie (mulaprakriti) entspringt die kosmische Intelligenz oder höhere Vernunft (mahat oder buddhi), und daraus das Ichbewusstsein (Ahamkara). Das Ichbewusstsein ist seinerseits der Ursprung des Denkvermögens (manas), aus dem die zehn Sinnesorgane (indriyani) entstehen. Das ganze beschreibt den Aufbau der [[Ebenen_der_Schöpfung|Mentalebene]] bzw. des Swar-Loka. Es bilden sich insgesamt 25 Tattwas.
Aus der Urmaterie (mulaprakriti) entspringt die kosmische Intelligenz oder höhere Vernunft (mahat oder buddhi), und daraus das Ichbewusstsein (Ahamkara). Das Ichbewusstsein ist seinerseits der Ursprung des Denkvermögens (manas), aus dem die zehn Sinnesorgane (indriyani) entstehen. Das ganze beschreibt den Aufbau der [[Ebenen_der_Schöpfung|Mentalebene]] bzw. des Swar-Loka. Es bilden sich insgesamt 25 Tattwas.
Die Aufzählung der Tattvas in Samkhya wird auch in der Taittiriya Upanishad, Aitareya Upanishad und im Yajnavalkya-Maitri Dialog in der Brihadaranyaka Upanishad gefunden.


Die weitere Manifestation (vyakta) vollzieht sich ohne aktive Einwirkung des Purusha, der in seinem Wesen stets unbeteiligter Zuschauer(sakshin) und als jenseits ''von Raum, Zeit und Kausalität'' und als ''ewig rein und frei'' angesehen wird. Er löst durch seine bloße Gegenwart, die weitere Evolution aus.
Die weitere Manifestation (vyakta) vollzieht sich ohne aktive Einwirkung des Purusha, der in seinem Wesen stets unbeteiligter Zuschauer(sakshin) und als jenseits ''von Raum, Zeit und Kausalität'' und als ''ewig rein und frei'' angesehen wird. Er löst durch seine bloße Gegenwart, die weitere Evolution aus.
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Ein Wissen um die Rolle des Purusha als "wahres Ich" des Menschen und als von jeglichem Leiden unberührter Zuschauer des schöpferischen Geschehens von Prakriti - nur in deren Sphäre existiert im Samkhya Leiden - ist bereits kaivalya (Unabhängigkeit), das nach dem physischen Tod das Ende aller Wiedergeburten und jeglicher Karma-Bindung mit sich bringt. Der  "Jiva" ist der Zustand in welchem der ''puruṣa'' an die ''prakriti'' durch den Klebstoff der Begierde gebunden ist.
Ein Wissen um die Rolle des Purusha als "wahres Ich" des Menschen und als von jeglichem Leiden unberührter Zuschauer des schöpferischen Geschehens von Prakriti - nur in deren Sphäre existiert im Samkhya Leiden - ist bereits kaivalya (Unabhängigkeit), das nach dem physischen Tod das Ende aller Wiedergeburten und jeglicher Karma-Bindung mit sich bringt. Der  "Jiva" ist der Zustand in welchem der ''puruṣa'' an die ''prakriti'' durch den Klebstoff der Begierde gebunden ist.
== Literatur ==
* Larson, Gerald James (1998), Classical Sāṃkhya: An Interpretation of Its History and Meaning, London: Motilal Banarasidass, ISBN 81-208-0503-8
== Referenzen ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 22. Januar 2013, 18:55 Uhr

Das Samkhya (Sanskrit, n., सांख्य, Sāṃkhya; auch Sāṅkhya) gilt als eines der ältesten philosophischen Systeme und als eine der sechs orthodoxen (astika) Schulen Indiens. Die Überlieferung nennt Kapila als Autor des verlorengegangenen Samkhya-Sutra und Begründer des Systems.

Das System des Samkhya ist ein Dvaita-Sytem. Alle alten Texte weisen darauf hin daß als Samkhya eine Lehre bezeichnet wurde, die einen Universalen Geist als Urgrund der Vielheit annahm und sich im Aufzählen der Weltelemente von den älteren Upanishaden unterschied.

Im Zentrum der Philosophie des Samkhya steht die Darstellung der "25 Wirklichkeiten" (tattvas) und die damit verbundene Lehre von Evolution und Involution.

Die vollständige Erlösung aus dem Wiedergeburtenkreislauf steht auch hier im Vordergrund. Sie geht einher mit der Beendigung von drei Arten des Leidens (duhkha):

  • adhyatmika (Leiden unter physischen oder psychischen Krankheiten),
  • adhibhautika (von Außen zugefügtes Leid durch Umwelteinflüsse oder Gewalt anderer)
  • adhidaivika (Leid durch Naturgewalt, Umweltkatastrophen oder übernatürliche Phänomene)

Philosophie

Das Samkhya vertritt im Rahmen seiner Metaphysik grundsätzlich einen Dualismus(Dvaita).
Das Weltgeschehen wird auf zwei fundamentale Prinzipien zurückgeführt:

  • Purusha : passiven, bewussten Geist (Purusha)
  • Prakriti : aktive, unbewusste "Urmaterie" oder "Natur"

Der Urmaterie Prakriti werden im Samkhya drei Gunas (Eigenschaften) zugeordnet:

  • Sattva (das Seiende, Reinheit, Klarheit)
  • Rajas (Bewegung, Energie, Leidenschaft)
  • Tamas (Trägheit, Finsternis, Schwere)

Aus der Urmaterie (mulaprakriti) entspringt die kosmische Intelligenz oder höhere Vernunft (mahat oder buddhi), und daraus das Ichbewusstsein (Ahamkara). Das Ichbewusstsein ist seinerseits der Ursprung des Denkvermögens (manas), aus dem die zehn Sinnesorgane (indriyani) entstehen. Das ganze beschreibt den Aufbau der Mentalebene bzw. des Swar-Loka. Es bilden sich insgesamt 25 Tattwas.

Die Aufzählung der Tattvas in Samkhya wird auch in der Taittiriya Upanishad, Aitareya Upanishad und im Yajnavalkya-Maitri Dialog in der Brihadaranyaka Upanishad gefunden.

Die weitere Manifestation (vyakta) vollzieht sich ohne aktive Einwirkung des Purusha, der in seinem Wesen stets unbeteiligter Zuschauer(sakshin) und als jenseits von Raum, Zeit und Kausalität und als ewig rein und frei angesehen wird. Er löst durch seine bloße Gegenwart, die weitere Evolution aus.
Ein alldurchdringendes Wesen in der Gestalt einer "letzten Wirklichkeit" bzw. eines "Einen"(Ishvara, Brahman) wird in der klassischen Version des Samkhya ausgeschlossen, der ja auch viel höher angesiedelt werden müsste(Trimurti).

Ein Wissen um die Rolle des Purusha als "wahres Ich" des Menschen und als von jeglichem Leiden unberührter Zuschauer des schöpferischen Geschehens von Prakriti - nur in deren Sphäre existiert im Samkhya Leiden - ist bereits kaivalya (Unabhängigkeit), das nach dem physischen Tod das Ende aller Wiedergeburten und jeglicher Karma-Bindung mit sich bringt. Der "Jiva" ist der Zustand in welchem der puruṣa an die prakriti durch den Klebstoff der Begierde gebunden ist.

Literatur

  • Larson, Gerald James (1998), Classical Sāṃkhya: An Interpretation of Its History and Meaning, London: Motilal Banarasidass, ISBN 81-208-0503-8

Referenzen


Weblinks




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