Patroklos

Achilleus verbindet Patroclus

In der Ilias ist Patroclus (/pəˈtroʊkləs, pəˈtrɒkləs/; Altgriech. Πάτροκλος Pátroklos; 'Ruhm des Vaters') der Sohn des Menoitios und der Sthenele. Das gesamte 16. Buch der homerischen Ilias ist dem Kampf und dem Tod des Patroklos gewidmet. Die feierlichen Wettkämpfen zu seinem Gedenken werden im 23. Buch der Ilias beschrieben. Nach der Beweinung des toten Patroklos erscheint dieser dort dem Freund im Traum und bittet ihn um die Bestattung. Dabei soll Achilleus, weil auch er vor Troja den Tod finden wird, dafür sorgen, dass ihrer beider Gebeine in derselben goldenen Urne bestattet werden.

Patroclus ist nach Gaius Julius Hyginus ein Sohn des Menoitios und der Sthenele oder Periapis oder Polymele). Homer bezeichnet Menoetius in der Ilias 23.54 als die Person, die Peleus Patroklos gab. Er war der Freund und Waffengefährte des Achilleus. In der Ilias wird die Beziehung zwischen Achilles und Patroklos als eine enge Freundschaft beschrieben, die noch über den Tod hinausreichen sollte.

Patroklos folgt dem Achilleus nach Troja. Nachdem dieser sich grollend vom Kampf zurückgezogen hat, bleibt auch er lange Zeit tatenlos. Auch als die Trojaner bedrohlich die Oberhand gewinnen und die Schiffe der Achäer bedrängen, lässt sich Achilleus nicht umstimmen. Erst in einem Moment äußerster militärischer Not gestattet er Patroklos, an seiner Statt einzugreifen. In der Rüstung des Achilleus wirft Patroklos sich an der Spitze der Myrmidonen in die Schlacht, und es gelingt ihm, die Trojaner zurückzutreiben und dabei viele von ihnen zu erschlagen, darunter auch den Sarpedon, den König der Lykier, und Kebriones, den Halbbruder und Streitwagenfahrer Hektors. Schließlich wird er von Apollon betäubt und zum Teil entwaffnet, woraufhin ihn Euphorbos von hinten mit der Lanze durchbohrt. Hektor tötet ihn dann und nimmt dem Gefallenen die strahlende Rüstung des Achilleus ab und beansprucht sie als Beute. Mit schützender Hilfe des Ajax des Großen entreißt Menelaos den Feinden die Leiche des Patroklos, wobei Ajax den Euphorbos tötet.

Achilleus entsagt aus Schmerz über den Tod seines geliebten Freundes dem Zorn und kehrt in den Kampf zurück(Ilias 18,32), um Patroklos zu rächen. Er tötet Hektor vor den Mauern Trojas, da er die Schwachstelle seiner alten Rüstung kennt, und leitet damit die Wende des Krieges ein. Am Scheiterhaufen des Patroklos opfert Achilleus zwölf junge Trojaner und zieht die Leiche Hektors hinten an seinen Streitwagen gebunden zwölf Tage lang um das Grabmal seines Freundes.

Literatur

Menelaos und Meriones heben die Leiche Patroklos' auf einen Wagen
  • Heinrich Wilhelm Stoll: Patroklos 2. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 1691–1712

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