Matsya

Matsya und Manu

Laut Matsya-Purana und Bhagavata-Purana rettete Vishnu in seiner Fischinkarnation den Weisen Manu in einer Arche vor der Sintflut, bewahrte dadurch die Welt vor dem Untergang und rettete die Veden für Brahma.
Matsya sagt die Sintflut voraus und Satyavrata Manu flieht mit den Seinen, vielen Lebewesen und mit Saatgut in ein Schiff. Matsya zieht mit der Schlange Vasuki als Seil das Schiff zum Berg Kailash. Der Dämon Hayagriva(der Pferdeköpfige) tritt als Flutbringer und Gegenspieler Vishnus auf, der von Matsya vernichtet werden muss, welcher sich schließlich auf ihn wirft und ihn tötet.

Das Shatpath-Brahmana[1] und das Bhagavatapurana verbinden Matsyas Erscheinen mit Satyavrata Manu, das Padma-Purana mit dem Dämon Shankhasura, das Matsya - Purana mit dem Dämon Hayagriva, auch Ajnana(Unwissenheit) genannt.

Matsya übergibt die Veden an Brahma

Die Legende

Es existieren 2 Legenden zu Matsya :

  • In der Version des Padma-Purana werden Brahma während seines langen Schlafs zwischen den verschieden Schöpfungszyklen von einem Dämonen(Shankhasura, Makara) die Veden gestohlen. Der Dämon flieht mit ihnen auf den Grund des Urmeers und versteckt sie in einer Meeresschnecke(Panchajana : 5 Leute). Dadurch, daß die Veden nicht mehr auf der Welt sind, greifen Übel und Verbrechen um sich.

Die Götter bitten Vishnu um Hilfe. Er verwandelt sich in einen Fisch, taucht in die Tiefe und tötet den Dämonen indem er sich verschlucken läßt und dann von innen den Magen zerreißt. Er benutzt die Meeresschnecke Panachajana als Muschelhorn und während er hineinbläst, ertönt die heilige Silbe OM und die Veden erscheinen wieder. Dadurch kann Brahma, als er erwacht, einen neuen Schöpfungszyklus beginnen[2].

  • Das Matsya - Purana handelt von Satyavrata Manu, dem König von Dravidadesa, der über Jahrtausende Askese geübt hatte. Beim Wasserschöpfen am Fluss sei ein kleiner Fisch in seine Hand geschwommen. Als er ihn ins Wasser zurückwerfen wollte, bat dieser ihn ihn nicht zurückzuwerfen. Manu gab ihn daher in einen Wassertopf, aber der Fisch wurde größer und der Topf wurde zu eng. Selbst ein Brunnen wurde zu eng. Daher brachte Manu ihn in einen See und schließlich in den Ozean.

König Satyavrata erkannte daher, dass es sich um Vishnu selber in Gestalt eines Fisches handelt musste. Vishnu gab sich zu erkennen: Oh König, in sieben Tagen werden die drei Welten vom Ozean der Vernichtung überflutet. Ich werde dir ein riesiges Boot senden. Sammle bis dahin alle Arten von Kräutern und Samen und steige mit den sieben großen Rishis (den Weisen Kashyapa, Atri, Vasishtha, Vishvamitra, Gautama, Jamadagni, Bharadvaja) und allen Arten von Lebewesen in das riesige Boot.

Du wirst frei von Betrübnis über den Ozean der Vernichtung reisen und nur das Licht der sieben Rishis wird die Dunkelheit durchbrechen. Ich bleibe immer in der Nähe. Wenn das Boot von den Stürmen hin und her geworfen wird, binde es mit Vasuki (eine riesige mythische Schlange) an mein Horn. Ich werde das Boot mit dir und den Heiligen solange durch den Ozean der Vernichtung ziehen, bis Brahma aus seinem Schlummer erwacht.“ (Bhagavata Purana, 8.24.32-37)

Dort wird Matsya als ein großer golden schimmernder Fisch mit einem Horn im riesigen Ozean der Vernichtung beschrieben. Während der Reise durch den tobenden Ozean teilte der Fisch Manu seine Lehre mit, welche Inhalt des Matsya-Purana ist. Das Boot mit Manu und den 7 Rishis und Kräutern und Samen strandet schließlich von Matsya gezogen auf dem Gipfel des heiligen Berges Kailash.

Hayagriva

Hayagriva wird im Matsya-Purana mit Ajnana (Unwissenheit) verknüpft. Bezüglich des Hayagriva gibt es auch andere Darstellungen [3] wie im Srîmad Devî Bhâgawatam und auch als Töter der Daitya - Dämonen Madhu(Begierde, Honig, Rajas) und Kaitabha(Abneigung, Tamas), die vom Wasser des Ozeans(des Samsara) leben und die Veden gestohlen hatten, und als deren Rückbringer an Brahma. Madhu und Kaitabha repräsentieren das menschliche Streben nach Materiellem und die damit verbundene Abneigung anderer. Die Veden symbolisieren das höchste und befreiende Wissen über sich selbst und Brahma, den Träger der Veden, der die spirituelle Disziplin symbolisiert, um das höchste Wissen zu erreichen[4].

Allegorese

Die Geschichte beschreibt die Stufen 7 und 8 des universellen Pfades. Im Ashtanga Yoga ist diese Stufe das Pranayama.

  1. Der Verlust der Veden und damit der Weisheit im Schlaf an Hayagriva bzw. die Verschleppung der Veden auf den Boden des Urmeers symbolisieren die Stufe 7 (dunkles Erdelementeprinzip als erste Phase spiritueller Alchemie) und schliesst mit der Flut ab (Wasserelement-Pprinzip).
  2. Stufe 8 beginnt mit der Fahrt über das Meer. Der Chela auf dieser Stufe sieht sich mit dem dunklen samsarischen Prana - Meer konfrontiert. Das wachsende Göttliche in Form eines Fisches symbolisiert die Kraft, mit der das Meer überquert werden kann. Die Schlangenkraft ist nur ein Hilfsmittel als Verbindung zwischen dem Körper und dem Göttlichen.

Die Rettung der Veden und damit der Welt beendet eine Phase im vierfachen Gesamtzyklus der Stufe 8.
Der Berg symbolisiert hier das Streben nach der Gottheit.
Auf manchen Bildern werden auch Lotusse als Symbol der Reinheit in der Abbildung der Endphase gezeigt. Die erblühten Blumen ermöglichen es dem Weisen Saga Indra auf der nächsten Stufe eine Blumengirlande zu übergeben.

Literatur

Referenzen

Weblinks


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