Konfuzianismus

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Der Begriff Konfuzianismus (chin. 儒家思想, Pinyin Rújiā sīxiǎng : Ideen der Anhänger der Schule der Gelehrten) steht für Philosophien und politische Vorstellungen, die sich in die Tradition des Konfuzius und seiner Schüler stellen, die während der Zhou-Dynastie entstand.
Diese Schule wird in China auch als Rujia (儒家 Schule der Gelehrten) bezeichnet. Die Bezeichnung Konfuzianismus geht auf christliche Missionare zurück, die im 17. Jahrhundert den Namen des Begründers der Schule, 孔子 / 孔夫子 (Kongzi / Kongfuzi) latinisierten.


Kong Fuzi

Konfuzius bzw. Kong Fuzi wurde von seinen Anhängern als Vorbild und Ideal verehrt. Seine moralischen Lehren und eigene Lebensweise als mustergültig angesehen.

Lehre

Der Konfuzianismus gehört in China neben dem Mahayana-Buddhismus und dem Daoismus zu den sog. 'Drei Lehren'. Er prägt seit vielen Jahrhunderten die chinesische Kultur und Gesellschaft und beeinflusst den Alltag in China, Japan, Korea, Singapur, Vietnam und auf Taiwan. Ab dem 16. Jahrhundert wurden seine Lehren in Europa durch Berichte des Missionars Matteo Ricci bekannt. Im Jahr 1687 folgte die Übersetzung seiner Schriften ins Lateinische durch Pater Prospero Intorcetta.


Grundlegende Werke

Die sog. fünf Klassiker bilden den klassischen Kanon des Konfuzianismus.

  1. 春秋 Chunqiu, die Frühlings- und Herbstannalen (Chronik der Ereignisse in Konfuzius’ Heimatstaat Lu vom 8. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. - als ihr Author gilt Konfuzius)
  2. 書經 Shujing, das Buch der Urkunden (Sammlung von Gesetzen und Erlassen mit Kommentierung)- frühe östliche Zhou-Zeit (771–256 v. Chr.)
  3. 禮記 Liji, das Buch der Riten (Riten für den Umgang mit den Ahnen, dem König, der Familie) - in der Han-Zeit (206 v. Chr.–220 n. Chr.) aus alten und zeitgenössischen Materialien kompiliert
  4. 易經 Yijing, das Buch der Wandlungen (Vierundsechzig Hexagramme, Textbuch des Großwahrsagers)
  5. 詩經 Shijing, das Buch der Lieder (Eine Sammlung alter Volkslieder)

Die beiden letzteren gehen in ihren ältesten Teilen auf die späte westliche Zhou-Zeit (ca. 1000–771 v. Chr.) zurück .