Isa Upanishad

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Die Ishavasya - Upanishad (Sanskrit: Îçâvâsya; īśāvāsyopaniṣad : īśā vāsya + upaniṣad; īśopaniṣad : īśā + upaniṣad, auch Isha Upanishad) besteht aus 18 Versen und ist das letzte Kapitel des weissen Shukla - Yajurveda.

Sie gilt als offenbarte Shruti (Śruti) - Schrift und erhielt ihren Namen von den Sanskritwörtern īśā und vāsya ("vom Herrn, umhüllt") : īshāvāsyam idam sarvam ("All dies ist umhüllt von Gott")

Vorwort und Slokas

Diese kostbare kleine Upanishad, welche nach ihrer Stellung im Veda Vâjasaneyi-Samhitâ-Upanishad, oder gewöhnlicher, nach den Anfangsworten, Îçâ- oder Îçâvâsya-Upanishad benannt wird, pflegt meistens in indischen Sammlungen die Reihe der Upanishad's als erste zu eröffnen, – historisch betrachtet, trotz ihrer Stellung in einer Samhitâ, sehr mit Unrecht, da sie einer ziemlich späten Entwicklungsstufe angehört, sachlich aber nicht unpassend, sofern sie einen vortrefflichen Blick auf die Grundlehren der Vedântaphilosophie bietet. Ihrer Zeit nach berührt sie sich mit den spätesten Teilen von Bṛihadâraṇyaka, knüpft Vers 9-11 allem Anscheine nach an Kena 3b an, erinnert in Vers 3 an Chând. 8,8,5, erscheint in vielen Punkten entwickelter als die Kâṭhaka-Upanishad, mit der sie in Vers 8 in einem wichtigen Gedanken (vgl. Kâṭh. 5,13) zusammentrifft, dürfte aber wiederum älter als Çvetâçvatara-Upanishad sein, zu der sie nach der ethischen Seite hin eine wertvolle Ergänzung liefert, ohne an deren häretischen Neigungen teilzunehmen. Die Gründe hierfür werden sich weiterhin ergeben. – Der Grundgedanke besteht in einer Schilderung dessen, der sich als den Âtman weiss (Vers 1-2. 6-7. 11. 14), im Gegensatze zu denen, welche auf dem Standpunkte der individuellen Erkenntnis verharren (Vers 3. 9-10. 12-13). Diese Gegenüberstellung wird wiederholt (Vers 4-5. 8) durchbrochen von einer Schilderung der widerspruchsvollen Natur des Âtman und beschlossen (Vers 15-18) mit einem Ausblick ins Eschatologische.(Paul Deussen)

  1. 1-2. Ethisches Verhalten des Atmanwissers.
  2. 3. Verblendung des Nichtwissenden.
  3. 4-5. Schilderung des Atman.
  4. 6-7. Seligkeit des Atmanwissers.
  5. 8. Nochmals der Atman
  6. 9-11. Verwerfung von Avidya und Vidya
  7. 12-14. Bekämpfung des Werdens (Entstehens und Vergehens).
  8. 15-18. Ausblick ins Jenseits [1]

Inhaltsauszug

Die Bhagavad-Gita präsentiert (zumindest äußerlich) eine Synthese der höchsten spirituellen Anstrengung des Einzelnen bei praktischer sozialer Zusammenarbeit. Wir sollen uns aber bei den täglichen Handlungen daran erinnern, daß alles in Wirklichkeit Gott gehört. In diesem Geist getane Arbeit wird uns bei der Wiedergeburt nicht anhängen. Diese Lehre, die in der Bhagavad-Gita ausgebaut wird, ist kurz und bündig formuliert in den ersten beiden Versen der Isavasyopanishad ausgesprochen.

Slokas 1 , 2

Alles im Universum bleibt im höchsten Wesen.

Realisiere dieses gut und lege dabei die Wünsche der Herzens ab wie beispielsweise den Gedanken an den Besitz von Dingen welche von einem anderen genossen werden.

Freude kommt nur durch das Aufgeben von Wünschen und Verhaftungen. Du kannst das längste Leben leben, Arbeit in einem losgelösten Geist tun und alles Gott widmen.

Nur so können wir der Verschmutzung der Arbeit entkommen und das Leben ertöten.

Die Vedanta-Lehre über höheres Wissen sollte uns nicht zur Vernachlässigung der Pflichten oder zur Gleichgültigkeit über die Disziplin des Geistes und der Kontrolle der Sinne verleiten.

Durch die Aktivitäten des täglichen Lebens in einem Geist der Loslösung zu gehen dient als Vorbereitung für den Empfang der höheren Erkenntnis und Selbstverwirklichung, die Moksha (Befreiung) sichert.

Tatsächlich ist philosophische Lernen ohne Disziplin des Verhaltens mehr zu fürchten als ein Ritualismus ohne ohne das Wissen des Vedanta.

Höhere Erleuchtung ist unmöglich und wertlos selbst wenn sie möglich wäre, bis eine Vorbereitung und Reinigung mit dem Mittel der Zurückgezogenheit der Sinne stattgefunden hat.

Fülle die dir gegebene Spanne des Lebens mit Arbeit und Verehrung, sagt die Upanishad, wie sie von Menschen ohne die höhere Erkenntnis gemacht wird, aber führe die Arbeit im Geiste der Losgelöstheit aus und verstehe die Formen in dem Sinne, dass du von der höheren Erkenntnis gelernt hast. Dadurch werdet ihr durch Tod zur Unsterblichkeit gehen.

Santi Sloka

Der Santi Sloka der Upanishad legt knapp die Beziehung der einzelnen Seele zum Höchsten Geist dar. Das in uns aktive Selbst sei göttlichen Ursprungs.

Es ist aus dem gleichen Stoff wie der höchste Geist. Der Teil, der die einzelne Seele ausmacht kommt aus dem Ganzen, und das Material, aus dem sie hergestellt ist, ist von einer solchen transzendentalen Natur, daß das Ganze ganz bleibt trotz daß etwas aus dem Ganzen genommen wurde. Es ist so ganz wie der Ursprung.

Die Axiome der Mathematik bezüglich des ganzen und des Teils sind nicht auf das Absolute und seine Manifestationen anwendbar.

Literatur

Referenzen

  1. nach : Upanishaden. Die Geheimlehre des Veda“ in der Übersetzung von Paul Deussen, herausgegeben von Peter Michel, Marix Verlag, 2. Auflage, 2007, Wiesbaden, S. 334f.

Weblinks