Illusionskörper

Gyulu or Gyuma (T:sgyu-lus oder sgyuma; Sansk.:māyākāyā ; chin. mahādeha) ist im Buddhismus der Illusionskörper.

Bei Naropa ist Gyulu māyākāyā - der Yoga des illusorischen Körpers eine der besonders im Kagyü praktizierten 6 Übungen :

  • tummo
  • gyulü
  • ösel
  • milam
  • bardo
  • phowa

Es baut also auf tummo auf.


Es wird angenommen[1] daß der Gyulu mit den 6 Vollkommenheiten (ṣad-pāramitā) des subtilen Körpers verbunden ist.

Gyulu ist im Wesentlichen eine Art von Gedankenformpraxis, wo der Aspirant sich anstrengt die illusorische, leere oder ungültige Natur (shunyata) von Samsara und des Reiches der Dualität zu realisieren.

Nach tibetischer Auffassung ist er eine Variante der außerkörperlichen Erfahrung, die im Rahmen der Vollendungsstufe (tib. rdzogs rim) des Anuttarayoga-Tantra erreicht werden kann. Praktizierende, die den Illusionskörper gemeistert haben sollen sich nach Belieben vom physischen Körper lösen und sich mit diesem Körper frei bewegen können.


Der Praktiker projeziert sein imaginäres Selbst auf das Spiegel-Bild(melong) und identifiziert dieses mit der sambhogakaya - Form seines Yidams. Dabei verbinden sich Gedankenstrom und Bewusstsein mit dem der Schutzgottheit bzw. des Yidams.
Obwohl ein Geheimnis, ergibt diese Assoziation die gegenseitige Zuordnung und Annäherung der inhärenten Ur-Essenz-Qualitäten des Praktizierenden und des Yidams. Für Praktiker dieser Praxis löst sich ihre weltliche samsarischen Dualität in das Geheimnis der Ur-Nichtdualität des Nirvanas auf während sie sich im Körper befinden. Als Frucht der Praxis sieht der sadhaka die inhärente Buddhaschaft in allen Erscheinungen und Wesen. Wenn sie den nirmanakaya ("Emanationskörper") verkörpern, ist der Regenbogen gankyil, das Mandala und der bindu ihre inhärente Ur-Essenz-Qualität.

Referenzen

  1. Keown, Damien (ed.) with Hodge, Stephen; Jones, Charles; Tinti, Paola (2003). A Dictionary of Buddhism. Great Britain, Oxford: Oxford University Press. P.270. ISBN 0-19-860560-9

Weblinks