Humanismus

Der Humanismus ist eine seit dem Mittelalter bestehende Strömung, die sich auf zu Grunde liegende Prinzipien beruft, welche eine lange Tradition bis in die antike Philosophie haben. Eine chinesische Parallele war der Konfuzianismus.

Der Humanismus der Renaissance ('Wiedergeburt') war eine machtvolle geistige Strömung, die zuerst von Francesco Petrarca (1304–1374) angeregt wurde. Sie hatte in Florenz ein besonderes Zentrum und breitete sich im 15. und 16. Jahrhundert über den größten Teil Europas aus. Sie stellte eine Gegenbeweung zur Scholastik, zum Neuplatonismus und zur kirchlichen Autorität dar.

Dabei war der Humanismus der Renaissance in erster Linie eine literarisch ausgerichtete Bildungsbewegung, die durch vor dem osmanischen Reich nach Italien geflohene Gelehrte ausgelöst wurde, die als verloren angesehene antike Literatur mitbrachten. Man erwartete von einer umfassenden Bildungsreform eine optimale Entfaltung der menschlichen Fähigkeiten durch die Verbindung von Wissen und Tugend.

Die humanistische Bildung sollte den Menschen befähigen, seine wahre Bestimmung zu erkennen und durch Nachahmung klassischer Vorbilder ein ideales Menschentum zu verwirklichen. Ein wertvoller, wahrheitsgemäßer Inhalt und eine vollendete sprachliche Form bildeten daher für die Humanisten eine Einheit.

Ihr besonderes Augenmerk lag auf der Pflege des sprachlichen Ausdrucks. Im Mittelpunkt standen dabei die Dichtkunst und die Rhetorik. Es erfolgte dabei auch eine kritische Überprüfung der gedankenlosen Übernahme althergebrachter Weltbilder durch Vernunft und den Verstand.

Aufklärung

Mit der kritischen Überprüfung der Glaubensvorstellungen entstand eine aufgeklärte Form des Humanismus, die sich später in der Formulierung von Menschenrechten niederschlug. Allerdings führt der moderne Humanismus nicht zu einer wesentlichen Veredelung der Seele, an die zu glauben inzwischen verpönt ist, sondern zu einer Selbstbehauptung des kleinen menschlichen Ichs bzw. der kleinen Person.

Diese Wertvorstellungen sind nicht mehr aus und auf Gott gerichtet. Sie weisen jegliche Esoterik zurück und sind auf den Menschen gerichtet, wobei allerdings dessen wissenschaftliche Position als progressives entfaltetes Genom kaum diskutiert wird. Gewisse Sicherheiten sind natürlich für die Selbstbehauptung nützlich. Auch sind gewisse Wertvorstellungen für eine langfristig funktionierende Gesellschaft essentiell, die heute auch gefährdet sind.
Über die Einsichten der Evolution entstand so die Philosophie eines Öko-Humanismus, der sich oft durch geschultes Auftreten auszeichnet. Hier wird das Allzu-Menschliche glorifiziert.

Ebensolches kann auch zu einem Rollenspiel werden, bei dem es nicht einmal zu einer Introspektion reicht. Es führt daher nicht notwenigerweise zu einer Veredelung der Person, wie es der ursprüngliche Humanismus anstrebte.
Gute Manieren sind andererseits auch ein Teil der Samayas des Kriya-Tantra, der allerdings noch viel weiter reicht.

Spirituelle Wiedergeburt

Parallel dazu wurden im Mittelalter in Europa kleinere Gruppen wie die Rosenkreuzer aktiv, die aber wie einige antike Strömungen eine andere umfassendere Wiedergeburt anstrebten und dabei auf bis heute andauernden heftigen Widerstand trafen.

Moderne Gurus wie Babaji aus Histannapur und P.R. Sakar befürworteten ebenfalls einen Humanismus, allerdings eine Richtung, die die Seele des Menschen zur spirituellen Wiedergeburt führt. Die von Babaji angesprochenen geistigen und humanistischen Ideale führen zu einer radikalen Umkehr. P.R. Sakar stellte in seinem Neohumanismus sogar die Menschenrechte als teilweise schädlich in Frage.

Literatur

Weblinks