Hermetik

Corpus Hermeticum 1643

Das Wort Hermetik bezeichnet eine auf vor 300 v.Chr. zurückzudatierende Offenbarungs- und Geheimlehre, deren Name auf die sagenumwobene Gestalt des Hermes Trismegistos (dreifach größter Hermes) zurückgeht, einer synkretistischen Verschmelzung des griechischen Gottes Hermes und des ägyptischen Gottes Thot[1], der auch als Verfasser der sogenannten hermetischen Schriften und als Urvater der Alchemie gesehen wird.
Die Hermetik ist ein Synonym für spirituelle Alchemie und okkult-esoterische Lehren überhaupt geworden, bis hin zu Teilen der Mystik. Sie beeinflusste das naturwissenschaftliche Weltbild noch bis in das 17. Jahrhundert und prägte auch den abendländischen Okkultismus.

Schriftentum

de Villanova : Tabula Smaragdina

Bekannte Schriften der philosophisch-theologischen Hermetika sind :

  • Corpus Hermeticum, eine Sammlung von 18[2] hermetischen Traktaten
  • Asclepius-Dialog, der zusammen mit den Werken des Apuleius von Madauros überliefert wurde(koptische Fragmente hiervon fanden sich auch in der Nag Hammadi Bibliothek, Nag Hammadi Codices VI,8
  • Die Tabula Smaragdina, welchen großen Einfluss auf die Alchemie hatte
  • 'Exzerpte' des Stobaios aus dem 5. Jahrhundert, für seinen Sohn Septimius zusammengestellt, darunter einige teils umfangreiche Zitate und Stellen aus hermetischen Schriften - auch ein Teil der
  • Nag-Hammadi-Schriften, überlieferte hermetische Texte (VI,6, VI,7a, VI,7b, VI,8 - Schrift VI,8 beinhaltet einen Teil des Asklepius-Dialogs)[3]
  • Einige von den Kirchenvätern Tertullian, Lactantius, Clemens von Alexandria und Augustinus von Hippo überlieferte Zitate und Fragmente
  • die Hermetischen Definitionen, die in einer armenischen Übersetzung des 6. Jahrhunderts überliefert sind.

Kleinere Fragmente hermetischer Schriften finden sich auch bei Papyrusfunden.

Beispiel für Schriften der sog. praxisorientierten Hermetik sind:

  • Buch über die 36 Dekane, ein vermutlich aus dem 1. Jahrhundert stammender astrologischer Text
  • das Centiloquium Hermetis, eine sehr populäre astrologische Aphorismensammlung, von der über 80 Manuskripte sowie mehrere Drucke aus dem Zeitraum zwischen 1484 und 1533 erhalten sind, oder
  • die Kyraniden, ein medizinisch-astrologischer Text
  • das Kybalion (1908 Chicago)[4]
  • Die modernen Bücher von Franz Bardon[5]

Spirituelle Alchemie

Die spirituelle Alchemie wurde in vielen Büchern in symbolischer Form dargestellt. Ein Beispiel ist das Rosarium Philosophorum. Hermetik war vor Jahrhunderten eine gefährliche Lehre, die die Aufmerksamkeit der Kirche und der Inquisition erregte (ähnlich wie sie heute ein Killerkriterium bei den meisten Personalchefs und Geschäftsführern ist).
Die Lösung war eine gezielt mißverständliche Symbolik in Bildern wie im Tantra.
Zu den hermetischen Gesellschaften werden auch die Rosenkreuzer und der Orden des Golden Dawn gezählt.

Hermetiker

Bekannte Hermetiker neben Hermes Trismegistos sind

  • Abū Mūsā Dschābir ibn Hayyān(8. Jahrh.)
  • Arnaldus de Villanova, Tempelritter, Arzt und Alchemist(Rosarium Philosophorum)
  • Marsilio Ficino, Übersetzer des Corpus Hermeticum ins Lateinische
  • Giovanni Pico della Mirandola, verknüpfte die Hermetik mit der Kabbala
  • Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, Autor von De Occulta Philosophia
  • Paracelsus, Arzt und Metaphysiker
  • John Dee, Mathematiker und Astrologe
  • J. D. Mylius[6] (Philosophia Reformata, Opus medico-chymicum)
  • Hall, Manly P. (Manly Palmer), 1901-1990
  • Arthur Edward Waite (Hermetic Museum)
  • Franz Bardon

Literatur

Referenzen

Weblinks


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