Franciscus Mercurius van Helmont

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Franciscus Mercurius van Helmont (* vor 20. Oktober 1614 (Taufdatum) in Vilvoorde, Flämisch-Brabant; † 1699 in Cölln bei Berlin) war der Sohn des Universalwissenschaftlers Johan Baptista van Helmont, der als Kind seiner Zeit ein Anhänger der Hermetischen Lehre war.

Helmont wurde wie sein flämischer Vater ein Universalgelehrter, Schriftsteller und Diplomat, daneben ein Reformer auf dem Gebiet der Medizin und Anthropologie. Helmont veröffentlichte 1648 die Werke seines Vaters unter dem Titel Ortus Medicinae, der, ausgehend von der Alchimie, ein Wegbereiter der wissenschaftlichen Chemie war.

Nach dem Tod seines Vaters 1644 verzichtete Helmont auf sein Erbe und begann eine Art Eremitenleben. Neben hermetischen, alchemischen und medizinischen Arbeiten beschäftigte Helmont sich vor allem mit Theosophie und Kabbala. Er arbeitete mit Henry More, einem Vertreter der Cambridger Platoniker, bei Übersetzungen kabbalistischer Texte von Christian Knorr von Rosenroth zusammen, der durch van Helmonts Vermittlung 1668 Hof- und Kanzleirat von Herzog Christian August an dessen Hof in Sulzbach wurde.

1656 wurde Helmont vom deutschen Kaiser in den Adelsstand erhoben. 1661 wurde er in Kitzingen von Soldaten des Herzogs Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg festgenommen und nach Rom gebracht. Er wurde dort von der Inquisition vernommen und sogar gefoltert und kam erst nach achtzehn Monaten frei.
Sein 1684 erschienene Schrift Adumbratio Kabbalae Christianae, die häufig Rosenroths Kabbala Denudata als anonymer Essay beigefügt war, ist ein Traktat zur Bekehrung der Juden zum Christentum bei gleichzeitiger Einführung in die christliche Kabbala und der Identifikation von Jesus Christus mit Adam Qadmon im Sinne der lurianischen Kabbala.

1670 reiste Helmont nach England in diplomatischer Mission für Elisabeth von der Pfalz, wo er König Karl II. traf. Dabei traf er auch Robert Boyle, einen führenden Chemiker in der Tradition seines Vaters.
Über seine Arbeit als Arzt von Anne Conway, die er dabei in die Kabbala einführte, begann er 1675, an Treffen der Quäker teilzunehmen. Von 1671 bis zu ihrem Tod 1679 lebte er bei ihr auf Ragley Hall. Zwanzig Jahre später war er Gegenstand der "Keithian Controversy" innerhalb des Quäkertums, bei der van Helmont die von George Keith vertretene Seite einnahm, die sich schließlich abspaltete.

Literatur

  • Selections from Franciscus Mercurius van Helmont (PDF) - Containing Chapter IV of The Paradoxal Discourses. Also an appendix of Several Questions with their Answers Concerning the Hypothesis of the Revolution of Humane Souls taken from The Divine Being and its Attributes. Transcribed, edited and introduced by Don Karr
  • Seder Olam: OR THE Order, Series, or Succession of all the Ages, Periods and Times of the World by Franciscus Mercurius van Helmont (PDF), Transcribed, edited and introduced by Don Karr
  • A Cabbalistical Dialogue in Answer to the Opinion of a Learned Doctor in Philosophy and Theology, that the World was Made of Nothing: As it is Contained in the Second Part of the Cabbala Denudata & Apparatus in Lib. Sohar, P. 308 , Franciscus Mercurius van Helmont, Benjamin Clark, 1682 (PDF)

Weblinks