Ezechiel

Ezechiel (*Gott möge stärken', auch Hesekiel, hebr. יחזקאל Yeḥezķel, Jechezkel) gilt als einer der drei großen israelischen Schriftpropheten. Er war ein Priester der ersten Gruppe der 597 v.Chr. unter König Nebukadnezar II. mit König Jehoiachin nach Babylon verschleppten Israeliten, und er war damit ein Zeitgenosse des Propheten Jeremia. Ezechiel wirkte in Babylon von 593 bis ca. 571 v. Chr., er trat jedoch in Israel oder Juda selbst nie auf. Hesekiels Grab befindet sich nach jüdischer Annahme inv Al-Kifl im Irak als Teil der heutigen Al-Nuchailah-Moschee. Ezechiel warnte äußerlich betrachtet vor Aufstandsbewegungen gegen die Babylonier, da er das Exil als verdiente Strafe für den Abfall Israels zu anderen Göttern ansah. Nach dem Fall Jerusalems im Jahr 586 v. Chr. verkündet er zunehmend auch Heil für Israel.
Die Inhalte des Textes sind allerdings widersprüchlich und großenteils nicht historisch nachvollziehbar. Ähnlich steht es um das zornig-emotionale und rücksichtslose Auftreten der Gottheit.

Ezechielbuch

Der Ezechiel zugeschriebene Text des jüdischen Tanach und des christlichen Alten Testaments entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. im babylonischen Exil. Der zuerst in aramäischer Sprache verfasste Text wurde in griechischen, lateinischen und hebräischen Versionen und weiteren Übersetzungen überliefert, die auch in den Gottesnamen voneinander abweichen.

Im Ezechielbuch werden von Jahve angestoßene Visionen und Symbolhandlungen eines Propheten Ezechiel beschrieben. Der Stil geht noch über den der Apokalypse hinaus. Die starke Verschleierung esoterischer Inhalte ist angesichts der mit einer Aufdeckung verbundenen Gefahren nicht ungewöhnlich.

Ezekiels Vision - Das Wesen oben und die Räder erinnern an die Tarotkarte 10

Der Text in vier Teile mit 48 Kapiteln unterteilte Text enthält 80mal die Feststelllung: "Ihr werdet erkennen (ידע, yāda‘) dass ich JHWH bin".

  1. 1 - 3 Berufungsvision
  2. 4 - 24 Unheilsworte über Israel/Juda
  3. 25 - 32 Unheilsworte über Fremdvölker
  4. 33 - 39 Heilsworte nach der Zerstörung Jerusalems
  5. 40 - 48 Das neue Jerusalem

Kapitel 1 - 3

Die Kapitel 1-3 berichten über die Berufung Ezechiels, bei der er die Vision der Herrlichkeit(kābôd) JHWHs und eines göttlichen Thronwagens hat, den Ezechiel erneut in Kapitel 10 sieht[1].

  • Auf das Kapitel 1 beziehen sich besonders die Merkaba-Mystik und der Zohar:'.....Über den Köpfen der Lebewesen war etwas wie eine gehämmerte Platte befestigt, furchtbar anzusehen, wie ein strahlender Kristall, oben über ihren Köpfen. […] --- 24 Ich hörte das Rauschen ihrer Flügel; es war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen --- 26 Oberhalb der Platte über ihren Köpfen war etwas, das wie Saphir aussah und einem Thron glich. Darauf saß eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah....

Die Körper der Kreaturen sind wie die eines Menschen. Entsprechend den vier Richtungen kann der Wagen (Osten, Süden, Norden und Westen) gehen. Die Gesichter sind die eines Mannes, eines Löwen, eines Ochsen (später in Ezechiel 10:14 ein Cherub) und eines Adlers.
Und er sprach zu mir: Menschenkind, stelle dich auf deine Füsse und ich will reden mit dir. Und es kam Geist in mich und stellte mich auf meine Füsse und ich hörte wie er redete mit mir. Und er sprach zu mir: Menschenkind, ich sende dich zum Hause Israel, den Widerspenstigen, welche mir widerspenstig gewesen sind, sie und ihre Väter, bis auf diesen Tag. ^Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht Jahve. Ob sie nun hören oder ob sie es lassen — denn ein Haus Widerspenstigkeit sind sie — so sollen sie erkennen, dass du ein Prophet bist unter ihnen.
Du aber, Menschenkind, fürchte dich nicht vor ihnen und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, wenn sie dir widerstreben und dich verachten und du inmitten von Scorpionen wohnen musst. Vor ihren Reden fürchte dich nicht und vor ihrem Angesicht erschrick nicht, denn ein Haus Widerspenstigkeit sind sie; sondern du sollst meine Worte reden zu ihnen, ob sie nun hören oder ob sie es lassen; denn ein Haus Widerspenstigkeit sind sie. Du aber, Menschenkind, höre auf den, welcher zu dir redet, sei nicht widerspenstig, wie dies Haus Widerspenstigkeit: öffne deinen Mund und iss, was ich an dich geben werde.

  • (2,9) Und ich sah, und siehe eine Hand war ausgestreckt nach mir, und in ihr war eine Buchrolle. Und er breitete sie aus vor mir, und sie war beschrieben vornen und hinten, und geschrieben war auf ihr Wehklage und Seufzen und Jammer(3.1), und er sprach zu mir: Menschenkind, iss diese Buchrolle und gehe, rede zu den Kindern Israels. Und er sprach zu mir: Mensch, was du findest, iss! Iss diese Rolle und geh, rede zum Haus Israel('Kämpfer Gottes')!
  • (3,2) Ich öffnete meinen Mund, und er ließ mich diese Rolle essen und sprach zu mir: „Mensch, deinen Bauch sollst du essen lassen, deine Eingeweide sollst du füllen mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Da aß ich sie, und sie wurde in meinem Mund süß wie Honig. 27 Wenn ich aber mit dir rede, öffne ich deinen Mund und du wirst zu ihnen sagen: So spricht Jahve. Wer hören will, der höre, wer es lassen will, der lasse es; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit....Aber das Haus Israel wird auf dich nicht hören wollen, denn sie wollen auf mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel ist dreister Stirne und harten Herzens. Mache dein Angesicht fest gleichwie das ihre und deine Stirn festige ich gleichwie die ihre, wie Diamant, der stärker ist als Felsen. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, denn ein Haus der Widerspenstigkeit sind sie. Und er sprach zu mir: Menschenkind, alle meine Worte, welche ich reden werde zu dir, nimm auf in dein Herz und höre sie mit deinen Ohren und auf, gehe zu den Verbannten, zu den Kindern deines Volkes und rede zu ihnen und sprich zu ihnen. so spricht Jahve, ob sie nun hören oder ob sie es lassen. Und Geist ergriff mich und ich ging im Drange meines Herzens und die Hand Jahves ward auf mir schwer, und ich kam zu den Verbannten nach Tel Abib, woselbst sie wohnten, und sass daselbst sieben Tage in dumpfem Schweigen unter ihnen. Und am Ende der sieben Tage erging das Wort Jahves an mich also: Menschenkind, zum Wächter habe ich dich bestellt dem Hause Israel. Wenn du von meinem Munde ein Wort hörst, so sollst du sie verwarnen von mir aus.

Kapitel 4 - 24

Die Kapitel 4 bis 6 berichten von für Ezechiel typische Zeichenhandlungen.

  • Die Belagerung Jerusalems: 4,1-3 : 1 Du, Menschensohn, nimm dir einen Lehmziegel, leg ihn vor dich hin und ritze eine Stadt darauf ein. 2 Belagere sie; bau ihr gegenüber einen Belagerungswall; schütte einen Damm gegen sie auf; leg vor ihr ein Truppenlager an und stell gegen sie ringsum Sturmböcke auf! 3 Nimm eine Eisenplatte und stell sie als eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt! Richte dein Gesicht auf die Stadt: Nun ist sie belagert und du belagerst sie. Das ist ein (warnendes) Zeichen für das Haus Israel.
  • In 4,9 muss Ezechiel so lange dreihundertneunzig Tage auf einer Seite liegen, bis Israels Schuld beglichen ist : Und dein Essen, das du isst, soll genau abgewogen sein, zwanzig Schekel am Tag. Ich zerbreche den Brotstab in Jerusalem. Sie werden ihr Brot wiegen und es mit Sorgen essen; das Wasser werden sie genau abmessen und mit Schaudern trinken.
  • Kapitel 5,4 Du, Menschensohn, nimm ein scharfes Schwert, als Schermesser nimm es her und führe es über dein Haupt und deinen Bart! Dann nimm eine Waage und teile die Haare! Ein Drittel verbrenne mitten in der Stadt, wenn die Tage der Belagerung zu Ende sind!... Aber auch von diesen nimm noch, wirf sie mitten ins Feuer und verbrenn sie im Feuer! Von dort wird Feuer ausgehen auf das ganze Haus Israel.
  • Die Kapitel 6 und 7 reden Israel bzw. Juda direkt an und verkünden Gerichtsworte gegen Land und Volk : 6.3: "Ihr Berge Israels, hört das Wort…". Hier werden die Beendigung des Götzendienstes und der Untergang des Volkes angedeutet.
  • Kapitel 7 ( Ankündigung des Gerichts): 7.12 Die Zeit kommt; der Tag ist nahe. Der Käufer soll sich nicht freuen, der Verkäufer nicht traurig sein; denn glühender Zorn trifft das ganze Volk. 13 Der Verkäufer wird das Verkaufte nicht wiedererlangen, auch wenn sie am Leben bleiben; denn glühender Zorn trifft das ganze Volk. Er erlangt es nicht wieder. Und weil alle schuldig sind, wird keiner sein Leben festhalten können. 14 Blast nur die Trompete und bietet alles auf - es zieht doch keiner in den Kampf; denn mein glühender Zorn trifft das ganze Volk. 15 Draußen das Schwert, drinnen die Pest und der Hunger. Wer auf dem Feld ist, der stirbt durch das Schwert. Wer in der Stadt ist, den fressen Hunger und Pest. 16 Wer entrinnt und verschont wird, haust im Gebirge wie die Tauben in den Felsen; jeder stöhnt wegen seiner Schuld. 17 Alle Hände sinken kraftlos herunter und an allen Knien läuft das Wasser herab. 18 Sie legen Trauergewänder an und Schauder erfasst sie. Alle Gesichter sind voll Scham und alle Köpfe sind kahl geschoren. 19 Sie werfen ihr Silber auf die Straße und ihr Gold ekelt sie an. Ihr Silber und Gold kann sie nicht retten am Tag des Zornes des Herrn. Sie werden damit ihre Gier nicht sättigen und ihren Bauch nicht füllen; denn all das war für sie der Anlass, in Sünde zu fallen. 20 Ihren kostbaren Schmuck haben sie in ihrer Anmaßung genommen und daraus ihre abscheulichen Bilder, ihre Götzen gemacht. Deshalb verekle ich ihnen ihren Schmuck. 21 Ich gebe ihn den Fremden zur Beute, die Bösen der Erde sollen ihn rauben und entweihen. 22 Ich wende mein Angesicht von ihnen ab und man wird meinen kostbaren Besitz entweihen. Räuber werden kommen und ihn entweihen. 23 Sie werden ein Blutbad anrichten; denn das Land ist voll von Todesurteilen und die Stadt ist voll von Gewalttat. 24 Ich führe die schlimmsten Völker herbei, damit sie die Häuser besetzen. Ich mache dem Hochmut der Mächtigen ein Ende, ihre Heiligtümer werden entweiht. 25 Dann bekommen sie Angst und suchen Frieden; doch es wird keinen geben. 26 Unglück kommt über Unglück und eine Schreckensnachricht folgt der andern. Sie verlangen vom Propheten Visionen. Doch der Priester gibt keinen Bescheid, die Ältesten wissen keinen Rat. 27 Der König ist voll Trauer, der Fürst in Entsetzen gehüllt, den Bürgern des Landes erlahmen die Hände. Ich will sie behandeln, wie es ihr Verhalten verdient, und will ihnen das Urteil sprechen, das ihren Urteilen entspricht. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.(Wörtlich genommen stellt sich die Frage, warum er die Bösen nicht straft, die viel übler als Israel sind.)
  • Die Kapitel 8 bis 11 beinhalten eine visionäre Darstellung des Götzendienstes in Jerusalem, wohin Ezechiel in 8.3 entrückt wird. In 8,5-18 erfolgt eine Darstellung des Kultes in Jerusalem.
  • Kapitel 9,1 - 10,7 beschreiben die Zerstörung der Stadt. 1 Und er schrie mir laut in die Ohren: Das Strafgericht über die Stadt ist nahe. Jeder soll sein Werkzeug zum Zertrümmern in die Hand nehmen. 2 Da kamen sechs Männer vom oberen Tor, das im Norden liegt. Jeder hatte sein Werkzeug zum Zertrümmern in der Hand. Unter ihnen war auch ein Mann, der ein leinenes Gewand anhatte; an seinem Gürtel hing Schreibzeug. Sie kamen herein und stellten sich neben den Altar aus Bronze. 3 Die Herrlichkeit des Gottes Israels schwebte von den Kerubim, über denen sie war, hinüber zur Schwelle des Tempels. Er rief den Mann, der das leinene Gewand anhatte und an dessen Gürtel das Schreibzeug hing. 4 Der Herr sagte zu ihm: Geh mitten durch die Stadt Jerusalem und schreib ein T auf die Stirn aller Männer, die über die in der Stadt begangenen Gräueltaten seufzen und stöhnen. 5 Und ich hörte, wie er zu den anderen sagte: Geht hinter ihm her durch die Stadt und schlagt zu! Euer Auge soll kein Mitleid zeigen, gewährt keine Schonung! 6 Alt und jung, Mädchen, Kinder und Frauen sollt ihr erschlagen und umbringen. Doch von denen, die das T auf der Stirn haben, dürft ihr keinen anrühren. Beginnt in meinem Heiligtum! Da begannen sie bei den Ältesten, die vor dem Tempel standen. 7 Er sagte zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt seine Höfe mit Erschlagenen! Dann geht hinaus und schlagt in der Stadt zu! 8 Sie schlugen zu und ich allein blieb übrig. Da fiel ich nieder auf mein Gesicht und schrie: Ach, Jahve, willst du deinen ganzen Zorn über Jerusalem ausschütten und auch noch den letzten Rest Israels vernichten? 9 Er sagte zu mir: Die Schuld des Hauses Israel und des Hauses Juda ist groß, ja übergroß. Das Land ist voll Blutschuld, die Stadt ist voll Unrecht. Sie sagen: Der Herr sieht es nicht; der Herr hat das Land verlassen. 10 Darum zeigt mein Auge kein Mitleid und ich übe keine Schonung. Ihr Verhalten lasse ich auf sie selbst zurückfallen. 11 Und der Mann, der das leinene Gewand anhatte und an dessen Gürtel das Schreibzeug hing, berichtete: Ich habe getan, was du mir befohlen hast.
  • 10,8-17 beschreibt den Thronwagen Jahves, danach den Auszug Jahves aus dem Tempel. Die Herrlichkeit JHWHs erhebt sich trotz der Fürbitte Ezechiels und bleibt auf einem Berg im Osten(vgl. 10,18ff.). Die Stadt wird der Eroberung preisgegeben.
  • Kapitel 11 : Das Strafgericht über die führenden Männer Jerusalems und die kommnde Erneuerung Israels.
  • Kapitel 12 : Die Ankündigung der Verschleppung (Menschensohn, du wohnst mitten unter einem widerspenstigen Volk, das Augen hat, um zu sehen, und doch nicht sieht, das Ohren hat, um zu hören, und doch nicht hört. Denn sie sind ein widerspenstiges Volk. )
  • Kapitel 13 (Oholah Oholibah) wendet sich gegen falsche Prophetinnen und Propheten, die Heil angesagt haben.
  • Kapitel 14,4 : Jeder Einzelne aus dem Haus Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufsteigen lässt und der den Stein des Anstoßes für seine Schuld vor sich aufstellt und dann zum Propheten kommt: Ich selbst, der HERR, werde dem, der mit seinen vielen Götzen zu mir kommt, antworten, 5 um die vom Haus Israel am Herzen zu fassen, weil sie alle sich um ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben. 6 Darum sag zum Haus Israel: So spricht Jahve: Kehrt um! Verlasst eure Götzen und wendet euer Gesicht ab von all euren Gräueltaten. 14.12-23 stellt weiter fest, dass das Gericht unwiderruflich ist, und nur Noach, Hiob und Daniel werden wegen ihrer Gerechtigkeit gerettet werden, können aber das Unglück nicht abwenden.
  • Kapitel 15 Wie das Holz des Weinstocks unter den Hölzern des Waldes, das ich dem Feuer zum Fraß übergab, so gebe ich auch die Bewohner Jerusalems preis. 7 Ich richte mein Angesicht gegen sie. Dem Feuer sind sie entkommen, das Feuer wird sie verzehren.
  • Kapitel 16 : Gegen Jerusalem, die treulose Frau: 16,1-63 ( Unter Jerusalem, die wegen ihrer Sexsucht alle Reichtümer missbraucht, ist hier wohl die niedere astrale Natur zu verstehen, die auf Stufe 12 des Pfades spiritualisiert wird. )
  • Kapitel 17,1-24  : Das Lied von der Untreue des Königs: ... 19 Darum - so spricht Jahve: So wahr ich lebe - meinen Eid, den er missachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ich lasse sie auf ihn selbst zurückfallen. 20 Ich werfe mein Netz über ihn, er gerät in mein Garn. Nach Babel führe ich ihn und gehe dort mit ihm ins Gericht, denn er hat mir die Treue gebrochen. 21 Die tapfersten Krieger in all seinen Truppen fallen unter dem Schwert. Die Übriggebliebenen aber werden in alle Winde zerstreut. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der Herr, gesprochen habe. 22 So spricht Jahve: Ich selbst nehme ein Stück vom hohen Wipfel der Zeder und pflanze es ein. Einen zarten Zweig aus den obersten Ästen breche ich ab, ich pflanze ihn auf einen hoch aufragenden Berg. 23 Auf die Höhe von Israels Bergland pflanze ich ihn. Dort treibt er dann Zweige, er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder. Allerlei Vögel wohnen darin; alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige....
  • Kapitel 18 erstellt eine neue Perspektive: 29 Die vom Haus Israel aber sagen: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Mein Weg soll nicht richtig sein, ihr vom Haus Israel? Sind es nicht vielmehr eure Wege, die nicht richtig sind? 30 Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Weg, ihr vom Haus Israel - Spruch des Herrn. Kehrt um, kehrt euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein, in Schuld zu fallen. 31 Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel?
  • Kapitel 19 Die Totenklage über den Fürsten von Israel
  • Kapitel 20 Die zahlreichen Treulosigkeiten Israels:
  • Kapitel 21 Das Gleichnis vom Waldbrand, Das Lied vom Schwert des Herrn, Das Schwert des Königs von Babel
  • Kapitel 22 Anklage gegen Jerusalem, Der Schmelzofen des göttlichen Zorns, Die Verderbtheit aller Schichten des Volkes
  • Kapitel 23 Das Gleichnis von den schamlosen Schwestern Israel und Juda
  • Kapitel 24 : 16 Menschensohn, ich nehme dir die Freude deiner Augen durch einen jähen Tod. Doch du sollst weder klagen noch weinen. Keine Träne darfst du vergießen, 17 nur leise stöhnen. Keine Trauerfeier sollst du halten. Binde deinen Kopfbund um und zieh deine Schuhe an! Verhülle deinen Bart nicht, und iss kein Trauerbrot! 18 Ich redete am Morgen zum Volk. Meine Frau starb am Abend und ich tat am Morgen, was mir befohlen war. 19 Da sagte das Volk zu mir: Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat? 20 Ich antwortete ihnen: Das Wort des Herrn ist an mich ergangen. 21 Sag zum Haus Israel: So spricht Jahve: Ich will mein Heiligtum entweihen, den Zufluchtsort, auf den ihr so stolz seid, die Freude eurer Augen und die Sehnsucht eurer Seele. Eure Söhne und Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden unter dem Schwert fallen.

Kapitel 25-32

Die folgenden Kapitel sammeln Drohworte gegen die Nachbarvölker, nicht jedoch gegen Babylon. Die Sprüche sind nach Richtungen geordnet: Ammon, Moab und Edom im Osten, Philistäa im Westen, Tyrus und Sidon im Norden, Ägypten im Süden. Die Unheilsweissagung gilt jetzt Ägypten.

  • Kapitel 25 : 25,1-17 Gegen Ammon, Moab, Edom und die Philister:
  • Kapitel 26 : Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem sagte: Das Tor zu den Völkern ist zerbrochen. Alles fällt mir zu, jetzt kann ich mich mästen, denn die Stadt ist verwüstet ,darum - so spricht Gott, der Herr: Jetzt gehe ich gegen dich vor, Tyrus, und lasse viele Völker gegen dich anbranden, wie das Meer seine Wogen anbranden lässt.......Denn so spricht Gott, der Herr: Nebukadnezzar, den König von Babel, den König der Könige, führe ich von Norden gegen Tyrus heran, mit Rossen und Wagen und Reitern, mit einem großen Aufgebot, einem gewaltigen Heer. 8 Deine Töchter auf dem Festland wird er mit dem Schwert erschlagen. Er baut dir gegenüber einen Belagerungswall, schüttet einen Damm gegen dich auf und errichtet ein Schilddach....17 Sie stimmen die Totenklage über dich an und sagen zu dir: Ach, wie bist du zerstört, du Bewohnerin der Meere, ruhmreiche Stadt, einst eine Macht auf dem Meer, du und deine Bewohner, die alle ihre Nachbarn in Schrecken versetzten. 18 Nun aber beben die Inseln seit dem Tag deines Sturzes. Bestürzt sind die Inseln des Meeres über dein Ende. 19 Denn so spricht Gott, der Herr: Ich mache dich zur verwüsteten Stadt; dann wirst du wie die Städte sein, die nicht mehr bewohnt sind. Die Urflut lasse ich steigen, sodass gewaltige Wassermassen dich zudecken. 20 Ich stoße dich zu denen hinab, die ins Grab gesunken sind, zum Volk der Vorzeit. Ich weise dir einen Wohnsitz zu in den Tiefen der Erde, in der ewigen Einöde bei denen, die ins Grab gesunken sind. Denn du sollst nicht mehr bewohnt sein und dich nicht mehr erheben im Land der Lebenden. 21 Zu einem Bild des Schreckens mache ich dich. Du bist nicht mehr da, und wer dich sucht, wird dich in Ewigkeit nicht finden - Spruch Gottes, des Herrn.
  • Kapitel 31 (Die Zeder) : 14 Dies, damit keiner der Bäume am Wasser sich seiner Größe wegen erhebt und mit seinem Wipfel in die Wolken ragt und keiner der vom Wasser getränkten Bäume in seiner Größe gegen sie aufsteht. Denn sie alle werden dem Tod ausgeliefert und sie müssen in das Land der Tiefe hinab inmitten der Menschensöhne, zu denen, die in die Grube hinabgestiegen sind. 15 So spricht GOTT, der Herr: Am Tag, da die Zeder in die Unterwelt hinabsteigt, rufe ich Trauer aus, ich bedecke ihretwegen die Flut; ich halte ihre Ströme zurück, sodass der Reichtum an Wasser versiegt. Ihretwegen hülle ich den Libanon in Trauer und alle Bäume des Feldes sinken ihretwegen in Ohnmacht. 16 Durch das Getöse ihres Sturzes lasse ich Völker erzittern, wenn ich sie in die Unterwelt hinabsteigen lasse, hinab zu denen, die in die Grube hinabgestiegen sind. Dann trösten sich im Land der Tiefe alle Bäume von Eden, die erlesenen und besten des Libanon, alle, die Wasser getrunken haben. 18 Wem warst du gleich unter den Bäumen von Eden an Größe und Pracht? Und doch wirst du zusammen mit den Bäumen von Eden in das Land der Tiefe hinuntergebracht. Dort wirst du mitten unter den Unbeschnittenen liegen, unter denen, die vom Schwert erschlagen wurden. Dies ist der Pharao und sein ganzes Gefolge.(Hier drängt sich eine esoterische Bedeutung im Vergleich zu Moses auf)
  • Kapitel 32 : 2 Menschensohn, stimm eine Totenklage an über den Pharao, den König von Ägypten, und sag zu ihm: Einem Löwen unter den Nationen bist du gleich gewesen. Du jedoch warst wie das Ungeheuer in den Meeren, hast deine Flüsse aufgepeitscht, die Wasser mit deinen Füßen verschmutzt und ihre Fluten aufgewühlt. 3 So spricht GOTT, der Herr: Ich spanne aus über dich mein Netz durch ein Heer von vielen Völkern, die ziehen dich herauf in meinem Schleppnetz.4 Dann werfe ich dich aufs Land, schleudere dich aufs freie Feld. Ich sorge dafür, dass alle Vögel des Himmels sich auf dir niederlassen, und ich sättige mit dir die Tiere der ganzen Erde. 5 Ich lege dein Fleisch auf den Bergen aus und fülle die Täler mit deinem Aas. 6 Ich tränke das Land bis hin zu den Bergen mit der Flut deines Blutes; die Schluchten sollen sich damit füllen. 24 Dort liegt Elam und all sein Gefolge rings um sein Grab. Sie alle hat man erschlagen, sie fielen unter dem Schwert, in das Land der Tiefe sind sie hinabgestiegen, Unbeschnittene, sie, die einst im Land der Lebenden ihren Schrecken verbreitet haben. 28 Auch du wirst inmitten der Unbeschnittenen zerbrochen und liegst bei denen, die das Schwert erschlug. 29 Dort liegen Edom, seine Könige und all seine Fürsten, die man trotz ihrer Stärke zu denen gelegt hat, die das Schwert erschlug. Sie, ja sie liegen da bei den unbeschnittenen Männern, bei denen, die in die Grube hinabgestiegen sind....(Mystischer Tod)

Kapitel 33 - 39

  • Kap. 33 beinhaltet eine Rede vom Wächteramt des Propheten. 30 Du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes reden über dich an den Mauern und Toren der Häuser. Einer sagt zum andern, jeder zu seinem Bruder: Kommt doch und hört, was für ein Wort vom HERRN ausgeht. 31 Dann kommen sie zu dir wie bei einem Volksauflauf, setzen sich vor dich hin - mein Volk! - und hören deine Worte an, aber sie handeln nicht danach; denn ihr Mund ist voller Verlangen und so handeln sie auch und ihr Herz läuft nur ihrem Gewinn hinterher.32 Siehe, du bist für sie wie ein Liebeslied, eine wohlklingende Stimme und ein schönes Harfenspiel. Sie hören deine Worte, aber sie handeln nicht danach.
  • Kapitel 34 : 12 Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben. 13 Ich werde sie aus den Völkern herausführen, ich werde sie aus den Ländern sammeln und ich werde sie in ihr Land bringen. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes. 14 Auf guter Weide werde ich sie weiden und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein. Dort werden sie auf gutem Weideplatz lagern, auf den Bergen Israels werden sie auf fetter Weide weiden. 15 Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen - Spruch GOTTES, des Herrn. 16 Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen. Doch das Fette und Starke werde ich vertilgen. Ich werde es weiden durch Rechtsentscheid. 17 Ihr aber, meine Herde - so spricht GOTT, der Herr - , siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf. Ihr Widder und ihr Böcke, 18 ist es euch zu wenig, dass ihr auf der besten Weide weidet und euer übriges Weideland mit euren Füßen zertrampelt? Dass ihr das klare Wasser trinkt und den Rest des Wassers mit euren Füßen verschmutzt? 19 Meine Schafe müssen abweiden, was eure Füße zertrampelt haben, und trinken, was eure Füße verschmutzt haben. 20 Darum - so spricht GOTT, der Herr, zu ihnen: Siehe, ich selbst bin es, ich sorge für Recht zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. 23 Ich werde über sie einen einzigen Hirten einsetzen, der sie weiden wird, meinen Knecht David. Er ist es, der sie weiden wird. Er ist es, der für sie Hirt sein wird. 24 Ich selbst, der HERR, werde für sie Gott sein und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte.
  • Kapitel 35 (Gegen das Bergland von Seir) 12 Ich habe all dein Schmähen gehört, als du gegen die Berghänge Israels gesprochen hast: Sie sind völlig verödet. Sie sind uns zum Fraß gegeben. 13 So habt ihr mit eurem Maul gegen mich groß getan und euer Reden war frech gegen mich; ich habe es selbst gehört.14 So spricht GOTT, der Herr: Wie doch das ganze Land sich freut, dass ich dich zur Wüste mache. 15 So wie du dich freust am Erbbesitz des Hauses Israel, weil er als Wüste daliegt, so werde ich an dir handeln; das Bergland von Seïr und ganz Edom insgesamt werden zur Wüste werden.
  • In Kapitel 36 wird die Begnadigung Israels angekündigt. Das Wort vom neuen Herzen (36,25-28) steht inhaltlich direkt neben der Ankündigung des neuen Bundes in Jerusalem (31,33f). 7 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Ich, ja ich erhebe meine Hand: Fürwahr, die Völker rings um euch werden ihren eigenen Schimpf tragen müssen.8 Ihr aber, ihr Berge Israels, ihr sollt eure Zweige treiben und eure Früchte hervorbringen für mein Volk Israel; denn es wird bald kommen. 9 Denn seht, ich bin für euch und wende mich euch zu und dann ackert und sät man wieder auf euch. 10 und ich mache die Menschen zahlreich auf euch, das ganze Haus Israel insgesamt. Die Städte werden bewohnt sein und die Ruinen aufgebaut.11 Ich mache Mensch und Vieh zahlreich auf euch und sie werden sich vermehren und fruchtbar sein. Ich will dafür sorgen, dass ihr bewohnt seid, wie in euren früheren Zeiten; ich werde euch mehr Gutes erweisen als in euren Anfängen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin..... Nach ihren Wegen und nach ihren Taten habe ich sie gerichtet. 20 Als sie aber zu den Nationen kamen, entweihten sie überall, wohin sie kamen, meinen heiligen Namen; denn man sagte von ihnen: Das ist das Volk des HERRN und doch mussten sie sein Land verlassen. 21 Da tat mir mein heiliger Name leid, den das Haus Israel bei den Nationen entweihte, wohin es auch kam. 22 Darum sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Nicht euretwegen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr bei den Nationen entweiht habt, wohin ihr auch gekommen seid. 23 Meinen großen, bei den Nationen entweihten Namen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt, werde ich wieder heiligen. 33 An dem Tag, da ich euch von all eurer Schuld reinige, mache ich die Städte bewohnbar und die Ruinen werden aufgebaut. 34 Das verödete Land wird bestellt, es liegt nicht mehr öde vor den Augen all derer, die vorübergehen. 35 Dann wird man sagen: Dieses verödete Land ist wie der Garten Eden geworden; die zerstörten, verödeten, vernichteten Städte sind befestigt. Sie werden bewohnt.
  • Kapitel 37 schildert die Wiederbelebung des Volkes, das jetzt wie Totengebeine auf dem Erdboden liegt. So spricht GOTT, der Herr: Geist, komm herbei von den vier Winden! Hauch diese Erschlagenen an, damit sie lebendig werden! 10 Da sprach ich als Prophet, wie er mir befohlen hatte, und es kam der Geist in sie. Sie wurden lebendig und sie stellten sich auf ihre Füße - ein großes, gewaltiges Heer. 11 Er sagte zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsere Hoffnung ist untergegangen, wir sind abgeschnitten. 12 Deshalb tritt als Prophet auf und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.....So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich, ja ich nehme das Holz Josefs, das in der Hand Efraims ist, und der mit ihm verbündeten Stämme Israels und gebe es auf das Holz Judas. Ich mache sie zu einem einzigen Holz und sie werden eins in meiner Hand.
  • Die Kapitel 38 und 39 schildern den letzten Ansturm der Feinde, hier Gog('Dach, Berg') aus Magog[2], gegen das wiedererstandene Israel. ...Siehe, ich will gegen dich vorgehen, Gog, du Großfürst von Meschech und Tubal. 4 Ich führe dich und lege dir Haken an deine Kinnbacken und führe dich und deine ganze Streitmacht heraus: Pferde und Reiter, alle prächtig gekleidet, ein großes Heer, mit Langschild und Rundschild. Sie alle haben das Schwert in der Hand. 5 Paras[3], Kusch und Put sind dabei, sie alle mit Schild und Helm, 6 Gomer und all seine Truppen, Bet-Togarma, der äußerste Norden und all seine Truppen. Viele Völker sind mit dir. 7 Rüste dich, halte dich bereit, du und dein ganzes Heer, das bei dir versammelt ist; sei mit ihnen auf dem Posten! 8 Nach langer Zeit wirst du deinen Auftrag erhalten. Am Ende der Jahre wirst du in ein Land kommen, das dem Schwert wieder entrissen ist und aus vielen Völkern auf den Bergen Israels zusammengeführt wurde, die lange verödet waren. Aus den Völkern wurde es herausgeführt und sie alle wohnen in Sicherheit......22 Ich richte ihn durch Pest und Blut; ich lasse Wolkenbruch und Hagelschlag, Feuer und Schwefel herabregnen über ihn und seine Truppen und über die vielen Völker, die bei ihm sind. 23 So werde ich mich als groß und heilig erweisen und mich vor den Augen vieler Nationen zu erkennen geben. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
  • Kapitel 39 : Ich will gegen dich vorgehen, Gog, du Großfürst von Meschech und Tubal. 2 Ich führe dich und locke dich, ich lasse dich aus dem äußersten Norden heraufziehen und lasse dich über die Berge Israels kommen. 3 Dann schlage ich dir deinen Bogen aus deiner linken Hand und lasse deiner rechten Hand deine Pfeile entfallen.4 Im Bergland von Israel wirst du fallen, du und alle deine Truppen und die Völker, die bei dir sind. Raubvögeln aller Art und den wilden Tieren gebe ich dich zum Fraß. 5 Auf dem freien Feld wirst du fallen; denn ich habe gesprochen - Spruch Jahves, des Herrn. 6 Gegen Magog und die sorglosen Küstenbewohner sende ich Feuer. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin. 7 Meinen heiligen Namen offenbare ich mitten in meinem Volk Israel; ich will meinen heiligen Namen nie mehr entweihen. Dann werden die Nationen erkennen, dass ich der HERR bin, heilig in Israel. .... 23 Die Nationen werden erkennen, dass das Haus Israel wegen seiner Schuld verschleppt wurde. Denn sie sind mir untreu geworden; darum habe ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Feinde gegeben, sodass alle unter dem Schwert fielen. 24 Wie ihre Unreinheit und ihre Vergehen es verdienten, so habe ich sie behandelt und mein Angesicht vor ihnen verborgen. 25 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Jetzt werde ich das Geschick Jakobs wenden, ich will Erbarmen haben mit dem ganzen Haus Israel und will mit leidenschaftlichem Eifer für meinen heiligen Namen eintreten. 26 Sie werden ihre Schande tragen und all ihre Untreue, in der sie mir untreu waren, wenn sie in ihrem Land in Sicherheit wohnen, ohne dass sie jemand aufschreckt. 27 Wenn ich sie aus den Völkern zurückhole und aus den Ländern ihrer Feinde sammle, dann werde ich mich an ihnen vor den Augen vieler Nationen als heilig erweisen. 28 Dann werden sie erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin; denn nachdem ich sie zu den Nationen weggeführt hatte, versammle ich sie wieder in ihrem Land und lasse keinen von ihnen dort zurück. 29 Ich verberge mein Gesicht nicht mehr vor ihnen, denn ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen.(Ende der Phase des mystischen Todes.)

Kapitel 40 bis 48 - Der neue Tempel und das neue Jerusalem

Die letzten Kapitel beschreiben Ezechiels Vision des neuen Tempels in Jerusalem und den Wiedereinzug der Herrlichkeit JHWHs in dieses neue Heiligtum (Kap. 43). Der Kultus wird neu geordnet (44-46) und das Land wird neu verteilt werden (47-48).

  • Kapitel 40 Der neue Tempel: 40,1 - 44,3 (1-4 Die Entrückung des Propheten)
  • Kapitel 43 : Der Einzug des Herrn in den Tempel: der Altar im Innenhof und die Altarweihe
  • Kapitel 44 : Das verschlossene Tor: 1 Dann führte er mich zum äußeren Osttor des Heiligtums zurück. Es war geschlossen. 2 Da sagte der Herr zu mir: Dieses Tor soll geschlossen bleiben, es soll nie geöffnet werden, niemand darf hindurchgehen; denn der Herr, der Gott Israels, ist durch dieses Tor eingezogen; deshalb bleibt es geschlossen. 3 Nur der Fürst darf, weil er der Fürst ist, sich dort niedersetzen, um vor den Augen des Herrn die Opfermahlzeit abzuhalten. Dabei soll er von der Vorhalle des Tores aus eintreten und auf dem gleichen Weg wieder hinausgehen.
  • Kapitel 45 : Aufteilung des Landes, Recht und Gerechtigkeit
  • Kapitel 46 : Die Opfer
  • Kapitel 47 (1-12) : Die Tempelquelle: 47,1-12 -- 1 Dann führte er mich zum Eingang des Tempels zurück und ich sah, wie unter der Tempelschwelle Wasser hervorströmte und nach Osten floss, denn die vordere Seite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser floss unterhalb der rechten Seite des Tempels herab, südlich vom Altar. -- 2 Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus und ließ mich außen herum zum äußeren Osttor gehen. Und ich sah das Wasser an der Südseite hervorrieseln.-- 3 Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der Hand, maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen. Das Wasser reichte mir bis an die Knöchel. -- 4 Dann maß er wieder tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen; das Wasser reichte mir bis zu den Knien. Darauf maß er wieder tausend Ellen ab und ließ mich hindurchgehen; das Wasser ging mir bis an die Hüften. -- 5 Und er maß noch einmal tausend Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr durchschreiten konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch das man schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr durchschreiten konnte. -- 6 Dann fragte er mich: Hast du es gesehen, Menschensohn? Darauf führte er mich zurück, am Ufer des Flusses entlang. -- 7 Als ich zurückging, sah ich an beiden Ufern des Flusses sehr viele Bäume. -- 8 Er sagte zu mir: Dieses Wasser fließt in den östlichen Bezirk, es strömt in die Araba hinab und läuft in das Meer, in das Meer mit dem salzigen Wasser. So wird das salzige Wasser gesund. -- 9 Wohin der Fluss gelangt, dort werden alle Lebewesen, alles, was sich regt, leben können, und sehr viele Fische wird es geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden sie gesund. Wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben...
  • Kapitel 48 : Die Namen der Stämme und die heilige Stadt

Kommentare

Visionärer Tempel des Hezekiel

Der Kirchenvater Hieronymus verglich in seinem Kommentar die augenbesetzten Räder aus Vers 18 mit der Figur des griechischen Argus Panoptes('Allesseher').
Die Abläufe lassen sich auch als Stufen 10-14 des universellen Pfades deuten. Die Stufe 10.4 entspricht eine Feuerphase. Auf 11 erfolgt wieder eine Zerstörung(Kapitel 9), gefolgt von Umstellungsphasen der Stufe 12. Auf Stufe 13 erfolgt der mystische Tod(Kapitel 32), der mit unterweltlichen Kräften und deren Überwindung verbunden ist. Auf der Stufe 14 erfolgt ein Wiederaufbau des jetzt dauerhaft spiritualisierten Tempels. Die Symbolik ist allerdings viel unverständlicher als der Exodus oder die Apokalypse.

Literatur

Referenzen

Weblinks