Eos

Eos auf ihrem Pferdewagen

Eos (altgriechisch Ἠώς, Ēōs) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Morgenröte. Ihre römische Entsprechung ist die Aurora.

Herkunft

Eos ist nach Hesiod(Theogonie 371 ff) die Tochter des Titanenpaares Hyperion und Theia. Ihre Geschwister sind der Sonnengott Helios und die Mondgöttin Selene.
Nach der Homerischen Hymne 31 (An Helios) ist sie wie der unermüdliche Helios und die reichbezopfte Selene, die Tochter von Hyperion und seiner Schwester Euryphaessa('die weithin Leuchtende').
Ovid(Fasti 4,373) und Valerius Flaccus(Argonautica 2,72) nennen sie dagegen Pallantis, d.h. Tochter von Pallas.

Eos’ Thron stand an der Quelle des Okeanos. Sie tauchte allmorgendlich mit ihrem Pferde-Gespann aus dem Okeanos auf. Daher trug sie nach Hesiod(Theogonie 378–382) den Beinamen Erigeneia('die Früherwachende'). Eos fuhr ihrem Bruder Helios bei dessen Reise über den Himmel im eigenen Wagen voraus. Ihre Pferde hießen nach Homer(Odyssee 23,246) Phaethon ('Schimmer' oder 'der Glänzende') und Lampos ('Glanz' oder 'der Helle').

Homer beschreibt Eos in Ilias 1,477 und 6,175 als anmutige, schön gelockte, rosenarmige und rosenfingerige Gottheit (ῥοδοδάκτυλος Ἠώς rhododaktylos Ēōs) in einem safran-farbigen Kleid.

Mit ihrem ersten Gatten, dem Titan Astraios, hatte Eos mehrere Kinder, neben dem Eosphoros (Morgenstern – römisch Lucifer) auch die vier Winde Zephyr, Notos, Boreas und Euros. Ein weiterer Gatte gilt der trojanische Prinz Tithonos.

Literatur

Eos hält Memnon
  • Wikisource : Eos in Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V,2, Stuttgart 1905, Sp. 2657–2669.
  • Theoi : Eos

Weblinks