Ei(Mystik): Unterschied zwischen den Versionen

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== Alchemie ==
== Alchemie ==
Aus der Alchemie ist das Ovum philosophorum (Destillierkolben oder Retorte) ein eiförmiges gläsernes Gefäss, in dem ein Stoff längere Zeit digeriert oder figiert wird. Es nimmt in der Alchemie die Rolle des schützenden Leibes der Erde ein. Von einigen Autoren wird es auch als 'Gebärmutter' bezeichnet, in der die Metalle ihrer Vollkommenheit entgegenreifen. (Den Merkur im ''Ei der Philosophen'' zeigt deas [[Mutus Liber]] (Rupellae 1677, S. 11, S. 103)
Aus der Alchemie ist das Ovum philosophorum (Destillierkolben oder Retorte) ein eiförmiges gläsernes Gefäss, in dem ein Stoff längere Zeit digeriert oder figiert wird. Es nimmt in der Alchemie die Rolle des schützenden Leibes der Erde ein. Von einigen Autoren wird es auch als 'Gebärmutter' bezeichnet, in der die Metalle ihrer Vollkommenheit entgegenreifen. Den Merkur im ''Ei der Philosophen'' zeigt das [[Mutus Liber]] (Rupellae 1677, S. 11, S. 103)
<br>Der Merkur der Weisen wird manchmal auch als philosophisches Ei bezeichnet, da der lebenspendende Sulphur in ihm ausgekocht wird.
<br>Der Merkur der Weisen wird manchmal auch als philosophisches Ei bezeichnet, da der lebenspendende Sulphur in ihm ausgekocht wird.



Version vom 9. Februar 2020, 18:56 Uhr

Weltenei Heliopolis - großer goldener Ochse in Japan und das Ei des Chaos - Orphisches Ei oder agathodaimon

Das Ei verkörpert in vielen Schöpfungsmythen den Ursprung des Lebens. Es symbolisiert u.a. Geburt und Potenzial.

Hinduismus

  • Das Weltenei Hiranyagarbha : Prajapati hatte den Wunsch, aus seinem eigenen Körper Wesen aller Art hervorgehen zu lassen. Daher erschuf er durch einen Gedanken das Wasser und legte seinen Samen hinein. Dieser Same wurde zu einem goldenen Ei (Hiranyagarbha), das wie die Sonne leuchtete. In diesem Ei wurde er selbst als Brahman geboren, der Schöpfer der Welt … Er wohnte ein Jahr lang in diesem Ei: Dann teilte er es mit der Kraft seiner Gedanken in zwei Hälften. Aus den Hälften formte er Himmel und Erde … Indem er seinen eigenen Körper teilte, wurde er halb männlich und halb weiblich.
  • Nach der Chandogya Upanishad (3:19) war anfänglich Nichts. Dann manifestierte sich das primordiale Ei(andam) und verharrte ein Jahr. Danach zerbrach es in silberne und goldene Schalen. Die silbernen wurden zur Erde und die goldenen zum Himmel...
  • Maha-Vishnu : Zu Beginn bestand das Universum aus den Wassern, auf denen das Brahman in Gestalt Vishnus als Narayana ruhte. Er erschuf unzählige Universen in Form goldener Eier (Hiranya-andas).
  • In Urzeiten hatte Kashyapa einmal die 13 Töchter von Daksha als Ehefrauen, darunterVinata, der Himmel, und Kadru, die Erde.

Kadru gebar eine Vielzahl von Eiern, aus denen die verschiedensten Arten von Nagas schlüpften.
Vinata jedoch legte nur drei Eier. Eifersüchtig auf Kadru und ihre zahlreichen Nachkommen zerbrach Vinata das erste Ei. Das Wesen im Ei hatte jedoch noch keine Gestalt angenommen. Es entstand der Blitz.
Das zweite Ei enthielt einen strahlenden Jugendlichen, der als Frühgeburt noch keine Beine hatte. Dieser war Aruna, die Morgen-Dämmerung, der Wagenlenker des Sonnengottes Surya. Aruna verfluchte seine Mutter und machte sie so zur Sklavin der Schlangen-Mutter Kadru.
Nachdem das dritte Ei ausgebrütet war, schlüpfte der Garuda heraus und verlangte sofort seine Mutter freizulassen. Die Nagas verlangten als Gegenleistung das Unsterblichkeits-Elixir Amrita, welches Garuda von den Göttern stehlen musste.

  • Das Legen der 3 Eier kann man auch als drei Entwicklungsphasen deuten : Der Anfänger ist noch spirituell tot, und das Licht strahlt erst ab. Mit Arun bricht langsam das Licht durch. Die Gefangenschaft seiner Mutter bei den Nagas symbolisiert den mystischen Tod der Stufe 13 des Universellen Pfades. Erst Garuda ist fähig zum heiligen Berg der Stufe 16 zu fliegen und als Lichtträger die göttlichen Kräfte Vishnus zu tragen. Das Elixier befreit aus der Gebundenheit. Die Nagas sind derzeit noch ein Teil des Yogi.

Griechen

  • Phanes (griechisch Φάνης Phánēs : der Erscheinende, der Leuchtende) und Mithras waren aus einem Ei geborene Sonnengötter.
  • Phanes, der Weltenschöpfer, ging aus einem von seinem Vorgänger Protogonos erschaffenen Ei hervor.
  • Chronos schafft ein Ei in Aither, aus dem Phanes, der Schöpfer aller Dinge, hervorging.
  • Leda gebar zwei Eier mit vier Kindern. Ihre Tochter Helena wird aus einem vom als Schwan getarnten Zeus befruchteten Ei Ledas geboren.
  • In Herodot, Historien II, 73 ist nachzulesen : Noch einen heiligen Vogel gibt es, der heißt Phoinix. Ich habe ihn nur abgebildet gesehen, denn er kommt selten nach Ägypten, in Heliopolis sagt man, nur alle fünfhundert Jahre. Er soll nur dann kommen, wenn sein Vater gestorben ist. Wenn das Bild richtig ist, sieht er folgendermaßen aus. Sein Gefieder ist teils golden, teils ganz rot. In Bau und Größe gleicht er am meisten dem Adler. Von seinem Tun erzählt man folgendes, was mir aber nicht glaubhaft scheint. Er komme aus Arabien hergeflogen und bringe die Leiche seines Vaters, in Myrrhen gehüllt, in den Tempel des Helios, wo er sie begrabe. Er trage den Leichnam folgendermaßen. Zunächst forme er ein Ei aus Myrrhen, so groß er es tragen könne, und versuche es aufzuheben. Wenn er es erprobt, höhle er das Ei aus und lege die Leiche des Vaters hinein. Die Stelle, wo er das Ei ausgehöhlt und den Vater hineingelegt, klebe er dann wieder mit Myrrhen zu, und das Ei sei nun ebenso schwer wie vorher. Und nun trage er es nach Ägypten in den Tempel des Helios. So erzählt man von diesem Vogel.

Ägypten

  • Die aus dem Chaos entstandene Urgottheit und die Ogdoad brüten aus dem von ihnen geschaffenen kosmischen Ei den Sonnengott Re aus. Dieser wird seinerseits der Weltenschöpfer.
  • Amun ging aus einem Gänseei als der große Gackerer hervor.

Persien

Ahura Mazda, erschuf die Sterne samt 30 guten Göttern und tat sie in ein Ei. Aber Ahriman, der Gott der Finsternis, erschuf ebenso viele böse Götter, die das Ei auf allen Seiten durchbohrten und hineinschlüpften, wodurch das Böse dem Guten beigemischt ward und noch ist.

China

  • Pangu wuchs in einem Ei auf, das aufsprang und aus dessen Dotter der Himmel und aus dessen Eiweiß die Erde entstand. Beide standen unter Pangus Ordnung, während die sonstige Welt aus Pangus Körperteilen gebildet wurde.

Alchemie

Aus der Alchemie ist das Ovum philosophorum (Destillierkolben oder Retorte) ein eiförmiges gläsernes Gefäss, in dem ein Stoff längere Zeit digeriert oder figiert wird. Es nimmt in der Alchemie die Rolle des schützenden Leibes der Erde ein. Von einigen Autoren wird es auch als 'Gebärmutter' bezeichnet, in der die Metalle ihrer Vollkommenheit entgegenreifen. Den Merkur im Ei der Philosophen zeigt das Mutus Liber (Rupellae 1677, S. 11, S. 103)
Der Merkur der Weisen wird manchmal auch als philosophisches Ei bezeichnet, da der lebenspendende Sulphur in ihm ausgekocht wird.

Literatur

Weblinks