Dzogrim: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Praktizierende des [[Anuyoga]] lässt beispielsweise  Energiewinde (tib. rlung, Skt. prana) in den Zentralkanal eintreten, dort verweilen und sich auflösen. Dies ermöglicht den Zugang zur subtilsten Ebene geistiger Aktivität (klares Licht, tib. '[[Ösel|od-gsal]]) zu gewinnen und sie für die nichtkonzeptuelle Wahrnehmung der Leerheit zu benutzen. Die subtilste Ebene des Energiewindes, der die Aktivität des Geistes des klaren Lichts unterstützt, wird verwendet, um in der Form eines Illusionskörpers (tib. sgyu-lus) in Erscheinung zu treten.
Der Praktizierende des [[Anuyoga]] lässt beispielsweise  Energiewinde (tib. rlung, Skt. prana) in den Zentralkanal eintreten, dort verweilen und sich auflösen. Dies ermöglicht den Zugang zur subtilsten Ebene geistiger Aktivität (klares Licht, tib. '[[Ösel|od-gsal]]) zu gewinnen und sie für die nichtkonzeptuelle Wahrnehmung der Leerheit zu benutzen. Die subtilste Ebene des Energiewindes, der die Aktivität des Geistes des klaren Lichts unterstützt, wird verwendet, um in der Form eines Illusionskörpers (tib. sgyu-lus) in Erscheinung zu treten.
Die Sechs-Zweige-Praxis des Vajrayoga (Tib. སྦྱོར་ སྦྱོར་, Jordruk, Wyl. Sbyor Droge) sind eine verzweigte Anwendung der Dzogrim-Meditationen der [[Kalachakra]]-Tradition.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 28. Januar 2020, 15:16 Uhr

Dzogrim (Tib. རྫོགས་རིམ་, Wyl. rdzogs rim; Skt. sampannakrama, nispannakrama) ist im Anuttarayoga-Tantra die sog. Vollendungsstufe oder Vollkommenheitsphase. Die Techniken des Nyingma und der Sarma-Schulen unterscheiden sich allerdings.

Dzogrim gehört zusammen mit der Erzeugungsphase (Tib. kyerim) zu den Schlüsselpraktiken des Vajrayana - Pfades. Es bezieht sich auf mehrere Dinge :

  1. Die Phase der Auflösung der eigenen Visualisation (des Yidams), die zweite Phase der jetzt formlosen Sadhanapraxis, die auf die formenbezogene Erzeugerphase folgt. Nach der Visualisationsphase der gewählten Gottheit (Yidam), ihrer Mandala- und Begleitgottheiten, erfolgt nun die Identifikation mit dieser göttlichen Realität.
  2. verschiedene Praktiken oder Yogas auf der Basis der 72000 Kanäle (Skt. nāḍi; Tib. tsa; Wyl. rtsa), der inneren Luft(lung ; Wyl. rlung; Skt. prāṇa) und Essenzen (Skt. bindu oder tilaka,; tib. རྩ་རླུང་ཐིག་ལེ་, tsa lung tiklé) des subtilen Vajrakörpers.

Die verschiedenen Praktiken des Dzogrim können auch mit und ohne Ausgestaltung und Anstrengung kategorisiert werden.

Der Praktizierende des Anuyoga lässt beispielsweise Energiewinde (tib. rlung, Skt. prana) in den Zentralkanal eintreten, dort verweilen und sich auflösen. Dies ermöglicht den Zugang zur subtilsten Ebene geistiger Aktivität (klares Licht, tib. 'od-gsal) zu gewinnen und sie für die nichtkonzeptuelle Wahrnehmung der Leerheit zu benutzen. Die subtilste Ebene des Energiewindes, der die Aktivität des Geistes des klaren Lichts unterstützt, wird verwendet, um in der Form eines Illusionskörpers (tib. sgyu-lus) in Erscheinung zu treten.

Die Sechs-Zweige-Praxis des Vajrayoga (Tib. སྦྱོར་ སྦྱོར་, Jordruk, Wyl. Sbyor Droge) sind eine verzweigte Anwendung der Dzogrim-Meditationen der Kalachakra-Tradition.

Literatur

  • Rangjung Dorje : Zabmo Nangdon , Profound inner meaning, ISBN-13: 9786134550642 Publisher: Betascript Publishing
  • Jamgön Kongtrul and Khenchen Thrangu Rinpoche, Creation and Completion, Essential Points of Tantric Meditation, Übers. von Sarah Harding, Wisdom Publications, 2002, ISBN-10: 0861713125 ISBN-13: 978-0861713127

Weblinks