Dvaita

Dvaita oder Bheda-vāda bzw. Tattva-vāda, auch Bimba-pratibimba-vāda, ist die drittgrößte vishnuistische Schule des Vedanta, die von Shri Madhvacharya (1238-1317 CE), der auch als Purna Prajna und Ananda Tirtha bekannt ist, gegründet wurde.

Shri Madhvacharya

Madhva trat schon im Alter von sieben Jahren in ein Kloster des Advaita-Vedanta in Dwarka (Gujarat) ein. Er studierte unter Guru Achyutrapreksha, und verliess das Kloster nach Meinungsverschiedenheiten mit diesem.
Madhva und seine zwei Hauptschüler Jayatirtha und Vyasatirtha standen allen Hinduphilosophien und auch dem Jainismus und dem Buddhismus kritisch gegenüber, bsesonders aber dem Advaita-Vedanta und Adi Shankara.

Madhva präsentierte in seinem Dvaita eine unqualifiziert - dualistische Interpretation, die sowohl der nichtdualistischen des Shankara als auch dem nichtqualifizierten Dualismus des Ramanaju widersprach.

Madhva hinterliess neben anderen Werken Kommentare zu verschiedenen Upanishaden, zur Bhagavad Gita und zum Brahma-Sutra.

Lehre

Dvaita lehrt einen Dualismus mit der Existenz von zwei getrennten Wirklichkeiten :

  • die erste und wichtigere Realität ist die von Vishnu, der hier mit Brahman gleichgestellt wird. Vishnu ist hier das höchste Selbst und die absolute Wahrheit und unabhängige Wirklichkeit. Shiva wird hier als untergeordnete Gottheit(deva) verehrt.
  • die zweite Realität ist die eines abhängigen aber gleichwohl realen Universums, welches mit eigener unabhängiger Essenz existiert (Anmerkung : Da Maya als materielle Essenz vom Brahman wegführt).

Dvaita schlägt Tattvavada vor, die Unterschiede zwischen Tattvas von Entitäten im Universalsubstrat[1]:

  1. Jîva-Îshvara-bheda - Unterschied zwischen der Seele und Vishnu (bzw. Ishvara)
  2. Jada-Îshvara-bheda - Unterschied zwischen Empfindunglosem und Vishnu
  3. Mitha-jîva-bheda - Unterschied zwischen zwei beliebigen Seelen
  4. Jada-jîva-bheda - Unterschied zwischen Nichtfühlendem und der Seele
  5. Mitha-jada-bheda - Unterschied zwischen zwei beliebigen Nichtfühlenden

Dvaita betont eine strikte Unterscheidung zwischen Gott als höchster Seeele(paramātmā) und den individuellen Seelen(jiivatma), die nach Madhvacharya nicht von Gott erschaffen wurden, deren Existenz aber von ihm abhängt.

In einer berühmten Hymne namens Dwadasha Stotra[2] schreibt Madhwacahrya:
'Vergangene Handlungen, Unwissenheit, Leiden, Zeit, Erscheinungsweisen der Natur etc. sind nicht die wichtigsten Faktoren der menschlichen Knechtschaft. Es ist bekannt, dass jene nicht mitfühlend sind.
Die Schriften erklären, dass es Gott allein ist, der das gesamte Universum von lebenden und nicht lebenden Wesen in jedem Kontext kontrolliert.'

Moksha

Die Dvaita - Lehre (Madhva) unterscheidet drei Arten von Seelen : Mukti-yogyas sind eine Klasse von Seelen, die nach Shri Madhvacharya reif für mukti oder moksha sind. Eine weitere Klasse ist Subjekt einer ewigen Wiedergeburt oder ewigen Transmigration (Nitya-samsarins). Eine dritte Klasse(Tamo-yogyas) ist eventuell für die ewige Hölle (Andhatamas) bestimmt.

Literatur

Referenzen

Weblinks