Dioskuren: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
== Literatur ==
* H. Hunger, Lexikon der griech. und röm. Mythologie, Wien 1953, S. 91–93
* H. Hunger, Lexikon der griech. und röm. Mythologie, Wien 1953, S. 91–93
* M. Albert, Le culte de Castor et Pollux en Italie, Paris 1883. – 2. Roscher I, 1, 1154–77


== Weblinks ==
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Version vom 13. Dezember 2019, 17:26 Uhr

Dioskur Kastor

Die Dioskuren (griech. Διόσκουροι – Dios kouroi, Söhne des Zeus) sind in der griechischen Mythologie die Halb- und Zwillingsbrüder Kastor und Polydeukes (altgriech. Κάστωρ und Πολυδεύκης).
Sie werden oft mit ihren lateinischen Namen Castor und Pollux bzw. Kastor und Pollux genannt. In dieser Form sind sie Namensgeber eines hellen Sternpaares im Sternbild der Zwillinge.
Ihr zweiter Hauptname Tyndariden deutet auf den ursprünglichen Sitz ihres Kultus in Lakonien. Daher werden sie dort als Söhne des Tyndareos bezeichnet.

Die Dioskuren werden in der vergleichenden Religionswissenschaft als indogermanisches Erbe angesehen und mit den altindischen Ashvins und den baltischen Dieva dēli verglichen.

Sterblichkeit und Unsterblichkeit

Weiherelief : Helena und Dioskuren mit ihren Pferden

Polydeukes('sehr süß'), der Faustkämpfer, war der Sohn von Leda und Zeus, der sie in Gestalt eines Schwans verführt hatte.

Über Kastors Abstammung herrschte unter den Griechen Uneinigkeit. Für die einen galt er als der Sohn der Leda und deren Gatte Tyndareos und wurde in derselben Nacht wie Polydeukes gezeugt. Da sie in derselben Nacht empfangen wurden, sind sie Zwillinge und unzertrennlich.
Polydeukes war als Sohn des Zeus ein Halbgott. Kastor war als Rossebändiger ein Sterblicher. Für andere war Kastor wie sein Bruder ebenfalls ein Sohn des Zeus.

Oft werden jedoch beide ihrem Namen entsprechend als Söhne des Zeus bezeichnet, die beide unsterblich gewesen seien und mit ihrer Schwester Helena, die ebenfalls eine Tochter des Zeus war, aus einem Ei oder als Brüderpaar aus einem zweiten Ei gesprungen seien.
Die Dioskuren gelten als der Stolz Spartas, und als Geburtsort wird das bei Sparta gelegene Therapne genannt.

Beide nahmen an der Fahrt des Iason und der Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies teil.
Sie begleiteten Herakles auf dem Weg zu den Amazonen.

Helena wurde im Alter von zwölf Jahren von Theseus und Peirithoos nach Aphidnai (Attika) entführt. Ihre Dioskuren - Brüder befreiten sie aber wenig späterr und brachten sie in ihre Heimat Sparta zurück.

Tod

Das Ende der Dioskuren wurde durch einen von Kastor vom Zaun gebrochenen Streit mit seinem Cousin Idas eingeleitet. Idas erschlug Kastor, woraufin Polydeukes Idas Bruder Lynkeus tötete. Zeus griff ein und tötete Idas mit einem Blitz. Der unsterbliche Polydeukes trauerte fortan um seinen Bruder. Er bat seinen Vater, er möge ihm die Unsterblichkeit nehmen, um zu seinem Bruder in das Totenreich gehen zu können.

Von so viel Liebe beeindruckt ließ Zeus seinen Sohn wählen, entweder ewig jung zu bleiben und unter den Göttern zu wohnen oder mit Kastor jeweils einen Tag im unterirdischen Reich des Hades und einen Tag im Olymp bei den Göttern zu weilen und dabei zu altern und letztlich zu sterben. Ohne zu überlegen, wählte Polydeukes die zweite Variante und wanderte von da an mit seinem Bruder zwischen dem Olymp und dem Hades.

Literatur

  • H. Hunger, Lexikon der griech. und röm. Mythologie, Wien 1953, S. 91–93
  • M. Albert, Le culte de Castor et Pollux en Italie, Paris 1883. – 2. Roscher I, 1, 1154–77

Weblinks