Dionysos - Kult: Unterschied zwischen den Versionen

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kleinen und die großen Dionysien.
kleinen und die großen Dionysien.


Der orgiastische Kult des [[Dionysos]] wird von [[Euripides]] als extreme Erscheinungsform der Trance in mythischer Einkleidung dargestellt.  Die Verehrer des Dionysos werden nach  Euripides  als Bakchen bezeichnet <ref> https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Bakchen </ref>
Der orgiastische Kult des [[Dionysos]] wird von [[Euripides]] als extreme Erscheinungsform der Trance in mythischer Einkleidung dargestellt.  Die Verehrer des Dionysos werden nach  Euripides  als Bakchen bezeichnet <ref> https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Bakchen </ref> In seinem Drama ''Die Bakchen'' zerreißen die Bakchantinnen auch Pentheus, den König von Theben. Die Mutter zerreisst zusammen mit ihren beiden Schwestern als Bakchantin ihren eigenen Sohn.
== Dionysos ==
== Dionysos ==
[[Datei:Bacchus-cantharus-thyrsus.jpg|150px|thumb|right|Ephesische Münze : Bacchus mit Cantharus und Thyrsus]]
[[Datei:Bacchus-cantharus-thyrsus.jpg|150px|thumb|right|Ephesische Münze : Bacchus mit Cantharus und Thyrsus]]

Version vom 27. Februar 2017, 12:02 Uhr

Pergamon Dionysos Tempel

Der besonders in Athen praktizierte Dionysoskult (Dyonisien) hatte verschiedene lokale Formen. Es gab diesbezüglich die kleinen und die großen Dionysien.

Der orgiastische Kult des Dionysos wird von Euripides als extreme Erscheinungsform der Trance in mythischer Einkleidung dargestellt. Die Verehrer des Dionysos werden nach Euripides als Bakchen bezeichnet [1] In seinem Drama Die Bakchen zerreißen die Bakchantinnen auch Pentheus, den König von Theben. Die Mutter zerreisst zusammen mit ihren beiden Schwestern als Bakchantin ihren eigenen Sohn.

Dionysos

Ephesische Münze : Bacchus mit Cantharus und Thyrsus

Der antike Gott Dionysos( Bakchos, römisch Bacchus) hatte aber eine exoterische und eine esoterische Form. Er war nicht nur ein Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase (vgl. die Dionysien) sondern u.a. ein Gegenstück zum Gott der Unterwelt.
Der Wein und die Betrunkenheit und die Trance sind ein allegorischer Hinweis auf das Amrita oder Soma der Götter.

Als Mutter von Dionysos gelten Demeter, Io, Persephone sowie Lethe (Vergessen; Fluss im unterweltlichen Hades) und hauptsächlich Semele als sterbliche Mutter.

Nach einem Mythos ist Persephones Sohn Zagreus in der Gestalt des Dionysos wiedererstanden.

Ein und derselbe aber sind Hades und Dionysos, dem sie toben und feiern, schrieb Heraklit(535-475 v.Chr.[1]) - was aber nicht unbedingt wahr ist, da Hades seiner Natur nach der Unterweltsherrscher ist und Dionysos göttlicher Natur ist und daher mit anderen Kräften seinen Triumph erlangt.

Wohl weil Dionysos auch ein Herrscher der Unterwelt wurde, wurde er von den Griechen manchmal auch mit Osiris gleichgesetzt.(Herodot: Historien, II, 42, 48, 61, 132, 144, 170.4).
Im Mythos hat Dionysos seine Mutter Semele im Triumph aus der Unterwelt geholt und in den Olymp versetzt. Orpheus gelang solches mit seiner Gemahlin Eurydike nicht.

Zum Vergleich : Alchemistischer Rebis

Allerdings scheint Dionysos in Varianten des Kultes wie die Unterweltsgöttin Persephone periodisch auf- und abzusteigen. Im orphischen Hymnos 53 heisst es: Ich rufe dich, Bakchos, der du in jedem zweiten Jahr erscheinst, den chthonischen Dionysos …, der du im heiligen Haus der Persephone eine heilige bakchische Zeit von zwei Jahren schläfst.

So ist Dionysos letztendlich ein wiederauferstandener Gott an der Seite einer großen Mutter Kybele, wie ein solcher auch im Mittelpunkt anderer Mysterienkulte steht.

In den lokalen Formen des Dionysoskultes hat die Partnerin des Dionysos verschiedene Namen. Sie heißt Semele, Europa, Demeter, Rhea usw. Deshalb gibt es auch verschiedene heilige Geschichten.

Betrunkener Dionysos

Dionysos - Mythos

Zur Herkunft des Dionysos gibt es mehrere Varianten. Die bekannteste und gebräuchlichste ist der thebanische Dionysoskult.
In diesem verführte Zeus in Stiergestalt die Königstochter Semele. Im Moment der erfolgten Zeugung des Dionysos verbrannte Semele in den Blitzen des Zeus zu Asche, doch Zeus rettete den Embryo aus der Asche und nähte ihn in seinen eigenen Schenkel ein, sodass Dionysos schließlich aus dem Schenkel des Zeus geboren wurde.

Als Dionysos einmal nicht aufpasste, wurde er von den von Hera angestifteten Titanen zerrissen und verschlungen. Zeus verbrannte die Titanen mit seinen Blitzen zu Asche. Aus ihrer Asche, in der auch die Asche des Dionysos enthalten war, entstand das Menschengeschlecht.

In einer kretischen Version verführte Zeus in Stiergestalt eine Jungfrau namens Europa. Aus dieser Verbindung ging hier der Urkönig Minos hervor.

Zagreus und Osiris

Dionysos wird manchmal auch als Auferstehung von Persephones von den Titanen getöteten Sohnes Zagreus angesehen. Die Zerreissung wurde viel diskutiert. Sie kann auch eine Allegorie der Zerreissung der vergänglichen Persönlichkeit sein entsprechend dem mystischen Tod - ähnlich wie im Osiris-Mythos.

Der Mythos von der Zerreißung des Dionysos ist genau wie die Zerstückelung des Osiris von der antiken Philosophie umfassend gedeutet wenn auch nicht unbedingt verstanden worden. Plutarch, Plotin, Proklos, Damaskios und andere interpretieren sie als die Zerreißung und Zerstückelung der Weltseele durch ihre Verbindung mit der Materie in Raum und Zeit bei der Entstehung des beseelten Universums. Dabei verhält sich die Weltseele zum Weltkörper wie das männliche Sperma zum weiblichen Ei.

Sakropharg mit dem Triumph des Dionysos. Dieser fährt in einem von Panthern gezogenen Triumphwagen

Literatur

Referenzen

Weblinks