Dharma

Das Wort Dharma (Sanskrit, m., धर्म, dharma; Pali: Dhamma) hat eine breit gefächerte Bedeutung. Es beinhaltet Gesetz, Recht und Sitte, ethische und religiöse Verpflichtungen.

Hinduismus

Der ewige unveränderliche Sanatana-Dharma bezeichnet hier die kosmische Ordnung, die das gesamte Universum erhält. Dazu gehören sowohl die Naturgesetze als auch die Weisheiten der Veden.
Das Gegenteil ist Adharma, was mit Ungerechtigkeit, Sünde, Ungesetzlichkeit, Unrecht, Schuld, sittlichem Verfall verknüpft wird[1].

  • Der Prajāpati-Brahma-Sohn Adharma gilt als Zerstörer der Wesen. Seine Frau ist hiṅsā (Gewalt), anṛta (Falschheit) ist sein Sohn, nikṛti (Betrug) ist seine Tochter. Māyā (Verblendung), bhaya (Furcht), vedanā (torment), naraka (Hölle), duhkha (Sorge) und mṛtyu (Tod) sind die anderen Kinder in dieser Linie.[2]. Er wird auch im Kalki Purana 1.15 erwähnt.
  • Auf menschlicher Ebene ist Dharma die Ordnung der Gesellschaft mit den drei Verpflichtungen gegenüber den Göttern, von denen die Menschen alles bekommen, gegenüber den Rishis und den Gurus und gegenüber den Vorfahren.
  • Dharma bedeutet auch religiöse, soziale und moralische Rechtschaffenheit, sowohl spirituell als auch rituell.

Hinzu kommen die sozialen Pflichten und Verantwortungen des Varnashrama-Dharma.

  • Die Sadharana - Dharmas gelten als allgemeine Verhaltensregeln für jeden. Besonders häufig erscheinen in den Schriften:

Wahrhaftigkeit (satyam), Enthaltung von Gewalt (ahimsa), Zornlosigkeit (akrodha), Freigebigkeit (danam), Enthaltung von Diebstahl (asteyam), rituelle, geistige u. körperliche Reinheit (saucam), Zügelung der Sinne (indriya-nigraha), Nachsichtigkeit und Verzeihung (ksama), Selbstkontrolle (dama), Urteilskraft (dhi), Mildtätigkeit (dana), Mitgefühl (daya), Gastfreundschaft (atithi).

Eines der wichtigsten Lehrbücher zum Dharma ist das Manusmriti oder mānavadharmashāstra, das Gesetzbuch des Manu.

Sanatana-Dharma

Der ewige Sanatana-Dharma bezeichnet die kosmische Ordnung hinter dem Universum, der auch Tiere und Pflanzen unterliegen. Er geht aus dem Brahman hervor. Dazu gehören sowohl die Naturgesetze als auch die abgeleiteten Weisheiten der Veden. Nicht nur Menschen unterliegen dem Sanatana-Dharma, auch Tiere und sogar Pflanzen sowie das gesamte Universum. Jeder Mensch hat sein persönliches Dharma. Der Ausdruck ist auch eine Bezeichnung für den Hinduismus.

Personifizierter Dharma

Ein Dharma als Personifikation der Rechtschaffenheit tritt im Mahabharata in Gestalt einer eng mit den Totengott Yama verbundenen Gottheit auf, der auch als mythischer Vater des Pandavas Yudhishthira gilt. Im Verlauf tritt er als Kranich und als Waldgeist (yaksha) auf. Er stellt ethisch-moralische Fragen, nur Yudhishthira beantworten kann, ähnlich wie bei den Fragen der Sphinx, während seine Brüder sterben müssen.

Buddhismus

Das Wort Dharma(Pali. Dhamma) steht einmal für die vom Buddha erfahrene Wirklichkeit und deren Gesetze und genauso für das vom Buddha erkannte und gelehrte Daseinsgesetz und Prinzip. Dieses beinhaltet die Lehre von den vier edlen Wahrheiten und den drei Juwelen[3](Buddha, Dharma, Sangha). Er ist auch ein Meditationsobjekt der Zehn Betrachtungen(Anussati).

Dharma ist auch ein Ausdruck für die Lehre Buddhas[4], und im Mahayana ist er zusätzlich die Lehre aller Bodhisattvas.

Er ist auch Ausdruck für die Gesamtheit aller Phänomene der Bausteine der Realität(Dharmadhatu), der bedingten und unbedingten Daseinsfaktoren.

Im Abhidharma bezieht sich der Begriff dharma auf die grundlegenden, nicht weiter reduzierbaren Elemente, aus denen sich die menschliche Erfahrungswelt mit ihren mentalen und materiell-physischen Gegebenheiten zusammensetzt.

Literatur

  • Buddhistisches Samyukta Agama : Anapanasmrti Dharmas
  • Sri Chandrasekharendra Saraswathi : Hindu Dharma: The Universal Way of Life, Bharatiya Vidya Bhavan Press

Referenzen

Weblinks