Caitasika: Unterschied zwischen den Versionen

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Die 25 schönen Geistesfaktoren (sobhana cetasikas) begleiten die heilsamen Bewusstseine (kusala citta).
Die 25 schönen Geistesfaktoren (sobhana cetasikas) begleiten die heilsamen Bewusstseine (kusala citta).


Bhikkhu Bodhi kommentierte sie : "Gesundes Bewusstsein (kusalacitta) ist Bewusstsein, das von den gesunden Wurzeln von Nicht-Gier oder Großzügigkeit, Nicht-Hass oder liebende Güte und Nicht-Täuschung oder Weisheit begleitet wird. Solches Bewusstsein ist geistig gesund, moralisch einwandfrei und erzeugt für angenehme Ergebnisse."
[[Bhikkhu Bodhi]] kommentierte sie : "Gesundes Bewusstsein (kusalacitta) ist Bewusstsein, das von den gesunden Wurzeln von Nicht-Gier oder Großzügigkeit, Nicht-Hass oder liebende Güte und Nicht-Täuschung oder Weisheit begleitet wird. Solches Bewusstsein ist geistig gesund, moralisch einwandfrei und erzeugt für angenehme Ergebnisse."


Neunzehn universell schöne geistige Faktoren (sobhanasādhāraṇa):
Neunzehn universell schöne geistige Faktoren (sobhanasādhāraṇa):

Version vom 10. November 2017, 12:45 Uhr

Geistige Faktoren (Sanskrit: Caitasika; Pali: Cetasika; Tib-Wylie: Sems byung) werden im buddhistischen Abhidhamma erläutert. Sie sind Aspekte des Geistes, die die Qualität eines Objekts erfassen und die Fähigkeit besitzen, den Geist zu färben und zu verblenden. Der Haupt-Geist(Sanskrit: citta) bzw. das Primärbewusstsein ist wie ein Bildschirm in einem Kino, und die mentalen Faktoren sind wie die Bilder, die auf den Bildschirm projiziert werden.

Im Abhidhamma werden die mentalen Faktoren, Zustände, Ereignisse und die Begleiterscheinungen des Bewusstseins als Formationen (Sanskrit: saṅkhāra) gleichzeitig mit dem Geist (Sanskrit: Citta) in Verbindung gebracht. Dank der Vielzahl der Schulen des Abhidhamma variieren die Faktoren.

Kommentare

Lama Geshe Tashi Tsering erläuterte dazu : Der tibetische Begriff für geistige Faktoren ist Semlay jungwa chö (Skt. Chaitasika dharma). Er bedeutet Phänomene, die aus dem Geist entstehen. Das deutet darauf hin, dass die mentalen Faktoren nicht primär für den Verstand sind, sondern in einem größeren Rahmen entstehen.
Ein geistiger Faktor wird als der Aspekt des Geistes definiert, der eine bestimmte Qualität eines Objekts erfasst. Weil er durch die Qualitäten von Aktivität und Nicht-Neutralität gekennzeichnet ist, hat er die Fähigkeit, den Geist in Abhängigkeit von der Art zu manifestieren, wie er sich manifestiert. Daher beeinflusst ein Gefühl des Verlangens zu sehen, was als ein schönes Objekt gedacht wird, beeinflusst die anderen mentalen Faktoren, die zu dieser Zeit vorhanden sind, und dies färbt den ganzen Geist.

Einige diesbezügliche wichtige Kommentare zu den Systemen des Abhidhamma sind :

  1. Das Abhidhammattha-sangaha von Acariya Anuruddha ist ein Theravada - Kommentar, der 52 mentale Faktoren aufzählt.
  1. Das Atthasālinī von Buddhaghosa ist ein Theravada - Kommentar zum Dhamma Sangani, der Erläuterungen zu 52 mentalen Faktoren beinhaltet.
  1. Das Abhidharma-kosha von Vasubandhu ist ein Sarvastivada - Kommentar, der in Schulen des Mahayana studiert wird. Es zählt 46 mentale Faktoren auf.
  2. Das Abhidharma-samuccaya von Asanga ist ein Yogachara - Kommentar, der in Schulen des Mahayana studiert wird. Er zählt im vierten Kapitel 51 mentale Faktoren auf.
  3. 'Innerster Kern der Wissensgebiete' (mDzod-phug) ist ein Kommentar von Shenrab Miwo aus dem tibetischen Bon, der 51 Faktoren aufzählt.

Sthaviravāda Sarvastivada tradition

Im Mahavibhasa und im Abhidharma-kosa werden 46 mentale Faktoren aufgezählt : Ten mahā-bhūmika

Die 10 mahā-bhūmika sind allen Bewusstseinstypen gemeinsam.

  1. Vedanā - Gefühl
  2. Saññā - Wahrnehmung
  3. Cetanā - Wille
  4. Phassa - Kontakt
  5. Chanda - Wunsch
  6. Paññā - Weisheit
  7. Sati - Achtsamkeit
  8. Manasikāra - Aufmerksamkeit
  9. Adhimokkha - Entscheidung
  10. Samādhi - geistige Konzentration, auch als Ekaggata oder Einspitzigkeit bezeichnet

Die 10 kuśala-mahā-bhūmikādharmāḥ begleiten die heilsamen Bewusstseine (kusala citta).

  1. Sraddhā - Glaube
  2. Vīrya - Energie
  3. Hiri - Scham Böses zu tun
  4. Apatrāpya - Anstand, Rücksicht auf Konsequenz
  5. Alobha
  6. Advesha
  7. Passaddhi
  8. Upekkha
  9. Apramada
  10. Ahimsa - niemanden oder nicht irgendetwas zu verletzen.

Sechs kleśa-mahā-bhūmika - diese sechs wären mit kleśa verbunden.

  1. Moha - Täuschung, Verblendung
  2. Pramāda - Achtlosigkeit, Nachlässigkeit, Unbekümmertheit
  3. Kausīdya - Faulheit, Trägheit
  4. Āśraddhya - Mangel an Glauben, Mangel an Vertrauen
  5. Styāna - Lethargie, Düsterheit
  6. Auddhatya - Aufregung, Überschwänglichkeit

Theravāda Abhidharma

Innerhalb der Tradition des Theravāda zählt das Abhidhammattha-sangaha 52 mentale Faktoren auf. Diese Liste von 52 Faktoren ist allerdings nicht vollständig. Es gibt in den Theravada-Lehren weitere geistige Faktoren. Diese Faktoren helfen zu verstehen, wie der Verstand funktioniert.

Die sieben universellen Geistesfaktoren (Sabbacittasādhāraṇa Cetasikas) sind allen Bewusstseinen (Sabābātāta) gemeinsam (Sādhāraṇa). Bhikkhu Bodhi stellt dazu fest: "Diese Faktoren führen die rudimentärsten und wesentlichsten kognitiven Funktionen aus, ohne die das Bewußtsein eines Objekts völlig unmöglich wäre."

Sieben universelle Geistesfaktoren

  1. Phassa - Kontakt
  2. Vedanā - Gefühl
  3. Saññā - Wahrnehmung
  4. Cetanā - Willenskraft
  5. Ekaggata - Einspitzigkeit
  6. Jīvitindriya - Lebensfähigkeit
  7. Manasikāra - Aufmerksamkeit

Die sechs besonderen Geistesfaktoren (pakiṇṇaka cetasikas) sind ethisch veränderliche geistige Faktoren, die nur in bestimmten Bewusstseinen gefunden werden.

  1. Vitakka - Application of thought
  2. Vicāra - Examining
  3. Adhimokkha - Decision
  4. Viriya - Energy
  5. Pīti - Rapture
  6. Chanda - Desire (to act)

Die 14 unheilsamen mentalen Faktoren (akusala cetasikas) begleiten die unheilsamen Bewusstseine (akusala citta).

Bhikkhu Bodhi kommentierte : Unheilsames Bewußtsein (akusalacitta) ist Bewußtsein, das von der einen oder anderen der drei unheilsamen Wurzeln - Gier, Hass und Verblendung begleitet ist. Solches Bewusstsein wird als ungesund bezeichnet, weil es geistig ungesund, moralisch tadelnswert und schmerzvolle Ergebnisse erzeugt.

Die 14 unheilsamen mentalen Faktoren sind :

Vier universelle unheilsame Geistesfaktoren (akusalasādhāraṇa):

  1. Moha - Täuschung, Wahnvorstellung
  2. Ahirika - Mangel an Scham
  3. Anottappa - Missachtung der Konsequenz
  4. Uddhacca - Ruhelosigkeit

Drei Geistesfaktoren der Giergruppe (lobha):

  1. Lobha - greed
  2. Diṭṭhi - wrong view
  3. Māna - conceit

Vier Geistesfaktoren der Hassgruppe (dosa)

  1. Dosa - hatred
  2. Issā - envy
  3. Macchariya - miserliness
  4. Kukkucca - regret

Andere unheilvolle Geistesfaktoren

  1. Thīna - sloth
  2. Middha - torpor
  3. Vicikicchā - doubt

Die 25 schönen Geistesfaktoren (sobhana cetasikas) begleiten die heilsamen Bewusstseine (kusala citta).

Bhikkhu Bodhi kommentierte sie : "Gesundes Bewusstsein (kusalacitta) ist Bewusstsein, das von den gesunden Wurzeln von Nicht-Gier oder Großzügigkeit, Nicht-Hass oder liebende Güte und Nicht-Täuschung oder Weisheit begleitet wird. Solches Bewusstsein ist geistig gesund, moralisch einwandfrei und erzeugt für angenehme Ergebnisse."

Neunzehn universell schöne geistige Faktoren (sobhanasādhāraṇa):

  1. Saddhā - Glaube
  2. Sati - Achtsamkeit
  3. Hiri - shame at doing evil
  4. Ottappa - regard for consequence
  5. Alobha - lack of greed
  6. Adosa - lack of hatred
  7. Tatramajjhattatā - balance, neutrality of mind
  8. Kāyapassaddhi - tranquility of mental body
  9. Cittapassaddhi - tranquility of consciousness
  10. Kāyalahutā - lightness of mental body
  11. Cittalahutā - lightness of consciousness
  12. Kāyamudutā - malleability/softness of mental body
  13. Cittamudutā - malleability/softness of consciousness
  14. Kāyakammaññatā - wieldiness of mental body
  15. Cittakammaññatā - wieldiness of consciousness
  16. Kāyapāguññatā - proficiency of mental body
  17. Cittapāguññatā - proficiency of consciousness
  18. Kāyujukatā - straightness/rectitude of mental body
  19. Cittujukatā - straightness/rectitude of consciousness

Three Abstinences (virati):

  1. Sammāvācā - right speech
  2. Sammākammanta - right action
  3. Sammā-ājīva - right livelihood

Two Immeasurables (appamañña):

  1. Karuṇā - compassion
  2. Mudita - sympathetic joy

One Faculty of wisdom (paññindriya):

  1. Paññā - wisdom

Mahayana Abhidharma tradition

Abhidharma studies in the Mahayana tradition are based on the Sarvāstivāda abhidharma system. Within this system, the Abhidharma-samuccaya identifies fifty-one mental factors:

The five universal mental factors (sarvatraga) are:

  1. Sparśa - contact, contacting awareness, sense impression, touch
  2. Vedanā - feeling, sensation
  3. Saṃjñā - perception
  4. Cetanā - volition, intention
  5. Manasikara - attention

These five mental factors are referred to as universal or omnipresent because they operate in the wake of every mind situation. If any one of these factors is missing, then the experience of the object is incomplete. For example:

  1. If there is no sparśa (contact), then there would be no basis for perception.
  2. If there is no vedana (feeling, sensation), there is no relishing of the object.
  3. If there is no saṃjñā (perception), then the specific characteristic of the object is not perceived.
  4. If there is no cetanā (volition), then there is no movement towards and settling on the object.
  5. If there is no manasikara (attention), then there is not holding onto the object.[13]

Five object-determining mental factors

The five object-determining mental factors (viṣayaniyata) are:

  1. Chanda - desire (to act), intention, interest
  2. Adhimoksha - decision, interest, firm conviction
  3. Smṛti - mindfulness
  4. Prajñā - wisdom
  5. Samādhi - concentration

The five factors are referred to as object-determining is because these factors each grasp the specification of the object. When they are steady, there is certainty concerning each object.[14] Eleven virtuous mental factors

The eleven virtuous (kuśala) mental factors are:

  1. Sraddhā - faith
  2. Hrī - self-respect, conscientiousness, sense of shame
  3. Apatrāpya - decorum, regard for consequence
  4. Alobha - non-attachment
  5. Adveṣa - non-aggression, equanimity, lack of hatred
  6. Amoha - non-bewilderment
  7. Vīrya - diligence, effort
  8. Praśrabdhi - pliancy
  9. Apramāda - conscientiousness
  10. Upekṣa - equanimity
  11. Ahiṃsā - nonharmfulness

Six root unwholesome factors

The six root unwholesome factors (mūlakleśa) are:

  1. Raga - attachment
  2. Pratigha - anger
  3. Avidya - ignorance
  4. Māna - pride, conceit
  5. Vicikitsa - doubt
  6. Dṛiṣṭi - wrong view

Twenty secondary unwholesome factors

The twenty secondary unwholesome factors (upakleśa) are:

  1. Krodha - rage, fury
  2. Upanāha - resentment
  3. Mrakśa - concealment, slyness-concealment
  4. Pradāśa - spitefulness
  5. Irshya - envy, jealousy
  6. Mātsarya - stinginess, avarice, miserliness
  7. Māyā - pretense, deceit
  8. Śāṭhya - hypocrisy, dishonesty
  9. Mada - self-infatuation, mental inflation, self-satisfaction
  10. Vihiṃsā - malice, hostility, cruelty, intention to harm
  11. Āhrīkya - lack of shame, lack of conscience, shamelessness
  12. Anapatrāpya - lack of propriety, disregard, shamelessness
  13. Styāna - lethargy, gloominess
  14. Auddhatya - excitement, ebullience
  15. Āśraddhya - lack of faith, lack of trust
  16. Kausīdya - laziness, slothfulness
  17. Pramāda - heedlessness, carelessness, unconcern
  18. Muṣitasmṛtitā - forgetfulness
  19. Asaṃprajanya - non-alertness, inattentiveness
  20. Vikṣepa - distraction, desultoriness

Four changeable mental factors

The four changeable mental factors (aniyata) are:

  1. Kaukṛitya - regret, worry,
  2. Middha - sleep, drowsiness
  3. Vitarka - conception, selectiveness, examination
  4. Vicāra - discernment, discursiveness, analysis

Literatur

  • Bewusstsein - Hauptgeist - mentale Faktoren
  • Herbert V. Guenther & Leslie S. Kawamura, Mind in Buddhist Psychology: A Translation of Ye-shes rgyal-mtshan's "The Necklace of Clear Understanding", (Dharma Publishing, 1975)

Referenzen

Weblinks