Buch der Himmelskuh

Aus Spiritwiki
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Die Himmelsgöttin Nut als Kuh unterstützt von den 8 Heh - Göttern

Das Buch der Himmelskuh wurde erstmals auszugsweise auf der Innenseite des äussersten Schreines im Grab von Tutnachamun abgebildet.
Die bekannteste Darstellung der Himmelskuh findet sich im Grab von Sethos I. (KV 17)[3]. Das bekannteste Wandrelief findet sich im Grab von Sethos I. (KV 17). Es ist heute leider stark zerstört. Daneben ist es Teil der Dekoration der Grabwände bei Ramses II, Ramses III und Ramses VI.

Inhaltsübersicht

Der Text schildert die Wirkung des Auge des Re :

Nun geschah es, daß Re erstrahlte - der Gott, der von selber entstand, nachdem er das Königtum bekleidet hatte, als Menschen und Götter vereint waren .
Denn Seine Majestät war ja alt geworden. Seine Knochen waren Silber, seine Glieder waren Gold, sein Haar war echter Lapislazuli.
Darauf erkannte Seine Majestät die Anschläge, die gegen ihn ersonnen worden waren von den Menschen. Da sprach seine Majestät zu denen in seinen Gefolgen : Ruft doch zu mir mein Auge, dazu Schu und Tefnut, Geb und Nut, zusammen mit den Vätern und mit den Müttern, die mit mir waren, als ich mich im Urgewässer befand.
Dazu noch meinen Gott, den Nun. Er soll seine Gefolgsleute mit sich bringen. Doch sollst du sie verstohlen bringen, daß die Menschen nicht erblicken und ihre Herzen nicht fliehen.
Du sollst mit ihnen zum Palast kommen, damit sie ihren trefflichen Rat geben und ich mich in das Urgewässer zurückziehe, an den Ort, an dem ich entstanden bin...... [1][2]


Die Menschen planten Anschläge auf Re, denn er war sehr alt geworden. Er hatte in seiner Form als Atum die Menschen aus den eigenen Tränen erschaffen, die er vor Freude geweint hatte, als seine Tochter Tefnut aus den Gründen des Urmeers zurückkehrte. Jetzt wendeten sich diejenigen Menschen, die im mittelägyptischen remeti(Tränen) heißen voller Hass gegen ihn. Re beschliesst daher die Menschheit zu vernichten.[3]

Nun nimmt Hathor in ihrer Löwengestalt Sachmet und hier als Trägerin vom Auge des Re eine besondere Rolle ein: Ihr Vater Re gibt ihr den Befehl als Auge des Re die rebellierende Menschheit zu töten. Sie tötete jeden Menschen, der ihr in den Weg kam. Das Land war getränkt vom Blut und dem Leid der Menschen, die voller Respektlosigkeit gegenüber Re und den Göttern gewesen waren. Und Hathor fand Gefallen an ihrem Werk.
Wenig später bereut Re seinen Entschluss und hält Hathor dadurch vom weiteren Vorhaben ab, dass er Bier mit Ocker färben lässt, damit es wie Blut aussah, und es auf der Erde ausgoss.
Hathor trank das Bier und konnte alkoholisiert ihr Vorhaben nicht mehr umsetzen.

Re war aber weiterhin sehr enttäuscht von seinem Volk und verließ die Erde und lebte danach auf dem Rücken der Himmelskuh Nut.

Himmelskuh-Malerei im Grab von Sethos I

Allegorie

Die Abläufe des Buches erinnern an Vorgänge der Stufen 12 und 13 des universellen Pfades :

Der gereifte (...Knochen waren Silber, seine Glieder waren Gold, sein Haar war echter Lapislazuli...) Neophyt der Stufe 11 tilgt nun das Menschliche in sich aus. Die Dinge kehren sich um.
Die Stufe 12 steht besonders für das Blutvermögen. Sie erinnert entfernt an die buddhistischen Bluttrinkergottheiten.
Das Bier für Hathor steht hier für den Nektar der Stufe 13.
RE beleibt danach auf dem Rücken der Himmelskuh Nut. Er hat das Menschliche in sich beseitigt und seine Wunschnatur besiegt. Er bleibt, wie es schon die Sphinx der Stufe 10 im hohen Bereich andeutet, im Bereich der hinduistischen Wunschkuh Kamadhenu und betritt den langen lunarischen Pfad der Stufe 14.

Literatur

  • Claire Lalouette: La littérature égyptienne, Presses de France, Paris 1981, ISBN 2-13-036971-5

Referenzen

Weblinks