Brahmajala Sutra

Das Brahmajala Sutra(chin. Fan-wang-jing, jap. Bommô-kyô, auch : Brahma-Netz-Sutra) oder Brahmajāla Bodhisattva Śīla Sūtra (pinyin: Fàn Wǎng Púsà Jiè Jīng) ist ein Sutra des Mahayana, welches nicht mit dem Brahmajala - Sutta des Theravada im Pali-Kanon verwechselt werden sollte, dem ersten von 34 Suttas des Digha Nikaya, das die verschiedenen Tugenden(Silas d.d. Cula, Majjhima, Maha) eines Mönches bespricht.

Eine chinesische Übersetzung von Kumārajīva aus dem Jahre 406 befindet sich im Taishō Tripiṭaka(1484, Band 24; T24n1484). Eine tibetische Übersetzung befindet sich im Peking - Kangyur 256, die auch in die mongolische und die Manchu-Sprache übersetzt wurde.

Der Shingon-Patriarch Amoghavajra verlautete, das Sutra sei ein Teil des in einigen Punkten ähnlichen Vajrasekhara Sutra, von dem damals keine chinesische Übersetzung existierte. Qu Dacheng sah Parralelen zu den 10 Bodhisattva - Bhūmi des Mahavastu.

Vairocana wie im Brahmajala Sutra beschrieben

Der Name soll sich von der Huayan - Metapher eines Netzes ableiten, das in Brahmas Palast hängt, und in dem jedes Juwel das Licht des anderen reflektiert.

Buddha Vairocana

Das Sutra präsentiert Vairocana als Personifikation der Dharmas bzw. des Dharmakāya:
Nun, ich, Vairocana Buddha, sitze auf einem Lotussockel. Auf tausend mich umgebenden Blumen stehen tausend Sakyamuni-Buddhas. Jede Blume unterstützt hundert Millionen Welten. In jeder Welt erscheint ein Sakyamuni Buddha. Alle sitzen unter einem Bodhi-Baum und erreichen gleichzeitig die Buddhaschaft. Alle diese unzähligen Buddhas haben Vairocana als ihren ursprünglichen Körper.

Ethik

Das Sutra zählt daneben die 10 Bodhisattva-Gelübde[1] auf sowie die 48 kleineren Vorschriften[2] auf, die man auf dem Pfad beachten sollte, welche die ethische Grundlage des Mahayana bilden.

Die 10 Bodhisattva-Gebote des Sutra wurden in China als eine höhere Ethik verwendet, die ein Mönch nach der Ordination zusätzlich zu den Prātimokṣa-Gelübden annehmen musste. In Japan verdrängten die zehn Gebote die Mönchsregeln fast vollständig, beginnend mit Saichō und dem Aufstieg des Tendai.

  1. Nicht töten oder andere dazu ermutigen.
  2. Nicht stehlen oder andere dazu ermutigen.
  3. Sich nicht in freizügige Handlungenbegeben oder andere dazu zu ermutigen. Von einem Mönch wird erwartet, dass er vollständig auf sexuelles Verhalten verzichtet.
  4. Keine falschen Worte und Redewendungen verwenden oder andere dazu ermutigen.
  5. Keine alkoholischen Getränke tauschen oder verkaufen oder andere dazu zu ermutigen.
  6. Die Missetaten oder Fehler der buddhistischen Versammlung nicht verbreiten oder andere dazu ermutigen.
  7. Sich nicht selbst zu loben und schlecht von anderen zu reden oder andere dazu zu ermutigen.
  8. Nicht geizig sein oder andere dazu ermutigen.
  9. Nicht zornig werden oder andere ermutigen, wütend zu sein.
  10. Nicht schlecht von Buddha, Dharma oder Sangha sprechen, oder andere dazu ermutigen.

Das Brechen einer dieser Regeln wird im Sutra als Hauptvergehen bezeichnet.

Literatur

Referenzen

Siehe auch

Weblinks

  1. Wiki zum Brahmajala Sutra
  2. Wiki zu den 18 Bodhisattva-Gelübden im Mahayana
  3. Brahma-Net Sutra: Moral Code of the Bodhisattva
  4. Wikiwand : Brahmajala Sutra